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SOLO mit PINK LADY - MIT 16 DIE WELT EROBERT

SOLO mit PINK LADY - MIT 16 DIE WELT EROBERT

Titel: SOLO mit PINK LADY - MIT 16 DIE WELT EROBERT Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Jessica Watson
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22. Oktober 2009
    Hinaus in die Tasmanische See und schlafen
    … Insgesamt war es hier zuletzt recht ruhig, doch nach einem Superlauf und 155 Seemeilen am gestrigen Tag hat sich der Wind wieder verabschiedet. Wir ( ELLA’S PINK LADY und ich) quälen uns nun wieder langsam voran. Wir befinden uns inzwischen mitten in der Tasmanischen See in der Nähe von Lord Howe Island. Australien liegt schon weit hinter uns. ELLA’S PINK LADY segelt im Moment unter vollem Großsegel und Genua. Wir bewegen uns langsam, aber konstant mit drei Knoten vorwärts. Die Sonne scheint immer noch, und das Wasser hat ein noch unglaublicheres Blau angenommen. Ich habe herausgefunden, dass der Sonnenuntergang meine liebste Zeit des Tages ist, weil dann die ganze Welt pink leuchtet!
    Heute Morgen hat eine Delfinschule bei uns vorbeigeschaut, und der immer wiederkehrende alte Vogel kam auch, um uns auszukundschaften.
    Das Aufräumen der Kajüte entwickelt sich zu einem endlosen Kampf. Liegt es nur an mir, oder dauert Hausarbeit immer so lange?
    Und dann der Abwasch! Niemand bietet mir seine Hilfe an. Also bin ich nach jeder Mahlzeit dran!
     
    Alle sind fasziniert von der Frage, was mit ELLA’S PINK LADY passiert, wenn ich schlafe. Das ist ein Thema, das uns in jahrelangen Recherchen beschäftigt hat. Ich fange lieber beim Anfang an, damit es auchjeder versteht. Sorry, wenn ich einige unter euch mit dem Einmaleins langweile.
    Natürlich kann ich nicht die ganze Zeit selbst steuern. Also hat ELLA’S PINK LADY drei verschiedene Selbststeueranlagen: Zwei elektronische Autopiloten und Parker, die Fleming-Windsteueranlage, die im Heck befestigt ist. Letztere ist meine Favoritin. Anders als die anderen beiden, die eine Menge Energie verbrauchen, steuert Parker, indem seine Windfahne auf den Wind reagiert und entsprechend ein Ruderblatt am Heck ansteuert. Die Sache mit dem Energieverbrauch erkläre ich später.
    Außerdem habe ich vier verschiedene Schiffswarnsysteme, die laute Alarmsignale von sich geben, wenn sich ein Schiff nähert. ELLA’S Navigationslichter und Radarreflektoren machen uns nachts für andere Schiffe besser sichtbar. Trotz der ganzen Ausrüstung lege ich niemals meinen Kopf aufs Kissen, um eine ganze Nacht durchzuschlafen. Wenn um uns herum viel passiert, dann genehmige ich mir ein 20-minütiges Nickerchen, kontrolliere dann kurz die Lage und gehe wieder schlafen. Wenn die Lage ruhig ist, dann schlafe ich auch 40 Minuten am Stück oder länger.
    Es ist unglaublich, wie sehr ich mich schon an die Bewegungen von ELLA’S PINK LADY gewöhnt habe. Wenn der Wind ein wenig zunimmt, weckt mich das Geräusch auf. Wenn wir vom Kurs abkommen, flattern die Segel und wecken mich. Man muss sich ein wenig daran gewöhnen, aber ich glaube, dass ich auf diese Art und Weise den Schlaf bekomme, den ich brauche, um jedes Mal erfrischt aufzuwachen.
    Bevor ich schlafen gehe, schalte ich zwei verschiedene Alarmsysteme ein, damit ich auf keinen Fall verschlafe. Ihr solltet hören, wie laut sie sind. Sie lassen mich immer noch jedes Mal aus der Haut fahren.
    Die ganze Ausrüstung wirkt vielleicht ein bisschen übertrieben, doch wir wollten ja eine Weile hier draußen bleiben. Die Kollision hat uns gelehrt, dass es so etwas wie zu viel Vorsicht gar nicht geben kann.
     
     
    Jessica Watsons Video-Tagebuch – Tag 5
JW Video diary Day 5.mp4
     
     
    Ich weiß, dass sie überlebenswichtig waren und mein Leben in vielerlei Hinsicht erleichterten, aber ihr habt ja keine Ahnung, wie sehr ich die Alarmsysteme hasste. Ja, ich weiß, die Alternative könnte wesentlich schlimmer sein. Ich sollte für die technologische Hilfe zu meiner Sicherheit also dankbar sein. Aber es ist trotzdem schrecklich, von dem ohrenbetäubenden Kreischen eines Weckers aus seinem kostbaren Schlaf gerissen zu werden. Noch schlimmer allerdings ist der heulende AIS-Alarm, der mir ein Schiff in unserer Nähe signalisierte. Ich machte in meinen Telefonaten mit Mum und Dad oder Bruce ständig Scherze darüber, dass ich mit geplatzten Trommelfellen heimkehren würde. Glaubt mir, diese Alarmsignale sind ernsthaft laut!
     
Freitag, 23. Oktober 2009
    Langsam
    Es geht immer noch langsam voran, aber wir haben die 500-Seemeilen-Marke überschritten – ein kleiner Meilenstein. Wir haben die vergangene Nacht in der Nähe von Howard Island verbracht und sind dort mit weniger als einem Knoten umhergetrieben.
    Doch als wir endlich wieder eine kleine Brise bekamen und die Sonne aufging, entstand ein

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