Söhne der Rosen - Die rätselhaften Zwillinge (Gay Phantasy) (German Edition)
wahr, nicht aber, was sie sagte. Ich murmelte darauf eine Frage, die ich selber nicht verstand und die Stimme wiederholte ihren Satz: „Aufstehen. Es wird Zeit.“
Ich blinzelte gegen die frühe Morgensonne an, ein wenig desorientiert. Das hier war nicht mein Bett. Verschwommen nahm ich Alains Gesicht wahr, das durch den Türspalt ins Zimmer blickte.
„Alain?“, sagte ich noch immer verschlafen.
„Raus aus den Federn, Jungs. Das Frühstück ist beinahe fertig. Ich warte in der Küche auf euch.“
Dann verschwand er wieder und schloss die Tür. Langsam setzten sich die Puzzleteile der Erinnerung zusammen, der chaotische, gestrige Tag, die Diskussionen am Abend und die Nacht mit ...
Ach du Scheiße. Sinh und Daxx. Was war geschehen? Ich war einfach eingeschlafen, ohne es zu merken.
Ich wollte mich aufsetzen, spürte aber sofort das Gewicht auf meinem Körper. Ich lag auf dem Rücken zwischen den Zwillingen, von denen jeder jeweils ein Bein und einen Arm um mich geschlungen hatte. Und ich spürte ihre harten Morgenlatten an meiner Hüfte. Das nackte Fleisch, ohne Shorts.
Ich war eingeschlafen ! Einfach so. Und nun war es morgen. Wieso hatte ich nicht wach bleiben können, um ... Tja, um was? Sex mit ihnen zu haben? In meiner Situation?
Daxx brummelte irgendwas und drehte sich auf den Rücken. Ich sah ihn an und flüsterte: „Hey, Daxx. Wir müssen aufstehen. Bist du wach?“
Mehr Brummeln.
„Hey.“
Dann öffnete er langsam seine Augen und mir schien es, als würden an diesem Morgen zwei weitere Sonnen aufgehen. Schwarze Sonnen, die am weißen Firmament glänzten. Er lächelte, und ich fühlte mich wohl.
„Hi, Jul.“
„Guten Morgen. Alain war eben hier, um uns zu wecken. Wir sollten uns beeilen.“
„Wo ist er jetzt?“
„Alain? Er wartet mit dem Frühstück auf uns unten in der Küche.“
Ein lautes Gähnen ertönte hinter mir. Sinh zog langsam sein angewinkeltes Bein von meinem Körper, richtete sich zur Hälfte auf und stützte seine Ellenbogen auf meinem Brustkorb ab.
„Uff“, sagte ich. Er sah mir direkt ins Gesicht.
„N’Morgen, G-Man.“
„Guten Morgen, Sinh.“
„Gut geschlafen?“
War das ironisch gemeint?
„Wie ein Stein. Hört mal, es tut mir leid. Ich glaube, ich bin gestern Nacht mitten im Gespräch und der Massage einfach so weggeduselt.“
„Das war doch der Sinn der Sache“, sagte Daxx.
„Eben“, ergänzte Sinh. „Du musst heute doch bei Kräften sein.“
In diese Aussage hätte ich mehr interpretieren können, als sie vielleicht bedeutete.
„In diesem Falle danke ich euch, Leute. Hat jemand was dagegen, wenn ich als erster ins Bad gehe?“
„Mach mal.“
„Dein Haus.“
Aus einer spontanen Laune heraus überlegte ich kurz, sie zu küssen, ließ es dann aber bleiben, stand auf und nahm meine Sachen.
„Ich beeile mich.“
Die Zwillinge blieben liegen, als ich das Schlafzimmer verließ. Die Bettdecke war verrutscht und ich konnte noch sehen, dass mich mein Gefühl beim Aufwachen nicht getäuscht hatte.
Das Badezimmer im ersten Stock war größer als das im dritten, welches ich normalerweise benutzte. Beinahe schon als verschwenderisch zu bezeichnen, war es in einem durchgängigen Stil aus weißem Porzellan mit blassrosa Applikationen gefliest und eingerichtet, hell erleuchtet durch eine große Fensterfront und mit vornehmen, alten Utensilien ausgestattet. Wahrscheinlich war einer meiner Vorgänger ein wenig tuntig. Außerdem hatte ich das Gefühl, dass der allgegenwärtige Rosenduft hier stärker war.
Auf dem Sockel vor der in die Architektur integrierten, halbrunden Wanne, die wie ein Stück einer überdimensionalen Hochzeitstorte aussah, lagen einige zusammengefaltete Kleidungsstücke: Ein weißer Wifebeater, ein türkis-blaues Oberhemd und eine abgeschnittene Jeans. Daneben stand ein Paar neuer roter Sneakers. Die Sachen gehörten weder Sinh noch Daxx – dafür waren sie nicht militärisch genug – und auch an Alain hatte ich sie noch nie gesehen. Aber ich nahm an, dass er sie für mich hierher gelegt hatte. Er mochte seine Gründe dafür haben.
Ich überlegte, mir beim Duschen schnell einen runterzuholen. Der Gedanke, dass ich mit Sinh und Daxx vollkommen nackt zusammen im Bett gelegen hatte, war zu verlockend. Aber die Zeit drängte, außerdem war ich nicht wirklich in der richtigen Stimmung, trotz der beiden nubischen Prinzen. Die unterschwellige Angst vor dem Bevorstehenden kämpfte sich
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