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Söldner des Geldes (German Edition)

Söldner des Geldes (German Edition)

Titel: Söldner des Geldes (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Peter Beck
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Benzin gefüllten Zisternenwagen für eine halbe Stunde auf dem Rastplatz stehen zu lassen. Wer die schweren Holzkisten im Hohlraum des Fahrgestells dann weitertransportieren würde, ging ihn nichts mehr an. Die Militärkisten würden wahrscheinlich entlang der Fernstrasse neben der Gazprom Pipeline weiter Richtung Schwarzes Meer reisen. Oder sollte er seine Euros doch eher in die dralle Lucie investieren?
    * * *
    Am gleichen Abend assen Fatima und Winter wieder im Innenhof. Sie hatte an der Port Said viele Gerüchte gehört. So hatte Ali Husseini erzählt, dass der jüngere Bruder von Al-Bader wahrscheinlich übernehmen würde. Die Familie wolle ihre Risiken breiter streuen und führe Gespräche mit anderen reichen Familien. An der Konferenz in Norwegen diskutierten die Scheichs, wie sie ihr Geld in einen grossen Topf legen konnten. Nach dem Vorbild der milliardenschweren Staatsfonds wollten sie daraus breit gefächert Investitionen tätigen.
    «Galaxy.»
    «Galaxy?» Fatima schaute Winter fragend an, und er erklärte seiner Gastgeberin, was er heute herausgefunden hatte. Unabhängig voneinander waren sie auf die norwegische Konferenz gestossen. Das war kein Zufall.
    Sie waren sich einig: Die Spur des Geldes ist heiss.
    Deshalb fuhren sie frühmorgens gemeinsam zum Flughafen. Sie checkten nach Bergen mit Transfers in Zürich und Oslo ein. Fatima zeigte ihren burgunderroten britischen, Winter seinen roten Schweizer Pass.
    Im Flughafen Zürich fragte Winter nach Ben, aber dieser war verhindert. Winter legte das nussgrosse Metallstück von Kaddours Kotflügel in einen Umschlag und klebte diesen zu. Die Dame versprach, diesen Herrn Halter sofort zukommen zu lassen. Winter hinterliess eine Nachricht auf Bens Mobiltelefon und bat ihn, den Splitter zur Untersuchung ins Spiezer Labor zu schicken. Dann kaufte er sich zwei frische Hemden.
    Während des Transfers wechselte er norwegische Kronen und kaufte einen Reiseführer «111 Orte in Norwegen, die man gesehen haben muss».

29.   Juli 19:32
    Beim Anflug auf Bergen rätselte er wieder einmal, was die Ankunftszeit in den Flugplänen genau bedeutete. Touchdown, das Andocken oder das Verlassen des Flugzeuges. Das Erwartungsmanagement liess der SAS , der Scandinavian Airlines, jedenfalls viel Spielraum, um pünktlich zu sein.
    Wenig Raum hatten Fatima und Winter in ihren Sitzen. In der erzwungenen Enge hatten sich Fatimas und Winters Ellbogen und Schultern einige Male berührt. Normalerweise war Winter das unangenehm, aber bei Fatima war die Berührung natürlich.
    Der Flughafen Bergen war klein und funktional. Sie standen innert weniger Minuten bei der Autovermietung. «Leider» hatte der Hertz-Vertreter wegen der Ferienzeit keine Autos mehr zur Verfügung, ausser einem Jaguar Convertible XKR . Spezialpromotion für Frischverheiratete. Gerade recht, um mit einer schönen Frau bei einem Luxushotel voller reicher Scheichs vorzufahren. Als sie sich im neuen Jaguar einrichteten, sog Winter die gediegene Privatheit der Nobelkarosse in sich auf. Es roch nach Edelholz und feinem Leder. Er setzte die Sonnenbrille auf, und sie fuhren los.
    Winter hatte die Route während des Fluges geplant. Zuerst ging es auf der Autobahn nach Norden durch einige Tunnels im Grossraum Bergen. Danach nahm der Verkehr ab, Winter öffnete das Dach, und sie glitten auf der Überlandstrasse Richtung Osten. Der Motor summte. Auf der einen Seite der Hardangerfjord, auf der anderen steile Berghänge.
    Die Küste Norwegens war ausgefranst. Die Fjorde frassen sich tief ins Land hinein, und die Berge ragten wie Riesenfinger in den Atlantik hinaus. Auf der Karte war die Küste viel kürzer, als wenn man sie mit dem Auto entlangfuhr.
    Die norwegischen Sommerabende waren, im Gegensatz zu Kairo, wo die Sonne innert weniger Minuten hinter den Horizont fiel, sehr lang. Da sie nur einige hundert Kilometer südlich des Polarkreises unterwegs waren, sank die abendliche Sonne in ihrem Rücken gemächlich. Die Schatten wurden langsam länger, das Licht wärmer. Nach einem Tag des körperlichen Nichtstuns waren sie aufgekratzt und voller Tatendrang.
    Fatima lachte: «Wie Ferien. Wir könnten das Angenehme mit dem Nützlichen verbinden.»
    Mit einem schnellen Seitenblick sah Winter, wie ihre Haare im Fahrtwind flatterten, der ihr die Bluse gegen die Brüste drückte. Er nickte nur und musste zugeben, dass er die Fahrt auch genoss.
    Sie kamen bald an reichen Kirschen- und Apfelplantagen vorbei. Fatima kaufte an einem Stand

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