Sohn Der Nacht
hinaus, und Merrick folgte ihr den Flur entlang zu ihrem Schlafzimmer. Drinnen ange kommen, zog sie ihn wieder zu sich heran. Er hielt sie einen Augenblick und genoß das wunderbare Gefühl, ihren Körper nah an seinem zu spüren. Er konnte das Shampoo in ihrem Haar riechen, ein leichter Geruch nach Aprikose. Mit einem Lächeln trat sie zurück und ging zur Ankleidekommode, wo sie begann, sich auszuziehen, während sie sich mit jener Leichtigkeit mit ihm unterhielt, an die er sich so gut erinnerte. Er wußte, daß sie nach der schrecklichen Szene in der Kirche darum kämpfte, ein Stück Normalität wiederzufinden. Auch er brauchte es, selbst mit dem Wissen, daß Zane dort draußen war, immer noch frei - er brauchte es, weil Zane dort draußen war. Er ist zurückgekommen, um mich herauszufordern, dachte Merrick, und doch rannte er in der Kirche vor mir davon. Er muß noch immer Angst vor mir haben. Aber er ist auch gefährlich - vielleicht stärker, als ihm bewußt ist.
Er hat getötet und nicht getrunken.
Ein sehr ernüchternder Gedanke. Merrick hatte noch immer Schwierigkeiten, es zu glauben, obwohl er wußte, daß es so sein mußte. Er fragte sich wieder, ob er heute nacht hier her zu Katie hätte kommen sollen. Er hatte sich vergewissert, daß sie von der Kirche aus nicht verfolgt wurden, aber das bedeutete nicht, daß Katie aus der Schußlinie war - nicht, wenn Zane ihnen beiden schon früher gefolgt war.
Noch in Büstenhalter und Slip wandte Katie sich nach ihm um. »Ja, was ist denn, ziehst du dich nun aus, oder was?«
Trotz ihres scherzhaften Tonfalls konnte er die unterschwellige Furcht, ihre Unsicherheit spüren. Was taten sie hier? Ganz gleich, wie vertraut das alles doch war, die
Gründe, warum sie ihre Beziehung beendet hatten, waren nicht aus der Welt. Diese ersten beiden Monate nach der Tren nung waren wie ein Gang über zerbrochenes Glas gewesen; wenn sie zusammen jetzt ins Bett gingen, würden sie diesen Gang aufs neue antreten müssen.
»Können wir die Vergangenheit nicht einfach ruhen lassen«, fragte Katie, als habe sie seine Gedanken erraten, »nur für heute nacht?« Ihre Augen leuchteten. Verlangen nach ihr brandete in ihm auf. Er entfernte die schwere Glock aus seinem Schulterhalfter und den kleineren Revolver vom Kali ber .38 aus der Tasche an seinem Knöchel. Mit einem Blick sah er, daß sie den Platz in der Schublade ihres Nachtkästchens noch immer für die beiden Revolver frei hielt.
Er zog sich aus, und sie schaute ihm zu.
»Du siehst gut aus.« Sie hatte ihre Stimme wieder unter Kontrolle.
Er spürte, wie er fast auf der Stelle eine Erektion bekam. Wie sehr er Katie doch vermißt hatte! Sie konnte nicht wissen, wieviel sie ihm bedeutete, es war, als würde er sich erst in ihrem Beisein wie ein Mensch fühlen.
Magisch von ihr angezogen, trat er auf sie zu; sie lehnte sich gegen ihn und griff zwischen seine Beine, während sie sich küßten. Ihre Zunge fand den Weg in seinen Mund, und er erwiderte den Kuß leidenschaftlich. Sie trommelte gegen seine Brust, um ihn rückwärts zum Bett zu treiben. Er spreizte die Knie, um sich zu setzen, und keuchte, als sie nach unten zwischen seine Beine glitt. Mit einem verlangenden Laut stieß sie ihn rückwärts und setzte sich rittlings über ihn.
»O Merrick, ich habe dich so sehr vermißt. Laß uns noch einmal zurückkehren. Es ist jetzt drei Jahre früher, vor dem Streit. Nur heute nacht.«
»Nur für heute nacht.« Er griff nach ihren Brüsten, befreite sie aus dem BH. Sie waren so weich und straff, klein und rund in seinen Handflächen. Dann glitt seine Hand hinunter zu ihre Hüfte und zog den Slip hinunter.
Die Hände noch immer auf ihren Hüften, hielt er sie fest,
stoppte sie, hob sie wieder empor. Ohne ein einziges Wort zog sie sich zurück und ging zu ihrer Ankleidekommode. Als sie nach einem Kondom schaute, erinnerte er sich wieder an die Nacht, als sie ihn gefragt hatte, warum er sich denn nicht ste rilisieren lasse, wenn er so fest entschlossen sei, nicht Vater zu werden. Wie typisch männlich mußten ihr seine Ausflüchte vorgekommen sein. Wenn nur eine Sterilisation möglich gewesen wäre! Aber seine verfluchten Zellen würden einen jeden Schnitt direkt vor den Augen des erstaunten Chirurgen wieder schließen. Die Zeit, da er als Normaler galt, wäre damit unwiderruflich vorbei gewesen. Und er wäre immer noch unvermindert zeugungsfähig gewesen.
Katie kehrte mit einem Kondom in der Hand zurück. Er langte danach, aber
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