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Söldner des Geldes (German Edition)

Söldner des Geldes (German Edition)

Titel: Söldner des Geldes (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Peter Beck
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aus der Fassung zu bringen sei. Wahrscheinlich flog er auch Rettungseinsätze für verunfallte Bergsteiger.
    Winter zückte seinen Ausweis und erklärte: «Zwei Menschen wurden vorhin im Bunker umgebracht. Soeben haben wir den Mörder beim Stausee lokalisiert. Er will den Damm sprengen. Fliegen Sie uns sofort hoch!»
    «In Ordnung.» Der Pilot setzte seinen Helm auf, legte einige Hebelchen um, und die Rotoren begannen zu drehen. Er funkte der Flugleitzentrale: «Hier Panther 2, Housi, es gibt einen Notfall. Ich fliege schnell zum Staudamm. Ende.»
    Winter bat die Araber, sofort auszusteigen und doch bitte den Bus zu nehmen. Diese erkundigten sich in Englisch nach von Tobler und begannen zu protestierten.
    Fatima mischte sich auf Arabisch ein. Während sie die Scheichs zu überzeugen versuchte, entleerte Winter den kleinen Stoffsack aus der Bunkergarderobe. Ungerührt steckte er die .45  SIG ins Gurthalfter, die .22er Mosquito an den rechten Unterschenkel und das Stellmesser in die rechte Hosentasche.
    Als die Scheichs die Waffen sahen, stiegen sie ohne weitere Diskussion aus. Die Rotoren erreichten ihre Startgeschwindigkeit, Fatima und Winter kletterten hinein, und der Helikopter hob ab. Die nicht mehr ganz weissen Gewänder der Araber wehten auf der Lichtung.
    Winter drehte sich zu Fatima. Ihre Gesichter waren nur eine Handbreit voneinander entfernt: «Hör mir gut zu. Du hattest vorhin recht. Baumgartner versucht die Secer zu fluten. Damit das Wasser eindringen kann, hat er die Klimatisierung übersteuert und die Lüftungskanäle geöffnet. Jetzt ist er auf dem Staudamm. Wenn der Staudamm bricht, sieht das aus wie ein Unfall.»
    «Bei Allah, dem Allmächtigen.»
    «Und heute Morgen hat mir Känzig gestanden, dass er Anne den Sprengsatz gegeben hat. Er hat ihn von Baumgartner bekommen.»
    «Wer ist Baumgartner?»
    «Baumgartner arbeitet für den Verwaltungsratspräsidenten des Konzerns. Er sagte meinem Chef, der Whisky sei ein Geschenk von diesem.»
    «Und jetzt?»
    «Ich werde ihn stoppen.»
    «Wie?»
    «Irgendwie.» Er sah die Angst in Fatimas Augen. «Ich werde improvisieren. Wir dürfen keine Zeit verlieren.» Noch knapp zweieinhalb Stunden.
    «Sei vorsichtig!» Fatima berührte Winters Knie. Er nickte.
    «Du fliegst nachher sofort zurück und erklärst das alles von Tobler. Sag ihm, er soll Verstärkung zum Damm schicken. Das Tal muss evakuiert werden.»
    Der Helikopter brauste, leicht nach vorn geneigt, knapp über den Baumwipfeln das Tal empor. Seitentäler und einige Bauernhöfe flitzten vorbei. Sie gewannen Höhe und flogen direkt auf die Staumauer zu. Winter lehnte sich nach vorne, schaute durch die Frontscheiben und starrte auf die leicht gewölbte Mauer. Die Betonmauer wurde rasch grösser.
    Winter suchte die Mauer nach Sprengstoff ab, sah aber nur eine Wartungsplattform, ähnlich den Liften an Wolkenkratzern zum Fensterputzen. An einigen Stellen lief Wasser die Mauer hinunter. Wasser und Mikroorganismen frassen sich in den Beton und würden sie in einigen Millionen Jahren bezwungen haben. Der Mensch war da viel effektiver. Er konnte die Mauer einfach sprengen.
    Wie hoch wäre die Wasserwalze im Tal? Hundert Meter? Zweihundert? Eine Wasserwalze würde den Bunker mit grosser Wucht treffen und die Lüftungsrohre fluten. Schlammlawinen würden niedergehen. Die Datenleitungen reissen.
    Der Pilot hatte sich halb umgedreht: «Wo soll ich Sie absetzen?» Sie flogen dem Geländer der Dammkrone entlang. Kein Mensch war zu sehen.
    «Sie können mich dort absetzen. Fliegend.» Winter zeigte auf einen kleinen Parkplatz am Rande des Damms.
    «Verstanden.» Der Flug hatte nur zwei, drei Minuten gedauert, und die Landung war reine Routine.
    «Danke.»
    «Gern geschehen.»
    «Und fliegen Sie dann sofort die Frau zurück», sagte Winter neben dem Ohr des Piloten.
    «Wem schicke ich die Taxirechnung?», grinste der Pilot.
    «Der Bank.» Das würde die Rechnung der Jahreskonferenz nicht sprengen. Solange die Bank noch zahlungsfähig war.
    Für die Landung verlangsamte der Pilot die Geschwindigkeit, flog eine Linkskurve und näherte sich langsam dem Parkplatz. Winter schob die Seitentür auf und machte sich zum Aussteigen bereit. Auf der anderen Seite des Helikopters stieg jemand aus einem grünen Landrover.
    Als der Pilot sah, dass der schwarz gekleidete Mann eine Pistole in der Hand hielt und auf seinen Kopf zielte, riss er die Maschine geistesgegenwärtig herum.
    Die Kugel durchschlug ein kleines Sichtfenster an der

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