SOLO mit PINK LADY - MIT 16 DIE WELT EROBERT
es Käsescones und eine herrlich cremige Suppe (meiner äußerst großzügigen Gabe von Sahne zu verdanken!). Am Morgen hatte ich mir ein Porridge mit einigen der letzten Früchtezubereitet. Zum Mittagessen gab es wieder Pasta, und für das heutige Abendessen plane ich ein Chili von Easyfood mit Bratkartoffeln.
Dienstag, 27. Oktober 2009
Norfolk Island passiert
Der geruhsame Bordalltag, an den ich mich inzwischen gewöhnt hatte, wurde heute ziemlich abrupt von 25 Knoten Wind unterbrochen. Eine kurze steile Welle machte das Leben an Bord nicht wirklich unbequem, aber im Vergleich zu den entspannten Tagen zuvor doch ein wenig ruppiger. Andererseits war es gut zu wissen, dass wir uns nun trotz zweier Reffs im Großsegel etwas schneller vorwärts bewegen würden, denn wir surften mit bis zu 8,5 Knoten Geschwindigkeit über die Wellen.
Am Morgen hatten wir endlich Norfolk Island passiert. Ich war erleichtert, denn ich hatte in der vergangenen Nacht aufgrund der Landnähe und des Schiffsverkehrs um uns herum nur wenig Schlaf bekommen. Jetzt geht es auf geradem nordöstlichen Kurs wieder etwas beständiger zu.
Jessica Watsons Video-Tagebuch – Tag 10
JW Video diary Day 10.mp4
Während wir Norfolk Island rundeten, entdeckte ich eine weitere Yacht und nahm via Funk kurz Kontakt zur Crew auf. Sie wollten Norfolk Island anlaufen und dann weiter nach Opua in Neuseeland. Ich sagte ihnen, dass ich mich auf einem Einhandtörn befände, doch ich glaube nicht, dass sie verstanden haben, dass ich mich auf einer Weltumseglung befand. Viel später erzählte mir Richard, der regelmäßig Kommentare in meinen Blog stellte, er wäre zufällig auf den Segelblog von Michael und Jackie Chapman gestoßen. Das waren die Leute, mitdenen ich per Funk Kontakt hatte. Und sie beschrieben, wie klein und entschlossen ELLA’S PINK LADY auf sie gewirkt hatte, als wir dem Pazifik entgegenflogen, während alle anderen Yachten Ankerplätze anliefen, an denen sie vor den ungemütlichen Bedingungen und zunehmenden Winden Schutz suchten. Ich finde es fantastisch, dass die Chapmans die Entschlossenheit wahrgenommen haben, die ELLA’S PINK LADY und mich verbindet.
Heute Nachmittag ging es mir nicht so gut. Um mich selbst aufzuheitern, führte ich ein paar Telefonate, drehte die Musik auf, wusch meine Haare und putzte meine Zähne – lauter Dinge, die mich normalerweise in Bestlaune versetzen. Erst dann bemerkte ich, dass ich vergessen hatte, mich selbst zu füttern! Eine anständige Portion Bratkartoffeln später war ich wieder so fröhlich wie sonst auch.
Heute erlaubte der wolkenverhangene Himmel keinen farbenprächtigen Sonnenuntergang. Es wäre aber an Deck ohnehin zu nass gewesen, um ihn zu genießen.
Auf dieser ersten Etappe verspürte ich selten etwas anderes als Glück und Energie. Aber ich hatte auch meine traurigen und depressiven Momente. Ich versuchte, meinen Geist genauso zu warten wie ELLA’S PINK LADY . Ich arbeitete daran und tat alles in meiner Macht Stehende, um mich selbst und die Yacht in möglichst gutem Zustand zu bewahren.
In den seltenen Phasen, in denen mich doch eine düstere Stimmung übermannte und ich gereizt oder trübsinnig war, hatte ich das stets selbst verursacht. Ich war zu faul geworden und hatte mir nicht genügend Mühe gegeben. Wir hatten uns schon vor meiner Abreise intensiv um die Pflege meiner psychischen Verfassung gekümmert und entsprechende Strategien erarbeitet. Ich hatte mit Menschen wie Mike Perham, Jesse Martin und Don McIntyre darüber gesprochen und verstanden, dass der Erfolg meiner Reise von meiner mentalen Stärke mindestens ebenso abhängig sein würde wie vom Zustand des Rumpfes oder des Riggs meiner Yacht. Es gab glücklicherweise kaum Zeiten, in denenich meine Stimmung nicht selbst wieder aufheitern konnte: mit Musik oder einfach, indem ich mich an Deck in den Wind stellte oder sonstige mir angenehme Dinge tat. Natürlich gab es Zeiten, in denen ich ernsthaft an meinen Launen arbeiten musste.
Das alles wurde in den Momenten schwieriger, wenn das Wetter schlechter wurde. Dann konnte ich mich nur noch anschnallen und das Schlimmste ausreiten. In solchen Zeiten versuchte ich, im Hier und Jetzt zu leben und meine Gedanken nicht vor mir davonlaufen zu lassen. Wenn gar nichts anderes mehr half, dann gab es immer noch … Schokolade!
Donnerstag, 29. Oktober 2009
Nachts, kleine Gewohnheiten und weiter zum Äquator
Heute bin ich voller Energie, denn ich habe
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