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Söldner des Geldes (German Edition)

Söldner des Geldes (German Edition)

Titel: Söldner des Geldes (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Peter Beck
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Er nahm ihm den Gürtel ab und fesselte ihn notdürftig ans Geländer.
    Da quietschte plötzlich die Tür.
    In zwei Sätzen war Winter zurück. Die letzten Meter flog er durch die Luft und rammte seine Schulter gegen die Tür.
    Der dritte Servicetechniker wurde zwischen Stahltür und Türrahmen eingeklemmt. Winter packte den ausgestreckten Unterarm und hebelte dem überraschten Angreifer die Pistole mit einer schnellen Drehung vom Körper weg aus der Hand. Diese flog ebenfalls in den See.
    Dessen Bleigehalt stieg.
    Der junge Servicetechniker von vorhin machte Anstalten, sich zu wehren. Winter aber rammte ihm mit voller Wucht den Ellbogen in die Schläfe, seine Knie knickten weg, und er fiel in Ohnmacht. Von Old Shatterhand gelernt.
    Während des Kampfes hatte der zweite Mann sich aus seinem Gürtel befreit und rannte nun davon. Trotz des Streifschusses an der Schulter und des Lochs in der Hand, wollte er nicht begreifen, dass es für ihn vorbei war.
    Winter zielte sorgfältig und schoss ihm in den Oberschenkel. Der Mann taumelte noch ein paar Schritte vorwärts, fiel hin und blieb liegen. Winter schüttelte den Kopf: Lernschwierigkeiten.
    Er fesselte den Ohnmächtigen und durchsuchte ihn flüchtig. Er hatte auch kein Mobiltelefon, mit dem Winter die angeforderte Hilfe hätte beschleunigen können.
    Max war weg.
    Er musste die Sprengsätze selbst entschärfen. Hinter der Tür öffnete sich ein schwarzer Spalt. Die Pistole hielt Winter schussbereit vor sich. Er öffnete die Tür ganz. Eine erstaunlich breite Metalltreppe führte in die Tiefe. Kahles Licht brannte. Nichts von Energie sparen.
    Winter eilte etwa dreissig Stufen hinunter und kam in eine fünf mal fünf Meter grosse Katakombe aus Beton. Beton und nichts als Beton. Einige Leitungsrohre an der Decke. Es war kühl und muffig. Weinkellerklima. Er blieb einen Moment stehen und lauschte in den Damm hinein. Es war still. Unheimlich still.
    Nur das Blut rauschte in seinen Ohren.
    Zwei schmale, gewölbte Tunnels. Winter nahm denjenigen, welcher zur Mitte des Dammes führte. Sein Schatten verfolgte ihn und war einen Augenblick später wieder vor ihm. Eine weitere Katakombe. Tunnel, Katakombe, Tunnel. Alle dreissig Meter eine kleine Katakombe. Im vierten oder fünften Gewölbe stiess Winter auf eine enge Wendeltreppe, die ins Bodenlose zu führen schien. Daneben lag ein oranger Helm und leere, achtlos liegen gelassene Holzkisten, die für die enge Metalltreppe offenbar zu sperrig gewesen waren.
    Winter steckte die Pistole ins Halfter, legte beide Hände auf das Geländer und rannte, rutschte, stolperte so schnell wie möglich in die Tiefe, drei oder vier Tritte auf einmal nehmend. Er hatte diese Treppentechnik Matrosen abgeschaut. Die Handinnenflächen brannten von der Reibung.
    Etwa vierzig Meter tiefer erreichte er eine weitere Katakombe mit zwei horizontalen Tunneln. Die Wölbung des Dammes verunmöglichte es Winter, in beide Richtungen mehr als etwa fünfzig Meter zu sehen.
    Die Temperatur war hier unten wärmer als in der oberen Lage. Dafür war die Luft noch stickiger. Winter blieb weiter auf der Wendeltreppe. Die Sprengladung an der Aussenwand des Dammes war etwa zweihundert Meter unter der Krone angebracht. Der Sprengstoff im Innern des Dammes befand sich wahrscheinlich auch in dieser Tiefe.
    Mit zunehmender Übung rannte, schlitterte Winter die Wendeltreppe immer schneller hinunter. Im vierten horizontalen Tunnel hielt er inne.
    Nichts zu hören.
    Aber auch kein Sprengstoff zu sehen. Winter rannte in die angrenzende Katakombe. Nichts. Er hastete zurück, durchquerte die Katakombe und warf einen Blick in die Katakombe auf der anderen Seite. In den kahlen Höhlen konnten die Verbrecher die Sprengladung wenigstens nicht verstecken. Winter drehte sich weiter im Kreis und stieg die Wendeltreppe noch einmal vierzig Meter hinunter.
    Bevor Winter die Sprengladungen sah, roch er sie. Der säuerliche Geruch, der ihm schon im Landrover aufgefallen war, wurde von den Herstellern aus Sicherheitsgründen in den Sprengstoff eingearbeitet. Als er ein paar Stufen später in die Katakombe trat, war der Sprengstoff nicht zu übersehen.
    An der Wand waren mit dickem Industrieklebeband Dutzende von Barren aus weissem C4-Plastiksprengstoff befestigt. Jeder Barren war etwa vierzig Zentimeter lang, fünf hoch und acht tief. Winter untersuchte die Sprengladung vorsichtig.
    In jedem Barren steckte eine Kapsel mit dem Initialsprengstoff. Steife weiss-schwarze Kupferdrähte verbanden

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