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Solange, bis ich dich finde: Roman (German Edition)

Solange, bis ich dich finde: Roman (German Edition)

Titel: Solange, bis ich dich finde: Roman (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Birgit Albicker
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erst einmal durch die Bank führen und Ihnen zeigen, wo Ihr Büro wäre. Einen deutschsprachigen Mitarbeiter können wir hier gut gebrauchen, denn gerade als deutsche Bank haben wir einige deutsche Kunden. Haben Sie denn Erfahrung in dieser Branche?“, fragt mich Herr Aleks und wischt sich die Schweißperlen von der Stirn.
    „Ich habe viele Jahre bei der Katner Company gearbeitet, einem Finanzdienstleistungsunternehmen.“
    „Oh, dieses Unternehmen ist mir ein Begriff. Haben Sie ein Arbeitszeugnis? Oder vorweg irgendwelche Informationen über dieses Unternehmen?“
    „Das Arbeitszeugnis muss ich mir aus Deutschland schicken lassen. Informationen habe ich leider keine … Obwohl, zufällig habe ich ein Formular von der Katner Company. Es befindet sich in meiner Wohnung. Gerne bringe ich es Ihnen in den nächsten Tagen vorbei.“
    „Bis wir Ihr Arbeitszeugnis haben, reicht das fürs Erste.“
    „In Ordnung, ich komme wieder vorbei.“
    „Schön, dass Sie sich vorgestellt haben, Herr Hillings. Auf Wiedersehen“, verabschiedet sich Herr Aleks.
    Zu Hause in der Wohnung suche ich überall dieses blaue Formular. Das gibt es doch nicht, ich bin mir ganz sicher, es neben den Koffer gelegt zu haben. Es ist wie vom Erdboden verschluckt. Allmählich muss ich wirklich glauben, verrückt zu sein. Habe ich mir dieses Formular etwa doch nur eingebildet? Das darf ich niemandem erzählen. Plötzlich klingelt mein Handy und es ist Alfredo.
    „Hallo Alfredo“, sage ich.
    „Ah, Heiling, wie geht es dir?“
    „Hillings. Aber mir geht es gut, vielen Dank.“
    „Ich sage lieber Noir.“
    „Noir? Du meinst Noah. Was gibt es Alfredo?“
    „Ich lade dich zu unserer Verlobungs- und Einzugsfeier ein.“
    „Oh, das ist schön. Ich komme gerne. Wann ist die Feier denn?“
    „Nächsten Samstag. Sei einfach zwischen 19 und 20 Uhr da. Nicht, dass du die Rede verpasst. Und, ach ja, ich und meine Frau waren vorhin noch kurz bei dir, nicht dass du dich über das Türschloss wunderst.“
    „Das Türschloss? Ist mir nicht aufgefallen. Alfredo, ich habe eine Frage. Als du vorhin da warst, hast du da zufällig ein blaues Formular gesehen?“
    „Ein blaues Formular? Ist das auch so etwas, das es nur in Deutschland gibt?“
    „In Deutschland? Ich weiß nicht, was du meinst, aber auf dem Boden lag dieses blaue Formular und jetzt finde ich es nirgendwo mehr.“
    „Was habt ihr Deutschen nur immer mit einem blauen Formular? Ist das so etwas wie ein gelber Sack? Das habt ihr doch auch, oder?“
    „Alfredo, es geht nur um einen blauen Zettel, aber wenn du ihn nicht gesehen hast, dann kann man nichts machen.“
    „Nein, da kann man nichts machen.“
    „Und noch etwas, Alfredo, ich habe dich das zwar schon einmal gefragt und dennoch muss ich dich das noch mal fragen.“
    „Schieß los“, fordert Alfredo mich auf.
    „Bist du dir sicher, dass du die Katner Company nicht kennst?“
    „Nein, zum hundertsten Mal. Ich kenne keine solche Company und mir sagen diese blauen Formulare auch nichts“, sagt Alfredo genervt. Es ist mir ein Rätsel, warum er auf dieses Thema so gereizt reagiert. Er scheint richtig aufgebracht zu sein, obwohl ich ihn nur auf ein blaues Formular anspreche. Da stimmt doch was nicht. „Entschuldige, Alfredo. Dann bis nächsten Samstag.“
    „Hallo Sarah“, sage ich, nachdem ich ihre Nummer gewählt habe. „Noah, es ist so schön, dass du mich anrufst. Ich habe es geschafft, dich endlich in Ruhe zu lassen, und mein Gefühl sagte mir, dass, wenn ich dich endlich in Frieden lasse, du wieder zu mir kommen wirst.“
    „Nein, das tue ich nicht. Ich rufe dich lediglich an, um dich um etwas zu bitten.“
    „Um mich um etwas zu bitten, rufst du mich an? Was kann ich für dich tun, Noah?“
    „In der Schreibtischschublade habe ich noch einige Unterlagen von mir. Würdest du sie mir zuschicken?“
    „Sehr gerne. Wie lautet deine Adresse?“
    Gerade als ich ihr meine Adresse sagen möchte, spüre ich, dass das ein großer Fehler ist. Sie würde mir nachreisen und wäre schon morgen vor meiner Türe. Deshalb gebe ich ihr die Adresse von der deutschen Bank.
    „Ich kann die Unterlagen doch direkt an dich schicken?“, meint Sarah.
    „Nein, es ist für mich besser, wenn die Sachen direkt bei der Bank landen.“
    „Das mache ich sofort. Noah, ich muss immer noch sehr an dich denken und …“
    „Sarah? Die Verbindung ist sehr schlecht und ich verstehe dich kaum noch. Schicke mir einfach die Unterlagen“, sage ich und tue so,

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