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Solange, bis ich dich finde: Roman (German Edition)

Solange, bis ich dich finde: Roman (German Edition)

Titel: Solange, bis ich dich finde: Roman (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Birgit Albicker
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schnell wie möglich gehen, und besser, ich bezahle ihm mehr, bevor er mir noch den „Kopf abschlägt“.
    „Herr Hillings, schön, dass Sie schon so früh da sind, denn ich wollte mit Ihnen einen Kundentermin besprechen, bei dem es gestern Schwierigkeiten gab. Es geht um ein Immobiliengeschäft, bei dem …“
    „Es tut mir leid, Herr Aleks, ich bin heute wegen etwas anderem hier. So sehr ich es bedaure, aber ich muss Ihnen schon wieder kündigen.“
    „Wie bitte?“, fragt Herr Aleks und kann es nicht fassen. „Private Probleme haben mich eingeholt und deshalb kann ich nicht mehr länger hierbleiben.“
    „So plötzlich? Aber Herr Hillings, wir haben doch erst …“
    „Ich weiß, es ist sehr bedauernswert. Ich hätte mich nicht bei Ihnen beworben, aber …“
    „Schon gut, wenn es denn sein muss“, sagt er enttäuscht.
    „Ist etwas Schlimmes passiert?“, fragt Herr Aleks.
    „Es war ohnehin schon schlimm, aber jetzt ist der Bogen überspannt. Aber zum Glück gibt es noch andere Orte auf dieser Welt“, sage ich ihm lächelnd.
    „Andere Orte als Venedig? Es gibt doch keinen schöneren Ort“, sagt er amüsiert.
    „Bestimmt ist Venedig einer der schönsten. Aber ich freue mich auch wieder einmal auf mein heiß geliebtes Polarbröd und natürlich auf die Kycklingpanna“, erzähle ich ihm verträumt. „Auf was? Kycklingpanna? Das hört sich sehr mysteriös an, Herr Hillings“, sagt er und muss über diese komischen Begriffe sehr lachen.
    „Ja, mysteriös, eben ein echtes Imset-Essen“, sage ich und amüsiere mich über seinen verständnislosen Ausdruck.
    „Ein Essen also, dann wünsche ich einen guten Appetit, und falls Sie doch wiederkommen sollten, dann schauen Sie einfach wieder vorbei“, sagt Herr Aleks und wir verabschieden uns.
    Alva weiß Bescheid und freut sich, mich wieder einmal zu sehen. Im Flieger lasse ich Revue passieren, was in den letzten Tagen passiert ist. Immer noch kann ich es nicht glauben, dass Lea in Venedig ist und einen anderen Mann heiratet. Man heiratet doch nicht einfach so. Sie muss also Gefühle für ihn haben und das, nachdem ich mir sicher war, dass es ihr genauso geht wie mir. Ich liebe sie oder habe sie geliebt und ihre Liebe zu mir habe ich mir doch nicht eingebildet. Noch nie habe ich mich so sehr in einem Menschen getäuscht und ich hoffe, Lea nie wieder zu sehen.
    „Noah, wie schön, dich zu sehen. Was führt dich hierher? Und warum hast du Sarah nicht mitgebracht?“, fragt mich Alva, meine Tante.
    „Alva, es gibt vieles, was du nicht weißt, aber ich bin erst einmal froh, hier zu sein und vom Rest der Welt getrennt zu sein. Niemand weiß, dass ich hier bin, und das ist auch gut so.“
    „Noah, komm erst mal rein, und wenn du zur Ruhe gekommen bist, dann erzähle mir alles“, fordert mich Alva auf. Sie ist wie eine Mutter zu mir, denn meine leibliche Mutter hatte ich schon sehr früh verloren. Meine Eltern hatten einen Autounfall als ich noch sehr klein war. Sie sind dabei gestorben, weshalb ich bei meiner Tante Alva, in Schweden, aufgewachsen bin.
    Es ist 17:58 Uhr. Alva hat mir ein Zimmer gerichtet, wo ich gerade versuche, zu mir zu kommen. Als ich im Bett liege und versuche einzuschlafen, gelingt es mir nicht. Zu viel ist passiert und zu sehr schmerzt meine Wunde. Warum hast du mir das angetan, Lea? Mein Handy klingelt mehrmals den ganzen Tag. Jedes Mal ist es Sarah. Bevor ich mein Handy aus dem Fenster werfe, gehe ich besser ran, damit ich endlich Ruhe vor ihr habe.
    „Sarah, was gibt es?“, sage ich und begrüße sie nicht einmal. „Erst einmal hallo. Wie geht es dir?“, fragt sie.
    „Mir geht es blendend“, antworte ich, obwohl ich mich schlechter denn je fühle.
    „Dann läuft alles gut bei dir in Venedig?“, fragt sie mich. „Venedig ist toll, alles ist toll. Möchtest du sonst noch was wissen?“, frage ich in einem barschen Ton.
    „Ich glaube nicht. Eigentlich wollte ich dich nur wieder mal hören und da dachte ich …“
    „Mach es gut, Sarah“, sage ich und lege auf. Sie hat jetzt Katner und braucht mich nicht mehr. Eigentlich kann ich ihm dafür dankbar sein, doch werde ich es ihm dennoch nicht verzeihen.
    „Noah, mein Junge, ich habe eine Kycklingpanna gemacht, dein Leibgericht. Du hast doch Hunger?“, fragt mich Alva und ich sehe diesen Glanz in ihren Augen, den sie schon früher immer hatte, wenn sie sich freute. Hunger habe ich zwar keinen, aber eine Kycklingpanna von Alva lasse ich mir nicht entgehen. Bei keinem Menschen auf

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