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Söldner des Geldes (German Edition)

Söldner des Geldes (German Edition)

Titel: Söldner des Geldes (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Peter Beck
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verschwitzt: «Was zum Teufel ist hier los?»
    «Ich erkläre es dir später. Wir müssen so rasch wie möglich nach draussen. Wir verschwinden hier.»
    Fatima, Dirk und Winter schlüpften aus dem Raum, passierten die unbewachte Schleuse, tauschten die Gasmasken gegen die Stoffsäcke mit ihren Sachen und hetzten den mittlerweile wohlvertrauten Tunnel entlang ins Freie.
    Die Sonne stand senkrecht.
    Die Banker und ihre Gäste waren ohne Reiseleiter Dirk unruhig geworden, und etwa die Hälfte hatte sich schon in den Bus gesetzt. Von Tobler stand in der Mitte des Vorplatzes und tat sein Bestes, um seine Kunden bei Laune zu halten. Als er Dirk sah, winkte er ihn ungeduldig herbei.
    Winter rief ihm nach: «Dirk, bring die Leute hier weg!»
    Er kramte das Mobiltelefon von Känzig sowie sein eigenes hervor und rief Baumgartner an. Hoffentlich war Meister bereit. Es klingelte vier Mal. Der Signalton wurde abgebrochen. Keine Verbindung. War Baumgartner noch im Berg?
    «Verflucht.»
    Winter schaute sich um und dann auf die Uhr. Noch gut zweieinhalb Stunden, bis die Börsenplätze der westlichen Welt alle offen waren. Wo könnte Baumgartner stecken? Was hatte er vor? Explosives Gas?
    Känzigs Telefon klingelte. Winter starrte auf den Bildschirm. Baumgartners Nummer. Winter räusperte sich und drückte auf die Taste mit dem kleinen grünen Hörer. Mit verstellter, extra tiefer Stimme und starkem Berner Oberländer Akzent sagte er: «Hallo, wer ist da?»
    «Sie haben mich vorhin angerufen?» Kein Name, aber eindeutig Baumgartners Stimme.
    «Hier Bettschen. Guten Tag. Ich habe hier auf einer Bank ein Mobiltelefon gefunden. Ich habe vorhin die erste Nummer gewählt und wollte fragen, ob Sie mir helfen könnten –»
    «Tut mir leid.» Klick.
    Mehr als vier Sekunden. Das sollte Meister genügen, den Standort zu lokalisieren. Winter schloss die Augen und liess das Gespräch noch einmal ablaufen. Hintergrundgeräusche? Keine. Hatte Baumgartner seine Stimme erkannt? Die Imitation von Dialekt und Stimme eines Berner Oberländers war ihm nicht schlecht gelungen, und er hatte keine Hinweise gehört, dass Baumgartner ihn erkannt hatte. Aber Baumgartner war eiskalt. Sein eigenes Telefon klingelte. Meister.
    «Winter?»
    «Haben Sie ihn?»
    «Ja.» Meister gab die Koordinaten durch.
    «Moment.» Winter klemmte sich das Telefon zwischen Ohr und Schulter, kniete nieder und breitete die Karte des Geologen auf dem Kiesboden aus. Mit dem Finger fuhr er den Längen- und Breitengraden entlang: «Er ist genau auf dem Staudamm.»
    Winter schaute ins enge Tal hoch. Was hatte Fatima gesagt? Vor seinem geistigen Auge sah Winter ein trockenes Flussbett in der Wüste, durch das plötzlich eine Flutwelle toste. Der Damm war nicht weit weg, und dahinter stauten sich riesige Wassermassen.
    «Was will er dort?», fragte Meister von weit her.
    «Baumgartner will den Staudamm sprengen. Wenn ich ihn nicht aufhalten kann, überrollt bald eine Tsunamiwelle das Tal.»
    Meister entfuhr ein «Scheisse».
    «Hunderte von Menschen werden sterben.»
    «Ich kümmere mich um die Evakuierung.»
    «Rolf Hugentobler ist hier irgendwo vor Ort. Er ist der Sicherheitschef des Konzerns.»
    «Ich kenne ihn. Aber warum macht Baumgartner das?»
    «Er hat die Lüftungsklappen der Secer geöffnet und blockiert. Der Bunker mit den Servern wird überschwemmt, und alle Daten werden zerstört. Wir haben zweieinhalb Stunden. Dann öffnen die amerikanischen Börsen.»
    «Eine Katastrophe.» Meister begriff schnell.

7.   August 12:56
    Winter schaute sich um. Der Platz leerte sich. Von Tobler schüttelte Hände. Dirk stand beim Bus. Dieser würde bald zurückfahren. Rolf war nirgends zu sehen. Fatima stand neben ihm. Er packte sie an der Hand: «Komm!»
    Sie rannten durch den Wald zur Lichtung, auf welcher von Toblers Helikopter stand. Die Schiebetüren der knallroten Alouette 3 standen offen. Auf den beiden hinteren Längsbänken sassen je zwei diskutierende Araber. Der Pilot las den «Blick». Winter riss die Tür zum Cockpit auf.
    «Ich bin der Sicherheitschef der Bank. Wir haben einen dringenden Notfall. Sie müssen uns sofort zum Staudamm fliegen.»
    Der Pilot senkte gemächlich sein Boulevardblatt, musterte Winter ruhig und fragte: «Was ist denn los?»
    Der etwa vierzigjährige Pilot hatte wettergegerbte Haut und einen ruhigen Blick. An den Schläfen war er bereits ergraut. Der Lech-Wałęsa-Schnauzbart war jedoch immer noch schwarz. Er machte nicht den Eindruck, als ob er leicht

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