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Solange, bis ich dich finde: Roman (German Edition)

Solange, bis ich dich finde: Roman (German Edition)

Titel: Solange, bis ich dich finde: Roman (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Birgit Albicker
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sagt Herr Denkovich, der Vermieter dieser Wohnung.
    „Oh, Sie sind es“, sage ich erschrocken, als ich mich beim Spionieren ertappt fühle.
    „Möchten Sie wieder einziehen?“
    „Hier in diese Wohnung?“
    „Also ja, hier. Ich hätte zwar noch eine andere Wohnung, aber die liegt 200 km weiter entfernt.
    „Nein, ich habe nicht mehr vor, hier einzuziehen“, sage ich noch etwas verlegen.
    „Und darf ich fragen, was Sie dann hier suchen?“
    „Ich habe nur einen kleinen Spaziergang gemacht. Sagen Sie, wohnt Noah Hillings nicht hier?“
    „Hillings? Er hat das gleiche getan wie Ihr Bekannte, wie heißt er gleich noch mal?“
    „Derek?“
    „Ja, genau, wie dieser Derek.“
    „Wie meinen Sie das? Ist er auch gleich wieder ausgezogen?“
    „Ja, kaum ist er eingezogen, hat er die Wohnung über Nacht geräumt und den Mietvertrag gekündigt.“
    „Was Sie nicht sagen. Und wo ist er jetzt?“, frage ich und kann kaum seine Antwort erwarten.
    „Wo er jetzt wohnt, das weiß ich nicht. Ich glaube, er ist in eine Pension gegangen, wegen einer Frau, Liebeskummer … das hat mir Derek zumindest gesagt.“
    „Er hatte Liebeskummer?“
    „Wieso fragen Sie mich denn das alles? Fragen Sie Derek doch selber.“
    Derek. Ich muss ihn sofort anrufen.
    „Derek? Hallo, ich bin es, Lea.“
    „Lea, wie lange ist es her, dass wir voneinander gehört haben. Wie geht es dir in Venedig?“
    „Gut, aber im Moment bin ich wieder in Deutschland. Nicht für lange, nur um Anna mit einem Besuch zu überraschen.“
    „Das ist toll, Lea.“
    „Derek, was weißt du über Noah Hillings?“
    „Was ich über ihn weiß? Nur, dass er ein riesengroßes Arschloch ist und ein Dreckskerl, und, und, und … so, wie du es mir verklickert hast.“
    „Was hat er gesagt, als er bei dir war?“
    „Er wollte unbedingt deine Nummer und hat mich deshalb ständig angefleht. Er meinte, alles würde ein riesengroßes Missverständnis sein … Mehr weiß ich nicht mehr, aber er scheint sehr in dich verknallt gewesen zu sein.“
    „Ein Missverständnis? Meinst du, dass er das ernst gemeint hat?“, frage ich ihn, beinahe schuldbewusst.
    „Darüber habe ich mir keine Gedanken gemacht, ich habe nur das ausgeführt, was du mir befohlen hast“, sagt Derek und lacht dabei amüsiert.
    „Und wenn ich dir nichts über Noah gesagt hätte, wie hättest du ihn dann eingeschätzt? Hat er es mit dem Missverständnis ernst gemeint?“
    „Also dann, ja. Er hat sehr verzweifelt und echt geklungen, aber du hast mir versichert, dass er ein absoluter Betrüger und Herzensbrecher sei. Ich habe dir geglaubt, sonst hätte mir dieser Hillings noch leid getan.“
    „Danke, Derek“, sage ich und lege den Hörer auf. Nach diesen Worten wäre es mir unendlich schwergefallen, noch ein weiteres Wort mit Derek zu wechseln. Warum hat er mich nie angerufen und mir erklärt, wie wichtig es Noah war, mit mir zu reden? Was habe ich nur gemacht? Augenblicklich überkommt mich eine große Enge in meinem Brustkorb und tausend Messerstiche durchbohren meinen Bauch. Ich habe das Gefühl, einen riesengroßen Fehler begangen zu haben. Es fühlt sich so an, als stünde ich vor einem großen Scheiterhaufen und mein Gefühl sagt mir, dass ich es sehr schwer haben werde, diesen Fehler wiedergutzumachen. Ich lasse keine Zeit verstreichen und begebe mich auf den Weg zur Katner Company. Ich muss Noah sehen, ganz dringend, und auch wenn er mich nicht mehr sehen möchte, ich werde kämpfen.
    Vor Katners Büro schaue ich durch die Glastür und sehe Katner am Tisch sitzen, mit dem Telefonhörer in der Hand und sehr aufgebracht. Dieser Katner ändert sich wohl nie. Wenn er so weitermacht, bekommt er sicher irgendwann einen Herzinfarkt. Als er den Hörer auflegt, versuche ich mein Glück, klopfe an und trete ein.
    „Hallo Herr Katner.“
    „Sie?“, sagt er überrascht und aufbrausend.
    „Ja, ich bin es. Ich habe Noah gesucht, aber er ist nicht in seinem Büro, und da dachte ich …“
    „Sind Sie eigentlich von allen guten Geistern verlassen?“
    „Wie bitte? Hören Sie, Herr Katner. Ich weiß, dass es nicht gut war, einfach von heute auf morgen aus der Wohnung auszuziehen und Ihnen nicht Bescheid zu geben, aber …“
    „Aber es geht nicht ständig um Ihre Wohnung“, unterbricht mich Katner.
    „Und worum geht es dann?“, frage ich fordernd.
    „Worum wohl? Um den Grund, warum Sie heute hierher gekommen sind. Es geht einzig und alleine um Noah Hillings.“
    „Was meinen Sie damit?“, frage

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