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Söldner des Geldes (German Edition)

Söldner des Geldes (German Edition)

Titel: Söldner des Geldes (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Peter Beck
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habe immer gedacht, Kaddour sei einigermassen sicher, aber offenbar ist ihnen jedes Mittel recht. Dabei war er nur der operative Leiter.» Nach einer Pause fügte sie traurig hinzu: «Für mich war er mehr als ein Chef. Er war mein Mentor, fast wie mein Vater.»
    «Es tut mir so leid.»
    Fatima lächelte dankbar.
    Winter fragte: «Bist du sicher, dass es Extremisten waren?»
    «Ja. Nein, sicher bin ich nicht, aber sie müssen uns gefolgt sein. Die Polizei hat einen Zünder gefunden. Als Kaddour den Wagen holte, ist die Bombe explodiert. Die Bombe war primitiv. Das ist offenbar typisch für die Fundamentalisten.» Grauen machte sich in ihrem Gesicht breit. Sie schüttelte den Kopf.
    «Und du? Ist dir nichts geschehen? Du warst doch beim Eingang unter dem Baldachin.»
    «Ich hatte Glück. Ich habe mit Ali, dem Besitzer, gesprochen. Zum Glück standen wir hinter seinem Lieferwagen, der uns vor der Explosion geschützt hat.» Und nachdenklich mit schrägem Kopf: «Wir hatten riesiges Glück. Kaddour wollte den Wagen holen. Wenn er nicht ein solcher Gentleman gewesen wäre, hätten wir wahrscheinlich auch in diesem Wagen gesessen. Wenn, wenn, wenn. Das ist einfach Schicksal. Allah ist gross!» Sie nahm seine Hand, drückte sie leicht und stand auf.
    «Wenn du möchtest, können wir heute Abend zusammen essen. Nur etwas Einfaches.» Winter lächelte und nickte schwach. «Das Bad ist nebenan, und ich habe dir ein Hemd meines Vaters hingelegt.» Sie zeigte zuerst auf die Tür und dann auf die Kommode.
    «Danke.»
    Fatima strich mit der flachen Hand über die Marmorplatte, spähte aus dem Fenster und drehte sich wieder Winter zu. Dieser sagte noch einmal: «Danke.»
    «Gern geschehen.» Sie verliess das Zimmer und schloss die Tür hinter sich.
    Winter lehnte sich zurück und dachte über die neue Situation nach. Er erhob sich vorsichtig. Die graue Hirnmasse in seinem Kopf war noch etwas träge. Sie schlug bei jeder Bewegung gegen seinen Schädel. Eingewickelt ins Leintuch schaute er für einige Minuten durch die Spalten auf das pulsierende Leben der Strasse. Aber eigentlich sah er nur Farben. Das Zeitgefühl war ihm abhandengekommen, und er hatte das Gefühl, schon seit Monaten in Kairo zu sein, sich aber an nichts erinnern zu können.
    Nach einer Weile tastete er sich ins Bad vor, das erstaunlich geräumig und kühler als das Zimmer war. Die Wände waren mit orientalischen Kacheln dekoriert. Das Wasserbecken war vergilbt, wurde links und rechts von je einer Metallstange gestützt. Die Armaturen kurz und unpraktisch. Der Spiegel hatte an den Rändern viele gräuliche Punkte.
    Winter begutachtete seinen gepflasterten Kopf. Die Leute würden denken, er sei von einem blinden Barbier rasiert worden. Vorsichtig hob er das grosse gepolsterte Pflaster an seiner Schläfe an und sah, dass die Wunde noch nicht ganz trocken war. Das Pflaster blieb.
    Die Badewanne war alt und hatte Füsse in der Form von Raubtiertatzen. Die Dusche war nachträglich in einer Ecke eingebaut worden. Er drehte den quietschenden Hahn auf. Das Wasser stotterte in den Leitungen. Winter fand eine grosse Seife und duschte vorsichtig um seine Stirnwunde herum. Das kalte Wasser brachte seine Lebensgeister zurück.
    Zurück im Zimmer, hörte er die Nachrichten auf seinem Mobiltelefon ab: Dirk, der IT -Chef, bestätigte, dass er die Firewall geprüft, aber nichts gefunden hatte, und bat um einen Rückruf. Ein Kumpel wollte essen gehen. Känzig vermisste einen «Progress Report» und erwartete diesen «sofort!». Nichts von Ben. Und Schütz hatte heute Nachmittag von Riad aus angerufen und um einen Rückruf gebeten, da er am Begräbnis «Interessantes» gehört habe. Winter rief Schütz an. Während des Verbindungsaufbaus fragte er sich, wo Schütz wohl gerade sei. Ägypten war gegenüber Riad wohl ein, zwei Stunden im Rückstand.
    Schütz: «Hallo, Winter. Danke für den Rückruf. Bist du immer noch in Kairo?» Die Verbindung war gut. Technisch und menschlich.
    «Schütz. Ich bin immer noch in Kairo.» Er betastete sein Pflaster und entschied sich, den Anschlag nicht zu erwähnen. «Wie läuft es in Riad?»
    «Heiss. Ich bin in einem dieser Luxushotels. Alles aus Gold. Verschwendung pur. Wir müssen hier unbedingt eine eigene Filiale eröffnen.»
    «Etwas Interessantes?»
    «Ja, wir hatten heute einen Empfang mit Buffet in der Villa der Familie. Der Bruder empfing alle Gäste. Es waren erstaunlich viele Amerikaner und auch Europäer dabei, vor allem Nordländer. Ich

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