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Solange, bis ich dich finde: Roman (German Edition)

Solange, bis ich dich finde: Roman (German Edition)

Titel: Solange, bis ich dich finde: Roman (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Birgit Albicker
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möglich, wenn es Ihnen recht ist.“
    „Nur zu, je früher, desto besser.“
    Beinahe habe ich vergessen, meinen Anzug aus der Reinigung zu holen. Alle meine Belege mit den Nummern zeige ich der Dame an der Kasse vor.
    „Hier wäre Ihr Anzug, komplett, und das sind die zwei Hemden zusätzlich und, ach ja, hier wäre noch die Bluse von Ihrer Frau. Bitteschön.“
    „Die Bluse von meiner Frau? Ich habe Ihnen lediglich meinen Anzug mit den Hemden gegeben.“
    „Hier steht die Belegnummer, die zu dieser Bluse passt. Die müssen Sie abgegeben haben, sonst hätten Sie ja nicht die Nummer.“
    Ich frage mich, ob Sarah Ihre Bluse dazugetan hat, jedoch erinnere ich mich, wie ich kurzfristig entschied, meinen Anzug in die Reinigung zu bringen. Sarah wusste gar nichts davon.
    „Es ist mir gerade ein Rätsel, aber, nun ja, dann werde ich sie wohl mitnehmen müssen.“
    „Vielleicht gehört sie ja doch Ihrer Frau. Diese Bluse war mit einem Fleck verschmutzt. Ein riesiger Fleck am ganzen Ausschnitt entlang.“ Diese Bluse habe ich noch nie an Sarah gesehen aber ich werde mich überraschen lassen und vielleicht kann sie dieses Rätsel lösen.
    Zu Hause angekommen, versorge ich meine Anzüge feinsäuberlich im Kleiderschrank. Die Bluse lege ich Sarah auf ihr Bett mit der Notiz: „Sagt dir diese Bluse etwas? Sie war mit einem großen Flecken am Ausschnitt verschmutzt.“
    Es ist 12:43 Uhr. Erst für heute Mittag bin ich wieder im Büro eingeteilt. Demnach kann ich mir ein wenig Zeit lassen, doch drängt es mich, in die Bahnhofstraße zu gehen, um dort rauf und runter zu spazieren. Vielleicht begegnet sie mir ja – die Frau aus meinen Träumen.
    Während ich die Straße hoch und runter schlendere, erhalte ich eine SMS von Sarah: „Deine Unverschämtheit sprengt alle Grenzen.“ Irritiert und fragend schüttele ich den Kopf, schreibe ihr nicht zurück und gehe weiter. Zehn Minuten später dann eine weitere SMS: „Was hast du dir dabei gedacht?“ Was will sie bloß? Ich schreibe ihr zurück: „Worum geht es?“
    Sarah: „Worum es geht? Erst fangt ihr hinter meinem Rücken eine Affäre an, dann streitet ihr beide eine Affäre ab und jetzt wollt ihr mich ganz zum Narren halten.“
    Ich: „Sarah, leider verstehe ich nur Bahnhof. Eine Affäre habe ich nie angefangen, demnach auch nie abgestritten und niemand hält dich zum Narren. Also was soll dieser Anfall schon wieder?“
    Sarah: „Deine Angebetete kann ihre Bluse wieder abholen und ich werde mich nicht für den Flecken entschuldigen.“
    Ich: „Gehört dir die Bluse etwa nicht?“
    Sarah: „Noah, wieso spielst du mit mir? Du weißt genau, wem sie gehört. Ich habe ihr diese Bluse versaut und das hat sie auch verdient. Wie ich sehe, ist der Fleck ja wieder draußen. Herzlichen Glückwunsch.“
    Meine Sinne beginnen zu kreisen. Was soll das? Die Bluse gehört Sarah gar nicht? Sarah meint, sie gehört der Frau, der sie die Bluse ruiniert hat? Ich muss zurück zur Reinigung.
    „Katner? Kannst du den ersten Termin um 14 Uhr für mich übernehmen?“
    „Bist du des Wahnsinns? Du kommst auf der Stelle hierher. Es wird kein Kunde versetzt.“
    „Komm schon Katner, ich kann gerade nicht kommen. Es geht wirklich nicht.“
    „Alles geht, nichts ist wichtiger als ein Kunde.“
    „Entweder du übernimmst ihn oder der Kunde wird versetzt.“
    „Noah! Ich werde das nicht dulden und …“
    Und schon habe ich aufgelegt. Katner wird sich wieder beruhigen, und wie ich ihn kenne, wird er den Kunden übernehmen und mir danach eine Standpauke halten. Aber ich muss zur Reinigung. Wenn es die Bluse von der Frau ist, die ich seit Ewigkeiten suche, dann will ich nicht mehr warten. Ich muss wissen, um wen es sich handelt.
    „Ich habe heute Morgen meinen Anzug bei Ihnen abgeholt und …“
    „Hallo erst einmal, Herr Hillings, sie sind ja ganz außer Puste. Ist etwas passiert?“
    „Ja, ich meine Nein. Heute Morgen, Sie wissen doch noch.“
    „Ja, ich weiß noch, dass Sie bei mir waren, um ihre Kleider abzuholen. Wie kann ich Ihnen nun weiterhelfen?“
    „Die Bluse! Erinnern Sie sich?“
    Ungläubig starrt sie mich eine Zeitlang an, bevor sie mir ein „Ja“ entgegnet.
    „Wem gehört sie?“
    „Na Ihnen. Sie haben mir die Nummer gegeben und …“
    „Ja, ich weiß, die Nummer. Irgendwie muss da ein Fehler passiert sein. War denn noch keine Frau hier, um sie abzuholen?“
    „Nein, nicht dass ich wüsste.“
    „Haben Sie denn keine Liste, wo Sie Namen, Adresse und so weiter

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