Sohn Der Nacht
holen?« fragte Mrs. Hrluska.
»Ich muß nur noch einige wenige Untersuchungen machen«, sagte Katie. »Aber wenn sie sich im augenblickli chen Tempo weiter erholt, wird es sicher nicht mehr lange dauern, das verspreche ich Ihnen.«
Merrick blickte mit unbewegter Miene, aber innerlich fühlte er Schock und schlimme Vorahnung. Jenny ging es bes ser? Das wäre ja wundervoll, außer daß es nur einen einzigen Weg gab, wie das hatte passieren können.
»Es ist nur, daß sie jetzt so gut aussieht«, sagte Mrs. Hrluska. »Ihr Vater und ich sind sehr begierig, sie wieder hier bei uns zu haben.«
»Ich verstehe. Und ich werde mein Bestes tun, die Sache zu beschleunigen.«
»Vielen Dank, Dr. O'Keefe. Ich kann Ihnen gar nicht sagen, wie viel das für uns bedeutet. Wir hatten fast schon die Hoff nung verloren, und dann haben Sie sie doch durchgebracht. Sie sind phantastisch!«
»Vielen Dank«, sagte Katie, »aber ich glaube nicht, daß ich das war. Ja wirklich, das einzige Wort, an das ich denken kann, um das zu beschreiben, heißt >Wunder<.«
Nein, dachte Merrick. Kein Wunder. Irgend jemand hat Jenny Blut gegeben. Nur ein Blutsauger konnte wissen, daß man das tun mußte. Und Zane ist der einzige andere Sauger in der Nähe. Wenn Zane sich auf Katies Spur gesetzt hatte, konnte er Jenny gesehen haben, aber warum sollte er sie nähren? Zane ist kein Samariter, nicht einmal gegenüber anderen Blutsaugern. Gibt es etwa irgendeine Verbindung zwischen ihm und Jenny?
Plötzlich erinnerte Merrick sich wieder an den Skizzen block, den er in Zanes Hotelzimmer gesehen hatte - das Gesicht, das er erkannt hatte, aber nicht identifizieren konnte. Das war Jennys Mutter gewesen - Ann Hrluska. Sie war ein- oder zweimal gekommen, als er Jenny besuchte. Eine schöne Frau, und die Zeichnung bewies, daß Zane auf die eine oder andere Weise ihr Gesicht sehr genau gekannt hatte.
Wenn aber in dem Skizzenblock Leute gezeichnet waren, die er getötet hatte oder die er töten wollte, warum war Ann Hrluska dann noch am Leben?
»Probe - eins, zwei, drei«, sagte Katie.
Merrick lächelte Katie ermunternd zu, froh darüber, neue Entschlossenheit in ihrer Stimme zu hören. Sie hatte jetzt angefangen zu kämpfen, sich ihren Weg aus dem Horror her aus zu kämpfen.
»Das wär's, Doktor«, sagte der uniformierte Cop, nachdem er Signale durch das Vorderfenster mit seinem Partner im Streifenwagen ausgetauscht hatte. »Er versteht sie sehr gut, aber bitte halten Sie die Uhr nicht an Ihren Mund. Das Mikro phon darin nimmt Sie genausogut von der Seite auf, und Sie wollen doch nicht, daß ein Eindringling errät, daß Sie ein Funkgerät tragen.«
Katie nickte lächelnd.
Warum sollte Zane Jenny Blut geben? fragte sich Merrick Chapman.
»Und jetzt Sie, Mrs. O'Keefe.«
>»Plötzlich war da ein Geräusch<«, sagte Audrey, »>als ob jemand ganz leise an meine Zimmertür klopft. <« Sie klang ruhig und professoral, aber sie war noch immer erschüttert, da war Merrick sicher.
Der Streifenpolizist probierte wieder mit seinem Partner draußen. »Okay, er hat Sie vier zu vier gehört. Das ist Polizi stenpoesie und heißt sehr gut.«
Audrey lächelte.
Und warum sollte er Jennys Mutter in sein Skizzenbuch gemalt haben?
»Es besteht keine Notwendigkeit, Ihre Uhren auszuzie hen«, sagte der Techniker, »noch nicht einmal in der Dusche. Sie sind wasserdicht bis auf hundert Fuß Tiefe. Sie schalten den Sender ab, indem Sie den Stift herausziehen, aber ich empfehle Ihnen beiden, ihn so lange wie nur möglich einge schaltet zu lassen. Falls jemand Sie anspringt, könnte es zu spät sein, Ihr Funkgerät noch einzuschalten.«
»Wir verstehen«, sagte Katie. »Vielen Dank.«
»Habt ihr auch in mein Auto einen Empfänger eingebaut?« fragte Merrick.
»Ja, Sir«, sagte der Techniker. »Damit können Sie Signale innerhalb eines Radius von hundert Yards empfangen.«
»Gut. Vielen Dank.«
Als Audrey die Tür hinter dem Cop und dem Techniker geschlossen hatte, wandte Merrick sich an Katie. »Ich denke, ich sollte alles in deinem Büro und in deinem Laboratorium absuchen, wo der Killer dich geschnappt hat.« Und einen Blick auf Jenny werfen. »Meinst du, du kommst damit klar, daß ich dich jetzt verlasse?«
»Du bist vor Einbruch der Dunkelheit zurück?«
»Definitiv.«
»Dann mach schon. Mom und mir wird schon nichts pas sieren - die Wachhunde sind ja draußen.« Katie hielt die Hand vor den Mund, und er begriff, daß ihr die ganze Bedeu tung des Funkgeräts langsam
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