Solange, bis ich dich finde: Roman (German Edition)
öffne ihn.
„Warte“, sagt sie mit einem Mal. „Was machen wir hier? Wir stehen mitten auf der Hofeinfahrt. Jeder, der an uns vorbeigeht, könnte uns sehen. Komm, wir gehen rein“, fordert sie mich hektisch auf. Als wir auf dem Weg ins Haus sind, erkenne ich, wie jemand aus dem Fenster sieht und schnell den Vorhang wieder zumacht. Bestimmt war es ihre Kusine, die sich ertappt gefühlt hat. Kaum waren wir im Haus, zerrt sie mich sofort an die Wand und macht dort weiter, wo wir aufgehört haben. Es ist ein Abenteuer mit ihr und ich habe meine Gefühle nicht mehr im Griff, selbst wenn die anderen, tiefen Gefühle, auf die ich warte, noch nicht da sind. Nachdem sie mir das Hemd vom Leib gerissen hat, möchte auch ich ihre nackte Haut spüren und reiße ihr die Bluse herunter sowie ihren BH.
„Warte“, schreit sie, als ich sie am Hals liebkose.
„Meine Kusine ist hier. Schnell, wir gehen in mein Schlafzimmer. Nun laufen wir mit nacktem Oberkörper durch das Haus und ich folge ihr, bis wir endlich die Türe hinter uns geschlossen haben und ungestört sind. Sofort lassen wir uns auf ihr Bett fallen und jetzt überkommt mich eine unbändige Lust. Nachdem wir uns alle Kleider vom Leib gerissen haben, möchte ich sie spüren und dringe tief in sie ein. Ihr Stöhnen bringt mich völlig aus der Fassung und ihr Atem raubt mir den Verstand.
„Oh, Lea, ich werde dich bestimmt wieder lieben“, sage ich ihr, als sie abrupt innehält.
„Was ist los?“, frage ich sie.
„Lea?“, fragt sie, als könne sie nicht glauben, dass sie so heißt.
„Ja, wieso?“, frage ich verwirrt und bewege mich ungezügelt weiter in ihr. Sie jedoch drängt mich aufzuhören und ich schaue sie irritiert an.
„Was ist los?“, frage ich wieder.
„Möchtest du mich verarschen?“, fragt sie mich und beendet unser Liebesspiel. Sie wirft mir meine Kleider entgegen und verkriecht sich mit ihrem nackten Körper unter der Decke. „Habe ich was Falsches gemacht?“, frage ich sie und kann gerade keinen klaren Gedanken fassen.
„Verschwinde“, ist das Einzige, was sie sagt.
Sofort ziehe ich meine Hose an, und als ich merke, dass es nichts nutzt, mit ihr zu sprechen, verlasse ich das Zimmer. Draußen auf dem Flur finde ich mein Hemd, welches ich schnell drüberziehe, dann gehe ich. Was ist nur mit dieser Frau los? Zuerst verschlingt sie mich förmlich und plötzlich kann sie es kaum ertragen, dass ich noch eine Sekunde länger bei ihr bin.
Zu Hause angekommen, frage ich mich, wie das passieren konnte. Ich hätte es nicht zulassen dürfen, dass wir miteinander geschlafen haben. Bestimmt hat das tiefe Wunden in ihr aufgerissen. Schnell öffne ich meinen Laptop, um ihr zu schreiben, da sehe ich bereits eine Nachricht von ihr, allerdings von heute morgen.
„Hallo, in letzter Zeit erhalte ich ziemlich merkwürdige E-Mails von dir. Es ist zwar schön, dass unser Austausch persönlicher wurde, aber ich frage mich, was du damit meinst, wenn du schreibst, bis du mich wieder gefunden hast? Gruß, Lea.“
„Hallo Lea, ich weiß wirklich nicht mehr weiter mit dir. Ich gebe mir Mühe und tue alles, um dich wiederzufinden, aber du schreibst deine E-Mails so, als wären wir einander völlig fremd. Auch wenn wir uns sehen, tust du so, als hätten wir keine gemeinsame Geschichte. Weißt du, allmählich frage ich mich, ob wirklich ich es bin, der einen Gedächtnisverlust erlitten hat, oder du.
Ich wollte dich wirklich nicht bedrängen, als wir vorhin miteinander geschlafen haben, aber du wolltest es doch auch. Und ja, ich gebe zu, dass ich dich noch nicht gefunden habe, auch als wir uns berührten. Es ist banal, aber ich spüre dich nur, wenn wir uns schreiben.
Ich glaube, es ist besser, wenn ich wieder aus deinem Leben verschwinde, denn ich habe sowieso das Gefühl, dass ich keinen Platz mehr in deinem Herzen habe.
Ich wünsch dir alles Gute, Noah.“
Nachdem ich vorhin mit Mr. Climby gesprochen habe, ist mir klar, dass ich nicht mehr zurück kann. Er hat einen neuen eingestellt und jetzt stehe ich da und muss mir etwas Neues suchen. Hier in Edmonton bei Lea kann und will ich nicht bleiben. Nach Deutschland zurück möchte ich auch nicht, denn dort treffe ich auf Sarah und Katner. In Venedig war ich anscheinend ja schon, wobei ich mich ohnehin nicht für Venedig entschieden hätte. Nach Schweden zu Alva möchte ich ebenfalls nicht, denn sie hat schon genug mit mir mitgemacht und außerdem muss ich wieder arbeiten und auf die Füße kommen.
Beim
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