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Söhne der Rosen - Die rätselhaften Zwillinge (Gay Phantasy) (German Edition)

Söhne der Rosen - Die rätselhaften Zwillinge (Gay Phantasy) (German Edition)

Titel: Söhne der Rosen - Die rätselhaften Zwillinge (Gay Phantasy) (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Thorsten Bonsch
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ja?“
    „Wenn ihr nichts dagegen habt“, sagte ich. Ich kam mir vor wie ein Schuljunge. „Er bittet euch darum, ihn zu rufen, falls etwas Ungewöhnliches mit mir geschieht.“  
    „Kein Problem, Bruder. Bei uns bist du sicher“, sagte Sinh und quetschte sich an mir vorbei.
    „Klar, wir kümmern uns um dich. Ich will auch nur noch schnell ins Bad.“
    „Dritte Tür links“, sagte Sinh. „War gar nicht so leicht zu finden in diesem Riesenbau.“  
    „Bis gleich.“
    Nachdem Daxx gegangen war, setzte sich Sinh auf die Bettkante. Durch die große, schwere Matratze federte er ein paarmal nach, bis er zur Ruhe kam.  
    „Ich möchte dich etwas fragen, G-Man. Aber ich weiß nicht, wie? Es geht um Alain.“
    „Ja?“, sagte ich so gleichgültig wie möglich. Ich fürchtete mich vor dem, was jetzt wahrscheinlich kommen würde: Meine Beziehung zu Alain.
    „Wie gut kennst du ihn eigentlich?“
    „Er ist ein sehr guter Freund von mir. Das weißt du aber schon.“
    „Traust du ihm?“
    „Wie meinst du das?“ Plötzlich war ich mir nicht mehr sicher, auf was Sinh hinaus wollte. War er eifersüchtig? Befürchtete er, Alain würde mich ihnen wegschnappen, eine alte Liebe würde wieder aufblühen und ihre Wurzeln würden die Kraft aus dem Mutterboden der neuen Liebe ziehen, um zu wachsen? Ich wusste, dass meine Gefühle den Zwillingen gegenüber von ihnen erwidert wurden. So naiv wie vor fünfzehn Jahren war ich nicht mehr. Aber was sollte dann die Frage, ob ich ihm traue? Glaubte Sinh vielleicht, dass Alain etwas mit ihm anfangen wollte?  
    „Ich weiß, das klingt bestimmt blöde, aber ich glaube, ich kenne Alain.“  
    „Was?“
    „Ich bin mir nicht sicher. Er kommt mir irgendwie bekannt vor, aber ich kann ihn nicht einordnen. Das hatte ich dir schon gesagt, als ich das Gemälde von ihm gesehen hatte. Daxx geht es genau so.“
    „Das halte ich für unmöglich“, sagte ich, aber meine Überzeugung schwand mit jedem Wort. Wer konnte in diesem Durcheinander von Zeit und Raum schon sagen, was möglich war, und was nicht?  
    „Vielleicht irren wir uns ja auch.“
    Ja, und vielleicht ist es doch nur Eifersucht , dachte ich. Sinh sah mich plötzlich mit treuem Hundeblick an. Seine schwarzen, leicht mandelförmigen Augen funkelten, und mich überkam ein warmer Schauer.  
    „Ich denke, du kannst beruhigt sein. Alain würde bestimmt nichts tun, was mir oder uns schaden könnte. Wir können ihm trauen, dafür lege ich meine Hand ins Feuer.“  
    Jetzt lächelte Sinh. „Gut. Wenn du das sagst, trauen wir ihm auch. Wahrscheinlich verwechseln wir ihn nur mit jemand anderem.“  
    „Bettfertig!“, rief Daxx hinter mir. Ich zuckte zusammen, da ich ihn nicht kommen gehört hatte. Ich fragte mich, wie lange er dort schon gestanden hatte.
    „Okay, dann will ich auch noch eben ins Bad. Bis gleich, Leute.“  
     
    Ich sprang schnell unter die Dusche, hauptsächlich, um das von Daxx gemalte Tribal abzuwaschen. Dabei überkam mich ein seltsames Déjà-vu-Gefühl, das ich nicht näher einordnen konnte.
    Als ich zurückkam, lagen die Zwillinge bereits im Bett, jeder an einer Seite, jeweils den Kopf auf den angewinkelten Arm gestützt und unterhielten sich. Sie verstummten, als ich das dunkle Zimmer betrat.
    „Rückt mal ein Stück zur Seite“, sagte ich und legte mein Hemd ab.
    „Das rosa Schweinchen kommt in die Mitte“, sagte Daxx lachend und klopfte auf die Matratze.  
    „Ist okay“, antwortete ich und knöpfte meine Hose auf. Im nächsten Moment durchfuhr mich ein Schock, der scheinbar meine Haut versteinern und meine Innereien schrumpfen ließ: Ich trug keine Unterwäsche.  
    Ich hatte es in dem ganzen Trubel total vergesse. Ich stockte in der Bewegung. Was jetzt? So tun, als wäre nichts gewesen oder aus meinem Zimmer eine Shorts holen? Welche Entscheidung ich auch treffen würde, es wäre peinlich. Scheiße.
    „Was ist los, G-Man?“
    „Ja, du hast nichts, was wir nicht schon kennen würden.“
    „Und du musst dich nicht schämen.“
    „Nee, wenn du nackt schlafen willst, ist das schon okay.“
    Ich rang mir ein verkniffenes Lächeln ab. Es gelang mir nicht besonders gut.  
    „Sorry, Leute“, sagte ich verlegen und ohne großartig nachzudenken. „Die Macht der Gewohnheit.“  
    „Das stört uns nicht“, sagte Daxx und schlug die Decke zurück. Ihre straffen Muskelstränge glänzten silbern im fahlen Mondlicht. Danach sagte keiner von uns etwas. Die Stille wurde unangenehm, also streifte ich

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