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Söldner des Geldes (German Edition)

Söldner des Geldes (German Edition)

Titel: Söldner des Geldes (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Peter Beck
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Schmerz die Zähne zusammen und verzog den Mund zu einem Grinsen.
    «Wie viele seid ihr?»
    «Mehr, als du denkst.»
    Winter wusste, dass die Zeit gegen ihn lief. Und er wusste, dass der vor ihm Liegende das auch wusste.
    Seine Uhr zeigte 13   :   17. In zwei Stunden und dreizehn Minuten würde die Börse in New York öffnen. Er musste die Sprengung des Dammes unbedingt verhindern.
    Er nahm das Funkgerät und hastete zum Damm. Einige Schritte vor der Stahltür zu den Katakomben verlangsamte er seine Schritte. Es gab mindestens zwei weitere Männer: den jungen Servicetechniker und den Mann am Funkgerät.
    Vielleicht mehr. Erwarte das Unerwartete. Warteten sie hinter der Tür?
    Verstärkung. Er klaubte sein Mobiltelefon aus den feuchten Jeans. Der Bildschirm blinkte wirr. Das Seewasser überforderte die Elektronik. Känzigs Mobiltelefon war ebenfalls kaputt. Grossartig. So viel zur modernen Technik.
    Wenigstens waren die SIG -Pistolen wasserfest.
    Winter atmete tief ein und aus und beruhigte seinen Puls. Bis auf etwa einhundertzehn Schläge pro Minute. Das war seine optimale Zone.
    Als er den runden Türknauf mit der Hand umschloss, fühlte sich das Metall kalt an und sandte ein Frösteln durch sein Rückgrat. Winter hob die .45er, holte tief Luft und zog an der Tür. Sie war verschlossen.
    Das Funkgerät an seinem Gürtel knirschte: «Hallo, Jochen? Wo zum Teufel steckst du?»
    Winter kannte die Stimme. Max, sein Freund von der Brücke mit dem Bungee-Jump. Max, der gestern auf sie Jagd gemacht hatte. Winter trat ein paar Schritte zurück. Er hatte zwei Optionen: die Frage von Max komplett ignorieren. Dann würde dieser Verdacht schöpfen und jemanden schicken, um die Lage zu prüfen.
    Oder er konnte Max einen kleinen Schrecken einjagen. Winter drückte den Empfangsknopf des Funkgerätes: «Hallo, Max.»
    Statisches Rauschen. Der Empfang war schwach. Winter hörte ausser dem Hallen von Schritten keine Hintergrundgeräusche. Max war irgendwo in den Betoneingeweiden des Staudamms.
    «Winter. Schöne Überraschung. Wie geht es Jochen?» Eine sachlich gestellte Frage. Keine Nervosität.
    «Der ist versandfertig.»
    «Ich wollte den Anfänger sowieso zurückschicken. Er war ziemlich nutzlos.»
    «Wie geht es denn so bei dir?»
    «Ich kann nicht klagen. Meine Ferien stehen vor der Tür.»
    «Träume sind Schäume. Vor der Tür stehe ich.»
    «Schau an, schau an. Ein kleiner Scherzbold.»
    Der Empfang wurde immer schwächer, Max entfernte sich von Winters Standort. Mit jedem Schritt legte Max mehr Beton zwischen sich und Winter. Hatte er den Sprengstoff schon installiert? War er bereits auf der Flucht? Winter hatte den Eindruck, dass Max ein wenig ausser Atem war. Vom schnellen Gehen, vom Tragen des Sprengstoffes?
    «Wohin soll es denn gehen: Strand oder Berge?»
    Max lachte kehlig: «Weisst du, mein lieber Winter, ich bin eher der Strandtyp. Beine hochlegen, ein kühler Drink und ein paar Girls.»
    «Aber hier in den Bergen ist es doch so schön!»
    «Jeder muss einmal verreisen.»
    «Wenn du Glück hast, darfst du hierbleiben und landest im Knast und nicht in den Staaten auf dem elektrischen Stuhl.»
    Max tönte zum ersten Mal ein wenig irritiert: «Schade, dass wir uns nicht länger unterhalten können. Heute habe ich leider keine Zeit, dir den Hintern zu versohlen.» War Max bereits daran, einen Abgang zu machen? «Mein Urlaub beginnt in genau», Max konsultierte seine Uhr, «siebzehn Minuten.» Winter hatte damit gerechnet, noch über zwei Stunden Zeit zu haben. Dieser Luxus hatte sich soeben in der dünnen Bergluft aufgelöst.
    Es war kein Strand mit einem kühlen Drink und Girls in der Nähe. Wie wollte sich Max absetzen? Winter zögerte und hörte ihn hinzufügen: «Und dann beginnt auch dein Urlaub in den ewigen Jagdgründen. Viel Spass beim Schmoren in der Hölle.»
    Das Funkgerät verstummte.
    Der Sprengsatz war scharf.

7.   August 13:17
    Winter sprintete über den Damm zurück. Max hatte sich mit jedem Schritt von ihm entfernt. Er wollte die Mauer auf der anderen Seite verlassen. Dort würde er ihm einen netten Empfang bereiten.
    Die Krone des Staudamms war fast fünfhundert Meter lang. Weit und breit keine Hilfe. Eine Wolke schob sich vor die Sonne. Das blaue Wasser verfärbte sich dunkelgrau. Das Betonband schien endlos lang. Winters Lunge brannte, und seine Oberschenkel wurden hart. Er näherte sich dem Servicelift.
    Dieser bestand aus einem offenen Metallkäfig mit einem grossen Bügel und fetten

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