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Soehne des Lichts

Soehne des Lichts

Titel: Soehne des Lichts Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Alexandra Balzer
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Kniekehlen, zwang sie so zu Boden, packte ihren schwarzen Haarknoten und presste ihr die Klinge an den Hals. Seine Feinde mochten ihm hoffnungslos an Kraft überlegen sein, dafür war er schneller als sie. Viel schneller. Einer der Chyrsk versuchte sich von der Seite anzunähern, er fiel tot zu Boden, mit einem von Thamars Wurfdolchen in der Kehle.
    „Sag ihnen, sie sollen zurückbleiben!“, befahl er.
    Die Trolle brüllten, blieben allerdings freiwillig auf Abstand.
    „Wenn du mich töten, meine Krieger dich zerreißen“, knurrte die Chyrsk. Obwohl sie sich nicht viel bewegte, war ihr glatter dunkler Körper so massig und muskulös, dass es Thamar schwer fiel, sie festzuhalten.
    „Du bist dann tot, es wird dir also nichts nutzen, zudem werde ich so viele deiner Krieger mitnehmen wie nur möglich. Wenn du zulässt, dass ich meine Gefährtinnen hier herausholen kann, muss niemand mehr sterben.“
    „Du haben bereits getötet. Das Blut der Meinen stinkt an dir. Ich glauben dir nicht, Mensch. Ich brauchen Nola.“
    „Du bist kein Monster. Du willst, dass deine Leute leben, oder? Nun, ich will, dass meine Freunde leben. Wollen wir nicht dasselbe?“
    „Sprechen langsam, Mensch. Deine Sprache mir fremd“, grollte die Chyrsk, aber es klang nachdenklich.
    „Wieso sein Mensch-Mann Freund von Nola und Hexen?“
    „Die Welt ist voller Wunder“, brummte Thamar. Er versuchte sich nicht anmerken zu lassen, wie viel Mühe es ihn kostete, die riesige Chyrsk zu halten. Wenn seine Arme zu zittern beginnen sollten und er sie dadurch versehentlich tötete ... Nicht auszudenken.
    „Such einen Fluchtweg!“, sagte er leise auf Is’larr, betend, dass Corin ihn hören konnte.
    „Brauchen nicht flüstern, Mensch. Ich riechen, noch eine Hexe hier sein. Sie sollen kommen, und alle, die sonst noch verstecken sein!“ Die Chyrsk lachte dröhnend, was Thamar den Schweiß auf die Stirn trieb. Es war, als würde man einen rollenden Felsen bändigen wollen!
    „Es gibt keinen“, wisperte Corin direkt neben ihm. Thamar zuckte zusammen, er hatte sie nicht bemerkt.
    „Kaaaar noggg taaaa raaaaaash!“, donnerte die Chyrsk, und die Trolle rückten langsam näher. „Töten mich, Mensch, ich fürchten nicht Tod!“
    „Es gibt keinen Weg hinaus!“, schrie Corin, hob die Hände, bereit, ihr Leben zu verteidigen.
    „Oh doch, es gibt einen.“ Thamar starrte hinter sich: Inani, noch immer auf dem Boden liegend, flüsterte etwas, eine Energiewelle löste sich aus ihren bebenden Fingern. In der Felswand neben ihr entstand ein Tunnel. Die Trolle wichen furchtsam zurück. Thamar schlug der großen Chyrsk mit dem Schwertknauf gegen den Schädel, was zwar gewiss keinen Schaden anrichtete, sie aber ein Stück nach vorne warf, und rannte dann hastig zu Avanya hinüber. Mit einem Griff hob er die Bewusstlose hoch und lief in den Tunnel hinein. Corin hatte bereits Inani gepackt, die sich mit ihrer letzten Kraft in eine Schlange verwandelt hatte.
    „Schnell, das ist ein magischer Tunnel in einen natürlichen Hohlraum, der Eingang versiegelt sich in wenigen Augenblicken wieder!“, rief Corin. Kaum waren sie alle hindurch geschlüpft und ein paar Schritte gelaufen, als ein fürchterlicher Schrei hinter ihnen ertönte, nur um einen Herzschlag später zu verstummen. Thamar wirbelte herum, versuchte, in dem dämmrigen Restlicht etwas zu erkennen. Der Eingang war fort, festes Gestein leugnete, dass dort jemals eine Öffnung gewesen war. Auf dem Boden lag etwas Unförmiges. Zögernd trat er näher, wandte sich allerdings rasch ab, als er es erkannte – der abgetrennte Armstumpf eines Chyrsk.
    „Wir sind hier erst einmal sicher“, flüsterte Corin und lief bis an das entgegen gesetzte Ende des kurzen Weges. Thamar folgte ihr langsam. Sie befanden sich erst einmal außer Reichweite der Chyrsk, nicht in Sicherheit. Um genau zu sein, sie befanden sich im Nirgendwo, gestrandet inmitten eines Berges. Die Wände schienen auf ihn niederzudrücken, obwohl er für gewöhnlich nicht an Platzangst litt.
    „Kannst du noch mehr Licht machen?“, bat er.
    „Das stammt nicht von mir.“ Corin wies mit gefurchter Stirn auf die Nola in seinen Armen. Vor Überraschung hätte Thamar seine Last beinahe fallen gelassen: Avanya leuchtete matt, als wäre ihr Körper von innen mit Licht erfüllt. Verwundert legte er sie zu Boden und begann ein wenig kopflos und fahrig, ihre Fesseln zu lösen.
    „Ich habe einige Nächte an ihrer Seite verbracht, aber geleuchtet hat sie

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