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Söldner des Geldes (German Edition)

Söldner des Geldes (German Edition)

Titel: Söldner des Geldes (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Peter Beck
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Feuerwehrmänner, die schwarz gekleideten Wachmänner und einige Beamte in Zivil um ihre Fahrzeuge herum und besprachen die Lage. Der Wagen mit den Hunden war leer, die Hunde offenbar daran, das Hotel noch einmal gründlich abzusuchen. Sie machten einen Bogen um das Hotel und kamen in den Park.
    Die Gäste hatten aus der Not eine Tugend gemacht und sich im weitläufigen Park zu Picknicks niedergelassen. Sie sassen oder lagen im Gras. Bedienstete hasteten hin und her und servierten Essen und Getränke aus der offenbar freigegebenen Vorratskammer. Die Wege waren lang und die Kunden gewohnt, bedient zu werden. In der Mitte des Parks stand ein Rondell, eine Art Gartenhaus mit einem grünlich verfärbten Metalldach, einem Tisch und geschwungenen gusseisernen Bänken darum herum. Darauf sassen fünf traditionell gekleidete arabische Frauen. Sie schwatzten gestenreich.
    Fatima nickte Winter zu und sagte: «Lass mich das nur machen.» Sie nahm Kurs auf das Rondell.
    Winter blieb stehen und schaute ihr einen Moment lang nach. Schlank, federnder Gang und langes schwarzes Haar. Er seufzte und ging zum Jaguar zurück, wo er auf den Wachmann traf. Dieser informierte ihn, dass sie immer noch nichts gefunden hatten und es sich wahrscheinlich um einen Streich gehandelt habe. Winter widersprach nicht. Hotel und Bungalows würden noch einmal gründlich durchsucht. Wahrscheinlich könne man erst am Nachmittag in die Zimmer zurückkehren. Winter akzeptierte eine offerierte Wasserflasche und trank.
    Der Wachmann schwatzte weiter und gab seinem Erstaunen Ausdruck, wie gross die arabischen Familien waren. Das sähe man gerade jetzt bei diesen Picknicks besonders gut. Er habe schon gewusst, dass sie mit Kind und Kegel angereist seien, aber heute seien sie wegen der Bombendrohung alle zusammen. In Norwegen, so habe er gelesen, sei die durchschnittliche Familie noch drei Komma zwei Personen klein. Und wenn das so weiterginge, dann stürben die westlichen Länder früher oder später aus. Winter trank, hörte mit halbem Ohr zu und hatte plötzlich eine Idee.

30.   Juli 10:20
    Al-Bader war das Oberhaupt einer Grossfamilie. Es war deshalb gut möglich, dass trotz der Beerdigung ein entfernter Cousin hier in Norwegen die Stellung hielt, um die Interessen der Familie zu wahren. Winter klopfte dem verdutzten Wachmann dankend auf die Schulter und verabschiedete sich.
    Das Hotel hatte am Rande des Parkplatzes beim mit Rosen überwachsenen Eingangstor einen improvisierten Empfang eingerichtet. Neben dem grossen rosaroten Granit, an dem mit metallenen Lettern der Hotelname und ein Willkommensgruss in drei Sprachen angebracht war, stand ein Tisch, und dahinter sassen ein wenig verloren zwei Empfangsdamen. Winter fuhr sich durchs Haar und erkundigte sich: «Entschuldigen Sie bitte. Haben Sie Herrn Al-Bader irgendwo gesehen?»
    Die beiden uniformierten Damen lächelten ihr Empfangsdamenlächeln, sagten in Stereo «Einen Moment bitte» und begannen in den Papierunterlagen zu blättern. Es handelte sich um Computerausdrucke des Belegungsplanes, der mit rosaroten, hellgrünen und gelben Markierungen angestrichen war. Der provisorische Empfang musste ohne Computer auskommen.
    «Wir haben zwei Al-Baders. Die andern sind vor ein paar Tagen abgereist. Welchem möchten Sie eine Nachricht hinterlassen?»
    Winter hatte keine Ahnung. Er lächelte verlegen: «Die arabischen Namen kann ich mir nie merken. Er ist ein wenig älter.» Einen Älteren gab es immer. Und je älter, desto mehr Einfluss galt in der Regel auf der ganzen Welt.
    Die Empfangsdamen berieten sich auf Norwegisch und die ältere sagte: «Das muss dieser hier sein.» Die jüngere Dame meinte lächelnd: «Der ist mindestens siebzig.» Als sie sich bei der Indiskretion ertappte, fügte sie schnell an: «Herr Al-Bader ist ein sehr rüstiger Mann. Was dürfen wir ihm ausrichten?» Winter sah den Finger auf dem Computerausdruck. Rosarot. Die Suite 31 war noch für die ganze Woche gebucht.
    «Im Moment nichts. Sie wissen nicht zufällig, wo ich Herrn Al-Bader jetzt finden kann?» Er schaute sich um. Leider konnten ihm die beiden Damen nicht weiterhelfen. Winter bedankte sich und machte sich auf die Suche nach dem älteren Al-Bader.
    Er ging um das Haupthaus herum zurück in den Park. Fatima sass mit den Frauen im Rondell. Sie diskutierten heftig, auch mit den Händen. Sie hatte ihm den Rücken zugekehrt. Sie war nicht nur wunderschön, sondern auch geschäftstüchtig. Im Rosengarten sassen in einem aus

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