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Soehne & Liebe der Nacht

Titel: Soehne & Liebe der Nacht Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Christina Cara Wagner
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folgen und ich finde durch beider Tod meinen Seelenfrieden.“ Henry stand auf. „Was ist mit den Augen, die sich heute Nacht für immer schließen sollten?“
    „Die schlafen tief und fest.“ Michael lächelte kalt.
    „Du bist wirklich unserer Freundschaft würdig.“ Henry klopfte ihm auf die Schulter und bewunderte Michael dafür, dass er nie den geringsten Zweifel in seinem Herzen spürte. „Enttäusche mich nicht!“ Henry verschwand durch den stinkenden Rauch, der ihn sofort verschlang.
    Michael erhob sich gerade, um seinen Auftrag auszuführen, als sich eine Hand schwer auf seine Schulter legte und ihn wieder niederdrückte.
    „Wohin so schnell, mein Junge? Ich habe Augen wie ein Luchs!“, polterte der Wirt und legte ihm die Rechnung vor. Michael seufzte, jetzt durfte er auch noch Henrys Rechnung bezahlen, die genauso hoch war wie die Erwartung, die Henry an ihn hatte.

26
    Lara genoss es aus tiefstem Herzen, in den Armen des Mannes zu liegen, den sie seit Kindertagen unsterblich liebte. Eng an seinen Körper geschmiegt, versuchte Lara, ihre Gedanken zu ordnen. Ein lautes Klopfen an der Tür riss sie aus ihren Überlegungen, die sich im Kreis, um Avatare, Auserwählte und die Söhne der Nacht, drehten.
    „Lara, hier ist Thomas!“ Widerwillig löste sie sich von Gabriels Schulter und lief zur Tür.
    „Thomas, jetzt ist nicht die Zeit für deine Beschützerinstinkte“, erklärte Lara ihm abweisend, als sie die Tür öffnete.
    „Ich weiß, dass du in den Händen eines Avatars sicher bist. Darf ich eintreten und mit Gabriel reden?“
    Irritiert sah Lara Thomas an. Sie hatte das Gefühl, dass ihre Welt noch mehr aus den Fugen geriet. „Komm rein“, sagte sie knapp.
    Gabriel stand auf und sah Thomas fragend an.
    „Ich wollte euch nicht stören, aber nach dem, was sich vorhin vor dem Haus abgespielt hat, denke ich, es ist an der Zeit, zu reden.“ Lara schloss die Tür.
    „Ich denke auch, wir sollten reden.“ Gabriel reichte Thomas die Hand.
    „Setzt euch, Jungs“, befahl Lara ungehalten. Sie schenkte Thomas einen wütenden Blick und nahm wieder neben Gabriel Platz.
    „Ich wollte euch die Chance geben, schon über einige Dinge zu sprechen, bevor ich mich offenbare“, entschuldigte sich Thomas, der sich in einen Sessel gesetzt hatte.

„Wir sind ganz Ohr, nicht wahr Gabriel?“
    „Sind wir.“
    Thomas erklärte mit Rücksicht auf Lara sehr einfühlsam, weshalb er auf dieser Erde war.
    „Du willst mir wirklich sagen, dass Cara in der Unterwelt versucht, den Schöpfer zu retten?“, brauste Gabriel auf.
    „Nein“, erwiderte Thomas so ruhig wie möglich.
    „Sie versucht, Ewans Herz zu retten.“
    „Wo ist der Unterschied?“, fragte Lara mit erstickter Stimme. „Sein Sohn Henry hat meine Schwester ermordet.“
    „Die Vergangenheit ist nicht zu ändern, dennoch sollten wir Cara und Ewan die Chance geben, die Zukunft zu ändern“, versuchte Thomas zu vermitteln.
    „Henry wird keine Gnade finden!“, beharrte Gabriel. „Ich geh zu Georg, er wurde in dieser Stadt geboren, er weiß sicher, wo genau sich leerstehende Gebäude befinden. Ich bringe die Sache mit Henry noch heute zu Ende.“
    „Gabriel, Cara ist eine Göttin, wir dürfen uns ihren Befehlen nicht widersetzen, und sie wünscht kein Blutvergießen“, warnte Thomas eindringlich. „Geh du zu Georg und ich rede mit Cara, dann entscheiden wir, wie wir vorgehen.“ „Was bleibt mir übrig?“, antwortete Gabriel mürrisch. „Ich komme gleich zurück.“ Er schenkte Lara einen Kuss auf die Wange. Sehnsüchtig sah Lara ihm nach.
    *
    „Du siehst nachdenklich aus“, bemerkte Thomas.
    „Ich weiß nicht, was ich von Cara halten soll.“ Rados sah Lara ihn an.
    „Das ist die Macht der Liebe. Hast du etwas dagegen, wenn ich dein Schlafzimmer nutze, um Kontakt mit Cara aufzunehmen?“
    „Fühle dich wie zu Hause“, stöhnte Lara und rieb sich die klopfenden Schläfen.

27
    Eine halbe Stunde hockte Michael schon in Laras Hausflur hinter einer Schuhkommode. Er hatte nur kurz an der Tür gelauscht und die Männerstimme in ihrer Wohnung hatte ihn dazu verbannt. In einer Hand hielt Michael ein kleines Fläschchen Chloroform, in der anderen ein Tuch. Endlich hörte er, wie sich Laras Tür öffnete und gleich wieder schloss. Michael warf einen hasserfüllten Blick in Richtung Treppe, um den Mann zu sehen, der Henry zur Weißglut trieb. Er hatte kein Licht gemacht, im Dunkeln lief er hastig die Treppe hinunter. Das schwache Licht der

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