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Söldner des Geldes (German Edition)

Söldner des Geldes (German Edition)

Titel: Söldner des Geldes (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Peter Beck
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herüber und küsste ihn auf die Lippen. Sie wollte nicht mehr über diese heimtückische Welt reden, sondern Winter spüren. Winter nahm sanft ihren Kopf in die Hände.
    Sie genossen mit geschlossenen Augen den langen, innigen Kuss. Winter strich Fatimas Haar nach hinten und berührte sanft ihre Brüste. Sie stöhnte leise und stieg auf Winters Schoss. Nach all der Aufregung wollten sie sich einfach nur noch lieben. Winter zog Fatima das Nachthemd über den Kopf und versank in ihr. Sie stiess ihn zurück und fuhr mit ihren langen Fingern über seine Brust. Winters Hemd fiel zu Boden. Sie küssten sich sehnsüchtig. Die Bäume des Parks und das Wasser des Flusses rauschten im Hintergrund.
    Fatima stand auf: «Ich bin gleich wieder da.»
    Winter liess die schlanke Gestalt Fatimas nur ungern ziehen.
    Als sie mit dem Kondom zurückkam, war auch Winter nackt. Die Pistolen lagen versteckt unter den zerknitterten Hosen. Fatima kniete sich zwischen seine Beine, streichelte seine muskulösen Oberschenkel und liebkoste ihn mit der Zunge, malträtierte ihn sanft mit ihren Zähnen. Sie setzte sich wieder auf ihn und sog ihn in sich auf. So tief wie möglich verschmolzen sie. Zuerst langsam kreisend, dann immer schneller.
    Sie beugten sich schwitzend. Sie bäumten sich auf. Sie gaben sich hin. Sie liebten sich still und wild. Als sei es ihre letzte gemeinsame Nacht.
    Zufrieden verharrten sie aneinandergeschmiegt einige Minuten auf der Bank. Erst als es kühl wurde, lösten sie sich widerwillig voneinander und schlüpften ins Bett. Wortlos. Sie wollten diesen magischen Augenblick nicht zerstören. Eng umschlungen begannen sie im gleichen Rhythmus zu atmen und verfielen bald in einen traumlosen Tiefschlaf.
    Zwei Schlafphasen später klingelte Winters Mobiltelefon. Er schlug die Augen auf. Es war 05   :   20 Uhr. Das Vibrieren hatte das Telefon nahe an die Kante des Nachttischchens gebracht, und Winter packte es kurz vor dem Fall. Eine unbekannte Nummer mit der Vorwahl 971. Winter drückte den grünen Knopf: «Hallo?»
    «Winter?» Al-Baders Stimme.
    «Ja, ich bin es. Wie geht es Ihnen?» Fatima drehte sich um. Winter stieg aus dem Bett und ging in das andere Zimmer hinüber.
    «Gut. Ich bin zu Hause. Alles friedlich.»
    Al-Bader der Jüngere war nicht mehr betrunken. Der Wodka von St. Petersburg war verdunstet. Er tönte entspannt. Hintergrundgeräusche gab es keine. Winter stellte sich Al-Bader vor, wie er in einem grossen, mit handgeknüpften Teppichen ausgelegten Wüstenzelt, eingebettet in orientalische Kissen, ins allerneueste Telefon sprach.
    Er sank nackt in einen Sessel, kniff die Augen zusammen, um die Schläfrigkeit zu vertreiben, und hörte sich sagen: «Sind Sie in der Wüste?»
    Winter verfluchte seine mit ihm durchgegangene Neugierde.
    Al-Bader nahm ihm die Frage nicht übel, sondern unterteilte seine Heimat in zwei Kategorien: «Ja, hier in der Wüste verstehe ich meine Wurzeln. Viel besser als in unseren Büros in Riad.» Al-Bader schwieg und sagte dann: «Winter, Sie müssen mich wirklich einmal besuchen kommen. Ich möchte Ihnen meine Pferde und die Falken zeigen. Und wir spielen unsere Runde fertig.»
    Kein Wort über das Jobangebot, aber immerhin eine Einladung. Auch kein Wort der Entschuldigung für den Anruf in der frühen Morgenstunde. Saudi-Arabien war der Schweiz drei, vier Stunden voraus. Aber Al-Bader gehörte zu denjenigen Menschen, die von ihren Bediensteten erwarteten, dass sie vierundzwanzig Stunden am Tag zur Verfügung standen.
    «Danke. Das würde ich gern. Wie kann ich Ihnen helfen?»
    «Ich habe vorhin mit Scheich Baktar gesprochen, und da habe ich mich an unser letztes Gespräch erinnert.»
    «Ja?»
    «Sie wollten doch die Liste der Projekte von ‹Pyramid Investment Partners›? Ich habe sie gefunden. Wohin soll ich sie schicken?»
    «Oh, vielen Dank.» Winter war überrascht.
    «Keine Ursache. Wir haben dasselbe Ziel.»
    «Haben Sie etwas von den anderen Investoren gehört?»
    «Ich habe ausführlich mit Scheich Baktar gesprochen, und er hat mir erzählt, dass mein Bruder ihn kurz vor dem Absturz getroffen hat. Muhammed wollte Baktar überzeugen, im Verwaltungsrat der ‹Pyramid Investment Partners› für die Sonderprüfung zu stimmen.»
    «Sonderprüfung?»
    Winter war hellwach.
    «Ja, mein Bruder verdächtigte Farmer offenbar, Geld für sich abgezweigt zu haben. Nur kleine Summen, einige Millionen Dollar.» Winter dachte: Alles ist relativ. Al-Bader fuhr fort: «Er hat wahrscheinlich

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