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Solange, bis ich dich finde: Roman (German Edition)

Solange, bis ich dich finde: Roman (German Edition)

Titel: Solange, bis ich dich finde: Roman (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Birgit Albicker
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die Gurgel möchte.
    „Das ist meine Handynummer, ja. Ich …“ ist alles, was er sagt, und er schaut sofort zu Sarah, die neben ihm, an seiner Seite steht. Irgendwie hat er jetzt ihr gegenüber ein schlechtes Gewissen.
    „Ich weiß nicht, wie das passieren konnte. Also …“
    „Ist schon gut“, unterbreche ich ihn.
    „Hier ist meine Nummer, noch einmal, melde dich, hörst du?“ Achselzuckend nimmt er meine Nummer entgegen und weiß nicht, wie er sich Sarah gegenüber verhalten soll. Ich bin mir sicher, dass sie ihm nichts gesagt hat. Das ist nicht der Noah, wie ich ihn kenne, sein Zustand muss irgendwas mit seinem Unfall zu tun haben. Ich werde mich deshalb an Alva, Noahs Tante, wenden. Bestimmt weiß sie mehr über seinen Unfall.
    „Hallo, Alva, hier spricht Lea. Sie kennen mich doch noch, oder?“
    „Oh ja, aber natürlich. Wie geht es Ihnen?“
    „Es ist alles furchtbar schlimm. Noah erkennt mich nicht mehr. Wissen Sie, ob das etwas mit seinem Unfall zu tun haben könnte?“
    „Noah hat sich sehr gut erholt nach all den Verletzungen, die er erlitten hat. Es scheint allerdings, als wäre das Kapitel mit Ihnen und auch die Trennung von Sarah völlig aus seinem Gedächtnis verschwunden. Ich habe mit den Ärzten darüber gesprochen und sie meinten, dass es vorübergehende Störungen im Kurzzeitgedächtnis geben kann. Noah weiß nicht, dass ich mit den Ärzten darüber gesprochen habe.“
    „Vorübergehend? Das heißt, dass er sich irgendwann wieder erinnern wird?“
    „Ja, irgendwann. Aber wie lange das dauert, kann niemand sagen.“
    „Und weiß Sarah, dass er sich wieder erinnern wird?“
    „Das weiß sie, aber mit ihr kann man darüber nicht sprechen. Sie tut so, als wäre nie etwas zwischen ihnen vorgefallen.“
    „Sollten wir ihn nicht daran erinnern?“
    „Da es sich um kein Trauma handelt, steht es diesbezüglich nicht schlimm um ihn. Aber was soll das bringen, wenn er von nichts weiß. Stellen Sie sich vor, es würde einen Ihnen völlig fremden Mann gegenüberstehen und Ihnen sagen, dass er sie liebt. Würden Sie ihm dann sofort um den Hals fallen?“
    „Nein, natürlich nicht. Aber Sarah kann jetzt doch nicht so tun, als wären sie ein Paar. Das waren sie nicht mehr.“
    „Ich glaube, Sarah hat sich aber genau das noch immer gewünscht, doch wenn sich Noah erinnert, wird sie einen Rückschlag erleiden.“
    „Was meinen Sie, wie lange muss ich warten, bis er sich erinnert?“
    „Das weiß ich nicht. Es kann morgen schon sein oder noch viele Monate dauern.“
    „Vielen Dank, Alva.“
    „Ich wünsche Ihnen eine schöne Zeit und vielleicht klappt es doch noch irgendwann mit Noah. Dann kommen sie beide mich besuchen, ja?“
    „Nichts lieber als das“, sage ich und verabschiede mich von ihr.
    „Was machst du jetzt? Dabei zusehen, wie die beiden ein angeblich glückliches Paar abgeben?“, fragt mich Anna.
    „Es kann Monate dauern, hat Alva gesagt. Außerdem frage ich mich, wenn die beiden jetzt miteinander glücklich sind und er sich wieder an mich erinnert, er aber durch die Zeit, die die beiden seit seinem Unfall miteinander verbracht haben, sich wieder in Sarah verliebt hat, was ist dann mit mir?“
    „Du solltest von der ganzen Geschichte Abstand nehmen, Lea.“
    „Ich weiß. Er hat meine Nummer und kann sich jederzeit melden, falls er das überhaupt noch machen wird. Ich muss weg von hier.“
    „Wo willst du dieses Mal hin?“, fragt Anna.
    „Weit weg. Und ich werde erst wiederkommen, wenn Noah mir ein Zeichen gegeben hat. Sonst kann ich mir das nicht mit anschauen. Dann wird das letzte Stück Herz, das ich noch habe, völlig brechen. Ich habe eine Cousine, Deborah, die in Edmonton in Kanada lebt. Dort ist es zwar nicht so warm wie in Venedig, aber Hauptsache, ich bin weit weg.“

Kapitel 20
    „Two more days, Mr. Hillings“, sagt ein Arzt, als er in mein Zimmer kommt und meinen Zustand prüft. Noch zwei Tage muss ich hierbleiben und dann kann ich endlich nach Hause. Alva ist derweil wieder nach Schweden, nach Laholm zurückgekehrt. Sie war so lange bei mir in England, bis ich aufgewacht bin. Gerade klopft es an der Türe und eine Krankenschwester fragt, ob sie „Lea Aurelius“ durchstellen könne. Alva hat mich schon nach ihr gefragt, aber ich weiß nicht, um wen es sich handelt.
    „Who is she?“, frage ich und möchte wissen, was diese Person mit mir zu tun hat.
    Die Schwester kommt erneut herein und nennt mir wieder denselben Namen. Lea Aurelius. Ich kenne sie nicht

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