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Solange, bis ich dich finde: Roman (German Edition)

Solange, bis ich dich finde: Roman (German Edition)

Titel: Solange, bis ich dich finde: Roman (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Birgit Albicker
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anschaut.
    „Was willst du?“, fragt sie mich.
    „Ich muss Sie, ich meine, ich muss dich sprechen.“
    Mit gesenktem Kopf lässt sie mich eintreten.
    „Weißt du was von Noah?“, frage ich sofort, als ich in ihrer Wohnung bin.
    „Wieso?“, fragt sie.
    „Weil ich nichts mehr von ihm höre. Er war in Schweden bei seiner Tante. Ich habe ihn dort besucht und …“
    „Du hast ihn dort besucht?“, fragt sie mich wütend.
    „Ja, aber danach habe ich nichts mehr von ihm gehört, bis ich eine SMS von ihm bekam.“
    „Ich weiß nicht, was mit ihm ist“, sagt sie plötzlich und macht dabei einen ganz hinterhältigen Eindruck.
    „Du weißt doch mehr, Sarah, ich sehe es dir an.“
    „Du siehst es mir an? Du träumst.“
    „Bitte Sarah, ich weiß, dass es nicht leicht für dich ist, mit mir über Noah zu sprechen und ich würde auch nie zu dir kommen, wenn es nicht so dringend wäre.“
    „Hör zu, wenn du nicht benachrichtigt wirst, was mit Noah ist, dann ist das dein Problem. Ich weiß von nichts“ ist alles, was sie sagt. Sarah weiß sicher, dass irgendetwas mit Noah geschehen sein muss, sie sagt es mir aber einfach nicht. Diese Frau ist der reinste Horror, und wenn ihre Intrigen von Anfang an nicht gewesen wären, dann wäre alles nicht so weit gekommen, wie es jetzt ist. Wortlos verlasse ich ihre Wohnung und bin zutiefst von dieser Frau enttäuscht. Zwar verstehe ich, dass es ein schreckliches Gefühl sein muss, mit der Geliebten des eigenen Mannes über diesen zu reden, aber sie sieht doch, wie Noah und ich leiden. Kann sie nicht einmal über ihren eigenen Schatten springen? Oder ist das zu viel verlangt? Jetzt fällt mir Katner ein, der mir schon letztes Mal half und mir den Tipp mit Laholm, der Stadt in Schweden, wo Noahs Tante lebt, gegeben hat.
    „Katner, hallo“, sage ich, als ich völlig aus der Puste in sein Büro komme. Er hat gerade noch den Hörer in der Hand und flüstert jetzt in einem energischen Ton seinem Gesprächspartner am anderen Ende der Leitung etwas zu. Wieso flüstert er? Ist es ihm unangenehm, dass ich alles mithören kann? Ich gebe ihm ein Zeichen, dass ich vor der Türe warte. Kaum bin ich draußen, wird er lauter und scheint mit der anderen Person ein heftiges Streitgespräch zu haben. Er brüllt so laut, dass ich sogar den Namen „Sarah“ verstehe. Telefoniert er etwa mit Sarah? Jetzt knallt er den Hörer hin und stützt den Kopf in seinen Händen.
    „Hallo“, sage ich noch einmal, als ich erneut eintrete.
    „Ja, hallo“, sagt Katner in seinem gewohnten schroffen Ton. „Ich komme wegen Noah“, sage ich und jetzt sieht er mich schuldbewusst an.
    „Wissen Sie, was mit ihm los ist?“, frage ich und er spürt meine Verzweiflung. Katner versucht, seine Fassung zu bewahren, doch bei meinem Anblick fällt ihm das sichtlich schwer.
    „Worum geht es?“ fragt er und ich spüre, dass er genau weiß, worum es geht.
    „Was ist mit Noah?“, sage ich noch einmal, dieses Mal jedoch eindringlicher.
    „Was mit Noah ist, das weiß ich nicht“, räuspert er sich und rutscht auf seinem Stuhl hin und her.
    „Sie wissen es sehr wohl. Und Sie sagen mir jetzt sofort, was mit ihm los ist. Ist ihm irgendwas passiert?“, frage ich, und schon bei der Frage spüre ich, wie sich ein großer Kloß in meinem Hals aufbaut.
    „Er ist ... Es geht ihm gut, glaube ich.“
    „Warum sagen Sie mir nicht, was los ist?“, frage ich ihn.
    Er schaut mich wieder und wieder mit diesem schuldigen und verzweifelten Blick an. Ich glaube, er ist kurz davor, es mir zu sagen, aber er steht unter einem gewaltigen Druck, wohl dem von Sarah.
    „Bitte“, sage ich noch einmal.
    Jetzt merke ich, wie er allmählich weich wird.
    „Es ist so. Ich, also Sarah, möchte nicht …“
    „Ich weiß, dass Sarah das nicht möchte, aber hören Sie, warum tun Sie das? Sie sind doch mit Sarah zusammen, oder? Was möchte sie also noch von Noah? Sagen Sie mir, was mit ihm ist.“
    Katner scheint über meine Worte nachzudenken und ich weiß, dass es sich nur noch um Sekunden handeln und er mit der Wahrheit herausrücken wird. Nervös schiebt er alle Unterlagen auf seinem Schreibtisch hin und her und kaut auf seinen Fingernägeln herum. Ich sage nichts und schaue ihn lediglich erwartungsvoll an. Er weiß, dass ich keinen Meter aus seinem Büro gehen werde, ehe er mir nicht gesagt hat, was mit Noah los ist.
    „Also gut, Noah ist ... Er ist in England, er hatte einen …“
    Und plötzlich knallt die Türe hinter mir auf und

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