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Sog des Grauens

Titel: Sog des Grauens Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Bagley Desmond
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nicht.
    Er wollte sich entschuldigen, aber er merkte, daß Manning immer noch mit Causton sprach. »… wird besser sein, wenn San Fernandez Kapital für die Entwicklung ansammeln kann, statt daß alles in Serruriers Taschen fließt. Ein bißchen zusätzliches Geld könnte hier schon einen gewaltigen Wandel schaffen – der Insel könnte es gutgehen.«
    Causton fragte: »Kann man Favel trauen?«
    »Ich glaube schon. Er hat liberale Neigungen, aber er ist kein saftloser Liberalist, und er hat nicht die Absicht, sich von den Russen über den Schnabel nehmen zu lassen, wie Castro. Er wird auch den Amerikanern die Stirn bieten.« Manning grinste. »Sie werden ihm eine ganze Menge mehr für Cap Sarrat bezahlen müssen, als sie bisher bezahlt haben.« Er wurde ernst. »Er wird ein Diktator sein, weil er zur Zeit kaum etwas anderes sein könnte. Serrurier hat dem Volk das Rückgrat gebrochen, hat die natürlichen Führer umgebracht und den Leuten den Mumm genommen – sie taugen noch nicht zum Selbstregieren. Aber ich glaube nicht, daß er ein schlechter Diktator sein wird, sicher kein so schlechter wie Serrurier.«
    »Hm«, machte Causton. »Er wird sich eine Menge Kritik von wohlmeinenden Tröpfen anhören müssen, die nicht wissen, was hier vorgegangen ist.«
    »Das wird ihn nicht stören«, sagte Manning. »Er kümmert sich keinen Dreck darum, was andere Leute über ihn sagen. Und er kann ebenso gut austeilen wie einstecken.«
    Der Tisch zitterte, und dann kam ein Donnergrollen aus dem Osten. Manning hob den Kopf. »Der Tanz geht los – Rocambeau greift an.«
    ***
    Julie spähte durch einen Spalt in der Tür des Wellblechschuppens und achtete nicht auf die schrille Stimme von Mr. Warmington, die hinter ihr auf einer Kiste hockte. Es schienen immer noch viele Lastwagen in dem Steinbruch zu sein, obwohl sie viele hatte wegfahren hören. Und es waren immer noch viele Soldaten da. Manche standen in Gruppen herum, rauchten und unterhielten sich, und manche liefen geschäftig hin und her. Sie war froh, daß der Offizier es nicht für nötig gehalten hatte, eine Wache vor den Schuppen zu stellen; er hatte nur den Riegel an der Außenseite der Tür geprüft, bevor er sie hineingeschoben hatte.
    Sie hatte es mit Mrs. Warmington nicht einfach gehabt – die Frau war unmöglich. Als sie festgenommen und in den Steinbruch gebracht wurden, hatte Mrs. Warmington versucht, sich herauszureden, und hatte ihren Standpunkt laut schreiend an den Mann zu bringen versucht – daß sie eine Amerikanerin sei und nicht wie eine Verbrecherin behandelt werden dürfte, wo sie doch nur ihr Leben und ihre Ehre verteidigt hatte. Sie hatte keinen Erfolg damit gehabt, weil niemand Englisch verstand, auch wenn sie noch so laut schrie. Man hatte sie in den Schuppen gesperrt und, wie Julie hoffte, vergessen.
    Sie drehte sich um, ärgerlich über Mrs. Warmingtons Monolog. »Um Gottes willen, halten Sie den Mund!« sagte sie überdrüssig. »Was wollen Sie denn – daß sie hereinkommen und Sie mit der Pistole zur Ruhe bringen? Das tun sie, das können Sie mir glauben, sobald Sie ihnen so auf die Nerven fallen wie mir.«
    Mrs. Warmingtons Mund klappte zu – aber nicht für lange. »Dies ist unerträglich«, sagte sie im Tonfall des armen Opfers. »Das Außenministerium wird davon erfahren, wenn ich nach Hause komme.«
    »Wenn Sie nach Hause kommen«, sagte Julie brutal. »Sie haben einen Mann erschossen. Sie haben ihn mit Eumenides' Pistole erschossen.« Sie zeigte mit einer Kopfbewegung zur Tür. »Denen wird das nicht gefallen.«
    »Aber die wissen es doch nicht«, sagte Mrs. Warmington gerissen. »Die denken, es war dieser Grieche.«
    Julie sah sie einen Augenblick voll Abscheu an. »Sie wissen es jetzt noch nicht«, sagte sie. »Aber sie werden es wissen, wenn ich es ihnen sage.«
    Mrs. Warmington schluckte schwer. »Aber das würden Sie doch nicht tun – nein – nicht wahr?« Sie wurde kleinlaut, als sie den Ausdruck auf Julies Gesicht sah.
    »Ich werde es tun, wenn Sie jetzt nicht Ihre Klappe halten«, sagte Julie kalt. »Sie haben Eumenides umgebracht – Sie haben ihn umgebracht, so als hätten Sie selbst auf ihn geschossen und ein Bajonett in seinen Rücken gestochen. Er war ein netter Kerl; nicht sehr tapfer vielleicht – wer ist das schon? –, aber ein netter Kerl. Er hatte das nicht verdient. Ich werde das nicht vergessen, wissen Sie, deshalb sehen Sie sich lieber vor! Wenn ich Sie hier auf der Stelle töte, ist das kein Mord,

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