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Soforthilfe bei Stress und Burn-out

Titel: Soforthilfe bei Stress und Burn-out Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Horst Kraemer
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Abstand von einem halben Jahr verstarben. Dabei waren beide vorher kerngesund und hoch aktiv gewesen.
    Krankheitsbeschreibungen gibt es mehr als genügend, genauso werden ganze Bücher darüber gefüllt, was ein Burn-out ist oder sein soll und wie er sich auswirkt. Aber wie fühlt es sich an, wenn die köpereigene Energiefabrik richtig gut funktioniert, wenn ein Mensch vitalisiert ist und das Gegenteil von Burn-out sich zu einem sicheren Empfinden herausgebildet hat?
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    Der gewünschte Zustand: vitalisiert, erholt,
fit und voller Tatendrang
    Ausgeruht nach genügend Schlaf fühlt sich der Mensch erholt, fit und gesund. In diesem Zustand werden uns keine kleinen Bakterien oder Viren gefährden und wir sind in einer optimistischen Grundstimmung. Wir fühlen uns erholt und spüren Kraft und Energie in unserem ganzen Körper, um Ideen, Wünsche und Vorhaben anzupacken. Herausforderungen können wir meist gelassen einschätzen und zu ihrer Bewältigung können wir unsere Kraft einsetzen. Wir freuen uns auf den Kontakt mit Menschen und können Beziehungen, die uns bereichern, von Beziehungen, die uns schaden, unterscheiden. In von uns gewählten Beziehungen können wir unsere persönlichen Anliegen und Bedürfnisse abgleichen und einbringen.
    Entscheidungen können wir in der uns üblichen Art und Zeit treffen, die Konsequenzen dessen sind überlegt und wir tragen sie gern. Wir haben Freude an Bewegung
und sorgen dafür, dass unser Körper regelmäßig aktiviert wird. Wir sind kreativ, wenn wir Lösungen brauchen oder suchen. Auf unsere Konzentration können wir uns verlassen und sie dazu verwenden, um unser Wissen und Können zieldienlich einzusetzen. Wir freuen uns auf private Beziehungen und nehmen uns Zeit und Muße, uns diesen bereichernden Kontakten ebenso wie unseren Hobbys zu widmen.
    Wir sorgen für eine Balance zwischen Pflichterfüllung und persönlichem Weiterkommen. Freie, ungeplante Zeit ist in unserer Planung dauerhaft vorhanden, wird als wichtig erachtet und ist eine Grundlage für unsere Entfaltung, die nicht auf Kosten anderer geht.
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    Unser Umgang mit Belastungen
    Welche Begebenheiten, Anforderungen oder Abläufe des menschlichen Miteinanders als freundlich und unterstützend oder feindlich und gefährdend erlebt werden, ist bei jedem Menschen individuell verschieden. Dies bestimmt das gesamte Verhalten, wie jemand die Umwelt erlebt und wie er sich darin bewegt und auf Eindrücke reagiert. Dieses Erleben findet durch unsere Sinneswahrnehmung und Verarbeitung dieser Eindrücke mit entsprechender Hormonausschüttung statt. Was bedingt aber den zum Teil großen Erlebensunterschied zwischen den Menschen?
    Während bis vor nicht allzu langer Zeit immer wieder die Gene als Erklärung herangezogen wurden, ist heute die moderne Forschung mit den Erkenntnissen aus der Stressforschung an dem Punkt angelangt, dass diese Prägung schon sehr früh beginnt und ein lebenslanger Lernprozess ist. Während mit dem Erbmodell die Schuldfrage genauso wie die mangelnden Möglichkeiten der Veränderbarkeit
sehr starr erklärt werden, wird man mit den neuen Erkenntnissen umlernen müssen. Die Verantwortung für die Kindheitsumstände wird in ein neues Licht gerückt und uns wird eine schöne Ausrede genommen, die da lautet: Wir können nicht anders, es ist halt so und man muss sich mit dem Verhalten einfach abfinden - und zwar die sich nach einem bestimmten Muster verhaltende Person genauso wie die damit konfrontierte Umgebung.
    Neu ist die Erkenntnis, dass durch die Möglichkeiten des Gehirns ohne Weiteres ein lebenslanges Lernen möglich ist. Erfahrungen werden immer weiter gemacht, und es ist eine Herausforderung, aus alten Mustern herauszutreten, um neuen Erfahrungen Platz zu machen.
    Wie sich unser Umgang mit Stress entwickelt, soll durch ein Beispiel aus der Stressforschung beschrieben werden, welches mich immer wieder aufs Neue erschreckt. Dabei bezieht sich mein Entsetzen nicht so sehr auf an sich sowieso fragwürdige Experimente mit Tieren und auf den Vergleich von Tieren mit Menschen, sondern auf die Interpretation und Reaktion von Menschen, denen ich auf unzähligen Seminaren die immer wieder gleiche Frage stelle. Sie lautet: »Welche Gruppe ist die der überlebenden Mäuse?«
    Dieser Frage geht die Beschreibung folgenden Experiments voraus: Heranwachsende Mäuse

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