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Söldner des Geldes (German Edition)

Söldner des Geldes (German Edition)

Titel: Söldner des Geldes (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Peter Beck
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den Schwyzer Landboten unterwegs zu sein. Keine Telefonnummer. Die E-Mail-Adresse war von Hotmail. Auch diese Spur würde sich in der Unendlichkeit des Webs verlieren. Winter fragte: «Hat er bezahlt?»
    «Ja, er schickte das Geld in bar. In einem Umschlag per Post. Aufgerundet auf den nächsten Hunderter.»
    «Und die Fotos?»
    «Die waren gut. Wir haben eine lichtstarke Nikon mit einem Thermografiefilter verwendet.»
    Er öffnete einen der Anhänge im Antwort-E-Mail, und die Unfallstelle breitete sich auf dem Bildschirm aus. Die Szenerie war gespenstisch und fast so hell wie am Tage, aber mit einem Grünstich. Das Wrack des Helikopters leuchtete wegen der Abwärme hell. Winter erkannte den Polizisten, den Feuerwehrmann, den Alphirten und sich selbst neben dem Auto stehend wieder. Die verdrehte Leiche von Anne war gelblich blass.
    Der Pilot schaute genauer hin und sagte: «Sind Sie das?»
    Winter nickte nur. Sein Gesicht war gut zu erkennen. Die E-Mail war um 01   :   42 Uhr abgeschickt worden. Jemand hatte ihn auf dem Foto erkannt und über eine weitere anonyme E-Mail den Auftrag gegeben, seinen Computer zu überwachen. Wer kannte ihn?
    Auf der Fahrt zurück nach Bern erhielt Winter einen Anruf von der Cousine Strittmatters. Strittmatter war am 24. Juli tatsächlich direkt von seiner Basis im Wallis über den Lötschberg nach Zürich geflogen. Winter bedankte sich für den Rückruf und beschleunigte. Er verliess die Autobahn beim Fussballstadion und fuhr ins dritte Untergeschoss des öffentlichen Parkhauses im Berner Stadtzentrum.
    Die Bank hatte acht Parkplätze dauerhaft für Kunden und Mitarbeitende reserviert. Die Parkplätze waren mit einem «Privat: nur für Kunden»-Schild und dem Logo der Bank markiert. Es gab eine interne Regelung, wie vorzugehen war, wenn man einen der kostbaren Parkplätze buchen wollte.
    Er parkierte neben Annes Mini Cooper S, einem alten Original. Sie hatte diesen Wagen geliebt. Winter erinnerte sich, wie sie sich fast kindlich gefreut hatte, als sie den Wagen in einem Kleininserat fand und von einer alten Lehrerin in gutem Zustand übernehmen konnte. Sie war mit dem Mini überall herumgekurvt.
    Anne war an ihrem Todestag mit dem Auto von Fraubrunnen nach Bern zurückgefahren. Das dauerte etwa zwanzig Minuten. Dann hatte sie den Wagen in der Tiefgarage gelassen. Wahrscheinlich hatte Anne die Pistole vor dem Besuch bei ihren Eltern abgelegt und dann im Auto vergessen.
    Die SIG Mosquito musste hier sein.
    Und dann? War Anne abgeholt worden? Vom anonymen Anrufer? Hatte sie wegen des abendlichen Stossverkehrs und des Staurisikos den Zug bevorzugt? Schliesslich fuhr der Zug bequem in einer Stunde von Bern nach Zürich und hielt kurz darauf direkt unter dem Flughafen.
    Winter hatte keinen Schlüssel, aber einschlägige Erfahrung. Bei der Ausbildung hatten sie auch einen bekehrten Autoknacker als Lehrer. In einem nahen Müllcontainer fand er ein drei Meter langes, einen Zentimeter breites Metallband, das normalerweise zur Befestigung von Kisten auf Paletten benutzt wurde, und faltete dieses in der Mitte.
    Er schaute sich um. Niemand beachtete ihn.
    Er stiess den Metallstreifen vorsichtig zwischen das Aussenblech und das Glas der Fahrertür. Er ruckelte mit der Schleife im Innern der Tür herum. Zum Glück hatten diese alten Autos noch keine elektronische Türverriegelung. Obwohl er ein wenig ausser Übung war, erwischte er den versteckten mechanischen Hebel innert weniger Sekunden, und die Tür öffnete sich mit einem Klack. Ein Citroën fuhr vorbei. Winter öffnete die Tür, zwängte sich hinter das Lenkrad in den schwarzen Sitz und zog die Tür hinter sich zu.
    Am Rückspiegel baumelte stilwidrig ein grüner Miniaturtannenbaum. Er schaute sich um und kurbelte das Fenster herunter, schaltete das Autoradio ein und erschrak über die Lautstärke. Die Wände der Tiefgarage warfen die Radiomusik zurück, es hallte laut, und Winter drehte die Lautstärke schnell leiser. Im Handschuhfach lagen neben den Wagenpapieren Papiertaschentücher und ein Paar Handschuhe. Er griff unter den Fahrersitz. Nichts. Er lehnte sich zum Beifahrersitz hinüber und fuhr mit der Hand darunter.
    Er fühlte das kühle Metall der Pistole und das Lederhalfter. Anne hatte ihre Pistole unter den Sitz geschoben, damit sie nicht erspäht werden konnte. Die spielenden Kinder auf der Quartierstrasse. Winter zog die Waffe hervor.
    Es war fünfzehn Uhr, und im Radio kamen die stündlichen Nachrichten. Winter hörte mit einem

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