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Solange, bis ich dich finde: Roman (German Edition)

Solange, bis ich dich finde: Roman (German Edition)

Titel: Solange, bis ich dich finde: Roman (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Birgit Albicker
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vergehen, bis die Tante wieder kommt. Sie schaut mich an und sagt: „Noah geht es nicht gut und er kann es kaum glauben, dass Sie da sind. Er wollte Sie nicht sehen, aber ich habe alles daran gesetzt, dass er Sie zumindest anhört. Deshalb kommen Sie mit rein. Ich bin übrigens Alva.“
    „Schön, Sie kennenzulernen“, sage ich.
    Dass mich Noah nicht sehen möchte, kann ich zwar sehr gut verstehen, aber gleichzeitig reißt es mir fast das Herz aus der Seele. Wie angewurzelt bleibe ich im Wohnzimmer stehen, als ich ihn auf der Terrasse in einem Korbstuhl sitzen sehe. „Kommen Sie mit“, sagt Alva und nimmt mich bei der Hand. Weil ich so viel Angst habe, muss mich Alva regelrecht zur Terrasse zerren, denn ich kann kaum einen Schritt vor den anderen setzen. „Hallo Noah“, sage ich, während er auf den Teich im Garten starrt und mich nicht anschaut. Er sagt kein Wort.
    „Noah, ich bin es, Lea“, sage ich verzweifelt. Seine Tante meint, dass sie uns jetzt mal alleine lassen möchte, und schließt die Balkontüre hinter sich zu.
    „Bitte Noah, ich weiß nicht, was ich machen soll.“
    Plötzlich schaut er mich an und ich sehe, wie verletzt er ist. Wieder sehe ich sie, diese meeresblauen Augen, und wieder versinke ich in seine Seele.
    „Warum bist du hier?“, fragt er mich.
    „Ich bin hier, weil ich nicht mehr aufgehört habe, dich zu suchen.“
    „Du findest mich ausgerechnet bei meiner Tante in Schweden?“, fragt Noah ungläubig.
    „Ja, ich weiß, aber …“
    „Warum bist du nicht in Venedig? Ich glaube, dort wartet dein zukünftiger Mann auf dich.“
    „Er … Alfredo ist nicht mein Mann und wird es auch nie sein.“
    „Ach ja?“, sagt Noah in einem wütenden Tonfall.
    „Und was willst du jetzt hier?“, fragt er.
    „Ich möchte dich sehen, möchte mit dir reden.“
    „Warum jetzt?“
    „Weil ich erkannt habe, dass uns ein großes Missverständnis getrennt hat, und ich bin an allem Schuld.“
    „Dafür hast du dich schnell auf einen neuen Mann eingelassen.“
    „Ich weiß, Noah, ich weiß, aber das habe ich nur deshalb getan, weil ich kaum mehr leben konnte ohne dich. Ich dachte, dass du mit mir gespielt hast, und deshalb wollte ich so schnell wie möglich ein neues Leben beginnen. Das musst du mir glauben.“
    „Muss ich, aha. Und als ich unbedingt mit dir sprechen wollte, bist du einfach abgehauen.“
    „Das war der größte Fehler, den ich jemals gemacht habe. Es tut mir alles so unendlich leid. Ich liebe dich, Noah.“
    Plötzlich schaut er mich ganz erschrocken an. Mit diesen Worten hätte er bestimmt nicht gerechnet.
    „Wer hat dir gesagt, dass ich hier bin?“, möchte er wissen. „Ich bin deiner Spur gefolgt, von deinem Vermieter in Venedig angefangen über deine Arbeitsstelle bis zu Katner.“
    „Katner?“, fragt er ungläubig.
    „Ich wusste, dass du in Schweden sein musst, wegen der ,Kycklingpanna‘ und des ,Polarbröd‘ …“
    “Wie bitte?“, wirft Noah erschrocken ein.
    „Ja, das hat mir der Bankangestellte aus Venedig gesagt. Und dass du dich auf das ,Imset-Essen‘ freuen würdest. Ich habe herausgefunden, dass das alles mit Schweden zu tun hat, und Katner hat mir schließlich gesagt, wo deine Tante in Schweden wohnt.“
    Noah starrt fassungslos in die Luft und kann es immer noch nicht glauben.
    „Ich weiß nicht, was ich sagen soll, Lea. Es ist viel zu viel passiert und so schnell lässt sich diese Wunde nicht heilen.“
    „Ich weiß, Noah. Aber lass uns reden, lass uns …“
    „Ich kann gerade nicht mehr, verstehst du das Lea? Noch nie habe ich so sehr um eine Frau gekämpft und noch nie bin ich so tief verletzt worden. Ich brauche Zeit, um das alles zu verarbeiten.“
    „Das kann ich gut verstehen“, sage ich schluchzend. „Und doch ist es das Einzige, was ich wollte. Ich wollte dich einfach sehen und dir mitteilen, wie es wirklich in mir drinnen aussieht. Noah, hier ist meine Nummer. Melde dich, wenn dir danach ist. Mach es gut“, sage ich zum Schluss, als ich gehe.

Kapitel 18
    „Es tut mir wirklich leid, aber ich muss hier weg. Natürlich bezahle ich Ihnen die nächsten drei Mieten“, erkläre ich dem Vermieter auf Italienisch.
    „L’unica cosa che dico: decapitati“, sagt er und droht mir mit „Kopf ab“.
    „Aber ich kann nicht mehr hierbleiben“, sage ich ihm. „Proposta: Si paga quattro mesi di affito. E tirar lo fuori subito.“ Er meint, ich soll vier Monatsmieten bezahlen und sofort ausziehen. Ich willige ein, denn ich möchte sowieso so

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