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Sohn Der Nacht

Titel: Sohn Der Nacht Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Steven Spruill
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schauderte unter seinem Messer.
    »Wenn Sie, jetzt oder später, versuchen, sich gegen mich zu stellen, werde ich Sie töten. Ich kann jederzeit zu Ihnen gelan gen, wenn ich will. Ich gehe, wohin immer ich will, tue, was immer ich will, niemand kann mich aufhalten. Das müssen Sie verstehen. Verstehen Sie das?«
    Sie hätte schlucken müssen, aber sie hatte Angst, die Klinge würde ihr in die Kehle schneiden, wenn sie es täte. »Ja.«
    »Gut. Gehen wir also. Zurück in Ihr Büro.«
    Er packte ihr Haar und hielt es fest, wodurch ihr Kopf bei lodern Schritt hin und her schlug. Wieder in ihrem Büro, d rückte er sie in ihren Stuhl hinunter. Sie fummelte sich durch ihre Telefonliste, den Kopf leer vor Furcht. Byner, Byner - hier war es.
    In diesem Augenblick klopfte jemand an die Tür. »Katie?« E s war Arts Stimme.
    »Kommen Sie herein.« Sie stöhnte, als die Hand, die noch immer ihr Haar gepackt hielt, ihr den Kopf zurückriß. Die Klinge preßte sich wieder gegen ihre Kehle.
    »Das war ausgesprochen dumm.«
    »Es ist mein Praktikant«, flüsterte sie. »Er hat einen Schlüs sel. In einer Sekunde wäre er ohnehin hier drin gewesen.«
    »Dann wird er ebenfalls sterben.«
    »Das ist nicht nötig. Bitte, ich werde tun, was Sie verlangen. Ich werde es noch heute tun. Ich weiß, daß Sie jederzeit zu mir gelangen können. Ich tu' es, ich schwöre es.«
    Der Schlüssel drehte sich im Schloß.
    »Denken Sie an Ihren Sohn«, knirschte die Stimme. Die Klinge war nicht mehr an ihrer Kehle zu spüren. Und die Hand ließ ihr Haar los.
    Die Tür öffnete sich. »Hey«, sagte Art. »Ich bin zu dem Entschluß gekommen, daß die Krankenberichte warten kön nen.«
    »Gut.« Ihre Stimme klang krächzend. Handle ganz natürlich, du mußt ganz normal wirken. Als sie aufstand, zitterten ihr die Knie, und sie lehnte sich nach vorn und stützte sich mit den Händen auf der Schreibtischplatte ab.
    »Katie, was ist denn?«
    »Ich bin ein bißchen benommen.«
    Art kam auf sie zu. Nein! Halt ihn in der Nähe der Tür! Sie eilte um den Schreibtisch herum auf ihn zu. Er faßte ihren Arm, und sie ging weiter und zog ihn mit sich auf den Flur hinaus. Ein paar Laboranten alberten vor der Hämatologie herum und bespritzten sich gegenseitig mit Salzwasser aus
    Sprühflaschen. Sobald sie Dr. Keefe und Stratton sahen, hör ten sie schuldbewußt auf.
    »Bist du sicher, daß es dir wirklich gutgeht?« fragte Art.
    »Ich denke schon«, sagte sie. »Aber bring mich hinauf ins Schwesternzimmer, bitte.«
    »Natürlich.«
    Die Türen des Aufzugs öffneten sich in eine leere Kabine; Katie wollte sich erst weigern, hineinzugehen, aber das Trep penhaus würde genauso leer sein, und sie war einfach zu schwach, um zu Fuß nach oben zu gehen. Sie verzog sich nach hinten in eine Ecke. War die Kreatur mit ihnen in den Lift gegangen? Auf ihrem Rücken kribbelte es, als die Kabine emporschwebte. Als sie ausstiegen, sah sie nur eine Schwester im Schwesternzimmer sitzen, und in der Warteregion davor befanden sich keine Besucher. Katies Herz sank - jetzt brauchte sie jede Menge Menschen um sich herum.
    »Fühlst du dich besser?« fragte Art.
    »Ein bißchen«, log Katie, »aber vielleicht sollte ich für den Rest des Tages besser frei nehmen.«
    >Gute Idee.«
    »Wenn irgend etwas ist, ruf mich zu Hause an.«
    Er warf ihr einen prüfenden Blick zu, und sie brachte ein Lächeln zuwege. Eine Schwester, die gerade den Flur herauf kam, sah sie und blieb stehen, um sie etwas zu fragen. Katie verstand kein Wort. Art, Gott segne ihn, sah, daß sie nicht ant worten konnte, und sprang für sie in die Bresche. Er ging mit der Schwester davon und warf einen besorgten Blick über die Schulter zurück. Katie winkte ihm und versuchte, Sicherheit auszustrahlen. Sie starrte an ihm vorbei den Korridor hinun ter. Ein hysterischer Drang zu lachen stieg in ihrer Kehle auf. Was hatte es für einen Sinn, nach dieser Kreatur Ausschau zu halten?
    Sie wandte sich wieder dem Schwesternzimmer zu und nahm den Telefonhörer auf. Sie spürte es im Nacken prickeln; sie wandte sich um und suchte mit den Augen den leeren Besuchsraum ab. Eine Sekunde lang schien die Luft
    direkt vor ihr zu schimmern. Sie kämpfte ein Stöhnen nie der; die Kreatur war da, da war sie sicher. Reagiere nicht. Tu so, als seist du dir seiner nicht bewußt, und vielleicht läßt es dich ja in Ruhe.
    Mit zitternden Fingern drehte sie die Wählscheibe.
    Merrick saß an seinem Schreibtisch und dachte darüber nach, was er Cooke

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