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Solange, bis ich dich finde: Roman (German Edition)

Solange, bis ich dich finde: Roman (German Edition)

Titel: Solange, bis ich dich finde: Roman (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Birgit Albicker
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zukünftiger Mann auf dich“, entgegne ich ihr enttäuscht.
    „Er … Alfredo ist nicht mein Mann und wird es auch nie sein.“ Plötzlich steigt Wut in mir hoch, denn ich habe die beiden ja als Paar gesehen. Habe gesehen, wie sie sich geküsst und miteinander lachend getanzt haben. Sie haben sich das Ja-Wort gegeben und jetzt steht sie vor mir und erzählt, dass Alfredo nie ihr Mann sein wird. Warum tut sie mir das an? Will sie sehen, wie ich blute?
    „Ach ja?“, sage ich ihr und ich glaube, sie merkt, wie wütend ich bin.
    „Und was willst du jetzt hier?“ frage ich.
    „Ich möchte dich sehen, möchte mit dir reden.“
    „Warum jetzt?“, frage ich und würde ihr am liebsten sagen, wie sehr ich sie hatte sprechen wollen und wie sehr sie mich verletzt hat.
    „Weil ich erkannt habe, dass uns ein großes Missverständnis getrennt hat, und ich bin an allem Schuld.“
    Ich entgegne ihr, dass sie sich dafür schnell auf einen anderen Mann eingelassen habe, und sie meint, sie habe das nur deshalb getan, weil sie ohne mich kaum leben könne und sie gedacht habe, dass ich nur mit ihr gespielt habe. Am Schluss meint sie sogar, dass ich ihr das alles glauben müsse.
    „Muss ich, aha. Und als ich unbedingt mit dir sprechen wollte, bist du einfach abgehauen“, entgegne ich ihr und halte es kaum in ihrer Nähe aus. Zum einen möchte ich sie nicht sehen und zum anderen würde ich ihr am liebsten in die Arme fallen und ihr all meine Verzweiflung, meine Ängste und meine Hoffnungen mitteilen. Sie sagt, dass es ihr größte Fehler gewesen sei, dass es ihr unendlich leid tue und dass sie mich liebe. Sie liebt mich? Total fassungslos starre ich sie an und kann darauf nichts sagen.
    „Wer hat dir gesagt, dass ich hier bin?“ möchte ich stattdessen wissen, um vom Thema abzulenken. Sie erklärt mir, dass sie eine Spur, angefangen bei meinem Vermieter über die Arbeitsstelle und schlussendlich bis zu Katner, aufgenommen hat.
    „Katner?“, frage ich erschrocken. Was hat der denn damit zu tun, frage ich mich. Und jetzt erzählt sie was von Kycklinpanna, Polarbröd und Imset-Essen. Und Katner habe ihr verraten, wo meine Tante wohnt. Das kann ich nicht glauben. Diese Frau ist wirklich gewieft, doch wie sehr sie sich auch bemüht hat, mich zu finden, ich bin einfach noch nicht in der Lage, sie zu sehen oder mit ihr zu sprechen, und sage ihr, dass viel zu viel passiert ist und sich meine Wunde so schnell nicht heilen lässt.
    „Ich weiß, Noah. Aber lass uns reden, lass uns …“
    „Ich kann gerade nicht mehr, verstehst du das Lea? Noch nie habe ich so sehr um eine Frau gekämpft und noch nie bin ich so tief verletzt worden. Ich brauche Zeit, um das alles zu verstehen“, sage ich ihr und wieder blutet mein Herz. Sie versteht mich, wie sie sagt, und meint, dass es das Einzige gewesen sei, was sie wollte – mir sagen, wie es in ihr drinnen wirklich aussieht. Dann gibt sie mir ihre Nummer und meint, dass ich mich melden soll, wenn mir danach ist. Nun geht sie und ich sitze mit ihrer Nummer in meiner Hand da. Wie sehr habe ich um diese Nummer gekämpft, nur um ihr sagen zu können, dass alles ein einziges Missverständnis gewesen ist. Jetzt habe ich sie, aber mein Herz habe ich verloren.
    „Noah“, sagt Alva, als sie plötzlich hinter mir steht. Ich schaue sie an und dann wieder auf die Nummer, bis ich meinen Schmerz nicht mehr unterdrücken kann und ihm freien Lauf lasse. Alva tröstet mich und lässt mich nicht mehr los, bis ich mich einigermaßen beruhigt habe und ihr mitteile, was soeben passiert ist.
    „Sie ist eine gute Seele, Noah. Alles war ein großes Missverständnis und auch, dass sie fast diesen Alfredo geheiratet hätte. Was willst du jetzt machen?“ fragt sie mich. „Ich werde noch ein paar Tage hierbleiben, um mir darüber im Klaren zu werden, was ich möchte. Ob ich Lea noch eine Chance geben kann oder nicht.
    Seit Lea hier war, sind schon drei Tage vergangen. Den Zettel mit ihrer Nummer halte ich jeden Tag in den Händen und würde sie zu gerne angerufen. Einmal hatte ich sogar den Hörer in der Hand, aber dann merkte ich, dass ich sie doch noch nicht anrufen kann. Mein Herz sagt, ruf sie sofort an und lasse keine Zeit mehr verstreichen, und dann sagt es mir wieder, passe auf was du machst, sie hat dich schon einmal beinahe zerstört. Ich werde mir noch Zeit lassen, bis die Angst, wieder verletzt zu werden, verschwunden ist. Plötzlich klingelt es an Alvas Türe und ich mache auf, da Alva noch nicht zu

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