Soehne des Lichts
und gelegentlich unter deiner Bürde wankst“, flüsterte er ihr zu.
„Zu viel hängt davon ab, dass ich stark bleibe“, widersprach sie. „Nicht zuletzt das Leben deiner Freundin Avanya.“
„Avanya?“ Thamar spürte die fragenden Blicke der beiden Hexen und errötete.
„Hat Maondny euch nicht gesagt, warum ich in einen Chyrsk-Hort einbrechen wollte?“
„Chyrsk?“ Inanis erbleichte. „Nein, sie sagte nur, dass du Hilfe brauchst.“
„Inani, unser gemeinsamer Freund hat es geschafft, eine Nola für sich zu gewinnen. Leider wurden sie getrennt und die Chyrsk haben sie geraubt“, sagte Maondny und lachte, als Inani zu fluchen begann. Sie sprach nun langsamer, ihre Augen nahmen den goldenen Glanz der Zeitenströme an.
„Ihr wisst, ich kann euch nicht so helfen wie ich es gerne möchte, jedes Wort zu viel würde das Schicksal in die falsche Richtung lenken. Wissen müsst ihr, dass ihr auf keinen Fall Magie nutzen dürft, es sei denn, alles ist bereits verloren. Ihr müsst verstehen, was die Chyrsk wirklich sind:
Als die himmlischen Geschwister sich bekämpften und schließlich Pyas Tränen Leben und Magie auf diese Welt brachten, da gab es bereits einige Völker hier auf Enra. Die Nola und die Loy empfingen den Segen der Götter und gewannen Magie. Die Chyrsk hingegen waren zu tief unter der Erde versteckt. Sie besitzen keine Magie und nichts von dem göttlichen Funken der Vernunft und Erkenntnis, den Ti brachte, da sie fern der Sonne leben. Doch sie können Magie jederzeit wittern und haben Fähigkeiten, die wie Zauberei wirken könnten. Benutzt dort unten eure Kräfte und sie würden euch sehen wie Lichtsäulen in der Dunkelheit. Glaubt auch nicht, sie wären dumme, kulturlose Kreaturen, die man einfach erschlagen könnte! Was immer ihr wagt, um das Leben der Nola zu retten, versucht die Chyrsk zu schonen. Tötet nur als letzte Rettung für euer Überleben. Sucht den größten Chyrsk, das ist die Königin. Könnt ihr diese überwältigen, werden die anderen euch nicht anzugreifen wagen.
Außerdem ist sie fast die einzige, die genug von eurer Sprache versteht.“
„Dürfen wir Corins Instinkte nutzen? Oder ist ihr Orientierungssinn mit zu viel Magie verbunden?“, fragte Inani.
„Nein, er ist gefahrlos. Einzig aus diesem Grund könnt ihr überhaupt hoffen, in das Tunnellabyrinth einzudringen und lebendig wieder herausfinden zu können.“ Maondny schwieg eine Weile, den Blick in unendliche Fernen gerichtet, goldene Funken tanzten um ihre schmale Gestalt. Schließlich seufzte sie und löste sich aus dem magischen Strom.
„Inani, öffne mir bitte den Weg in den Nebel. Ich werde zwischen den Welten spazieren gehen, bis ihr zurückkehrt. Viel Glück euch allen“, wisperte sie.
„Maondny“ Thamar hielt sie am Arm zurück, zögerte aber.
„Avanya ist wichtig für, mein Freund. Ich hoffe sehr, dass ihr sie retten könnt, nicht nur um deinetwillen. Du bist und bleibst ein Lichtträger, Thamar. Es ist kein Zufall, dass du die bedeutendsten Lebewesen deiner Zeit anziehst wie ein Feuer die in der Dunkelheit verlorenen Wanderer.“ Sie hauchte ihm einen Kuss auf die Lippen und wandte sich dann dem Nebel zu, der nun um ihre Füße aufwallte.
„Maondny? Wurdest du ebenfalls wiedergeboren?“, fragte Corin plötzlich scheu.
Maondny blinzelte verwirrt, was Thamar mittlerweile als Zeichen kannte, dass sie etwas nicht vorhergesehen hatte. Sie schüttelte den Kopf und nickte zugleich.
„Nein. Und doch, ja, ich bin eine Wiedergeborene. Allerdings nicht aus dem Volk der Elfen. Ich werde es euch erzählen, wenn ihr aus den Tiefen der Erde zurückkehren sollt… zurückgekehrt seid.“
Mit diesen Worten verschwand sie im Zwielicht.
„Wollen wir?“, fragte Thamar. Er fürchtete um Avanya. Was mochten die Chyrsk der kleinen Nalla angetan haben? Maondnys Versprecher war wenig beruhigend …
Inani legte ihren Kampfstab ab und arrangierte ein breites Sortiment Wurfdolche in ihrem Gürtel, griff in den Nebel, der sie bereits hüfthoch umwallte und hielt sofort zwei Kurzschwerter in den Händen. Sie wog die Waffen prüfend wog, reichte sie stumm an Corin weiter und bediente sich noch einmal auf die gleiche Weise. Er hatte bereits früher gesehen, wie sie so etwas mittels Luftmagie schaffte. trotzdem, es versetzte ihn jedes Mal in Staunen. Soweit er wusste, war das keiner einzigen anderen Hexe möglich.
„Ich habe bereits Chyrsk getötet, aber ich war noch nie in ihren Tunneln. Vermutlich sind sie etwas
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