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Soehne des Lichts

Soehne des Lichts

Titel: Soehne des Lichts Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Alexandra Balzer
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Familie davon zu überzeugen. Wenn ich versuche, in die Tunnel zu gehen, wird man mich töten.“
    „Und wenn ich einfach weggehe? Dich hier zurücklasse? In ein paar Tagen könntest du vielleicht nach Hause?“
    Avanya schüttelte zögernd den Kopf.
    „Ich denke nicht, nein. Es ist Gesetz. Weißt du, es ist einfach noch nie geschehen, dass ein Nola an der Außenseite verloren gegangen ist, ohne verschleppt worden zu sein. Normalerweise von den Chyrsk. Von denen, die fliehen können, erwartet man Selbstmord zum Schutz der anderen.“
    Ratlos starrte Thamar auf den Boden.
    „Wie kann ich dir helfen, Avanya?“, fragte er schließlich. Und wie kann ich dich am Selbstmord hindern!
    „Wie wäre es mit Frühstück, für den Anfang?“ Sie lächelte schwach.
    „Gut. Und dann ... hm, irgendwie müssen wir einen Weg finden, wie du nach Hause kommen kannst, ohne gegen Gesetze zu verstoßen. Falls das nicht klappt, brauchen wir einen Platz zum Überwintern.“ Er reichte ihr etwas Dörrfleisch und einen frischen Becher Tee.
    „Ich gehe nicht in eine Menschenstadt, Svern.“
    „Da wir jetzt wohl längere Zeit miteinander verbringen werden: Mein echter Name lautet Thamar. Es wäre gut, wenn du ihn nicht benutzt, solange Menschen uns hören könnten, aber ansonsten ist er mir lieber.“
    „Dazu gibt es wohl eine Geschichte?“ Avanya grinste schelmisch.
    „Ja, eine sehr lange. Ahm – du kennst nicht zufällig eine Geschichte über verloren gegangene Splitter von Pyas Flöte?“
    „Nein, tut mir leid.“
    Thamar zuckte nachlässig mit den Schultern. „Habe ich auch nicht wirklich erwartet.“ Er wusste nicht, was er erwartet hatte. Jedenfalls nicht, dass er mit einem Wesen aus einem Volk, das er für Legende gehalten hatte, die kommenden Tage verbringen würde. Oder vielleicht noch längere Zeit.
     

16.
     
    Ein vollkommener Diener ist seinem Herrn in jeder Hinsicht überlegen, und weil er vollkommen ist, lässt er es ihn nicht spüren.
    Sinnspruch aus Roen Orm
     
    Ungeduldig lief Ilat in seinem Thronsaal auf und ab. Auf und ab, die ganze Zeit. Wann immer ein Diener wagte, den Kopf durch die großen, reich verzierten Türen zu stecken riskierte er, von dem nächstbesten Gegenstand getroffen zu werden, den der König in die Finger bekam. Weinpokale, Kerzenständer, Statuen, nichts war vor ihm sicher.
    „Wann kommt er endlich?“, brüllte Ilat und schleuderte einen Stuhl gegen die Wand.
    „Meint Ihr mich, Majestät?“ Rynwolf trat gelassen über diverse Weinlachen und Überreste von Möbelstücken.
    „Wo warst du, Priester? Ich habe bereits vor einer Stunde nach dir schicken lassen, du lässt mich warten!“
    „Nun, Ihr habt es offenkundig geschafft, Euch die Zeit zu vertreiben, wie ich sehe. Ich war beschäftigt, Majestät.“
    Ilats Miene wurde so düster, dass ein Mann mit weniger guten Nerven vermutlich geflohen wäre. Rynwolf lächelte hingegen milde über den Zorn seines Königs.
    „Treib es nicht zu weit, Priester. Du lebst in meiner Gnade, egal, was du dir einbildest! Nur weil ich dir weitgehend die Politik dieser jämmerlichen Stadt überlasse heißt das nicht, dass ich dich nicht jederzeit töten lassen kann!“, knurrte Ilat drohend.
    „Wie kann ich Euch dienen? Ihr wollt vermutlich nicht mit mir über Politik und Machtverhältnisse reden?“ Rynwolf verneigte sich unterwürfig.
    „Um genau zu sein, doch, genau darüber wollte ich mit dir reden.“ Ilat schnaubte gereizt. „Ich habe Langeweile! Roen Orm ist mir zu klein. Seit die Spitzohren nicht mehr angreifen, haben wir hier nichts mehr zu tun.“
    Rynwolfs Augenbrauen verschwanden fast im Ansatz seiner kurz geschnittenen dunklen Haare. „Ich dachte, Majestät, Ihr hättet mit Euren Feiern, Liebschaften, Jagdgesellschaften und Reiterspielchen genug Zerstreuung.“
    „Lass das Denken!“, brüllte Ilat, „sag mir lieber, in welche Provinz wir einfallen können! Ich will einen Krieg.“
    „Krieg, so einfach aus Spaß, Majestät? Aber wir befinden uns in Roen Orm, dem Mittelpunkt der Welt. Alle Provinzen des Kontinents sind von uns abhängig, alle anderen Kontinente blicken zu uns auf.“
    „Priester, dieses Land ist groß. Sehr groß. Sag mir nicht, dass alle Provinzen brav ihre Steuern zahlen und sich nie in die Angelegenheiten ihrer Nachbarn einmischen!“
    Rynwolf seufzte ergeben.
    „Ich werde sehen, was sich anbietet und Euch in zwei Stunden eine Auflistung möglicher Angriffsziele bieten. Bedenkt allerdings die Gesetze, denen auch Ihr

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