Bücher online kostenlos Kostenlos Online Lesen
Sommer der Entscheidung

Sommer der Entscheidung

Titel: Sommer der Entscheidung Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Emilie Richards
Vom Netzwerk:
nicht umkippte. „Damit hast du nicht gerechnet, was?“
    „Ja, wirklich. Jetzt werden die Hühner für den Rest des Abends ganz aufgeregt sein, gackern und scharren und versuchen, wegzukommen.“ Sie sah ihn gerade noch rechtzeitig an, um mitzubekommen, dass er sich zu ihr hinabbeugte, um sie zu küssen.
    Niemand hatte Helen erzählt, was sie jetzt tun sollte. Sie lehnte sich einfach gegen ihn und wandte ihm ihr Gesicht zu. Als seine Lippen ihre berührten, konnte sie kaum noch atmen. Sie schloss die Augen und öffnete die Lippen.
    Dann endlich ging er einen Schritt zurück. „Das war es, was ich gehofft hatte. Das war mein schönstes Geschenk dieses Jahr zu Weihnachten“, sagte er.
    „Fate …“ Sie lächelte. Sie war verwirrt und konnte ihn nur selig anblicken.
    „Ich habe etwas für dich“, sagte er. „Ein Geschenk.“
    Unerwartet fühlte sie sich, als müsste sie weinen. Sie schluckte den Kloß in ihrem Hals hinunter. „Du brauchstmir nichts zu schenken. Ich habe nicht …“
    „Ich weiß, dass du damit nicht gerechnet hast, Helen. Ich habe dir nie Anlass gegeben, so oder so über mich zu denken. Aber es ist nicht so, dass du mir egal bist. Es ist einfach …“
    „Du denkst, du kannst dir keine Frau leisten.“
    Er nickte. „Aber das wird sich ändern. Mach erst dein Geschenk auf, dann erzähle ich es dir.“
    „Oh, aber du musst kurz hier draußen warten. Kannst du warten?“
    „Ich rühre mich nicht von der Stelle.“
    Sie drehte sich auf dem Absatz um und eilte zurück in das Haus und hinauf in ihr Zimmer. Als sie wieder zu Fate nach draußen kam, hielt sie etwas in der Hand, aber verbarg es hinter dem Rücken. „Wer zuerst?“
    „Du.“
    Sie hielt ein Paar warme Wollsocken in ihren Händen, die sie für ihn gestrickt hatte, und hoffte, sie ihm irgendwann geben zu können. „Ich habe sie aus der Wolle von Mrs. Mac-Namaras Schafen gestrickt. Sie hat sie selbst gesponnen. Sie sind ganz warm, deine Stiefel machen auf mich nicht den Eindruck, als wären sie warm genug.“
    „Dir sind meine Stiefel aufgefallen?“, fragte er mit einem Lächeln.
    „Mir fällt alles auf“, gab sie zu.
    Er hielt die Socken an seine Wange. „Die sind aber weich. Ich hatte noch nie so weiche Socken.“
    Sie war so glücklich, dass sie nicht wusste, was sie sagen sollte.
    „Und nun zu dir.“ Fate steckte eine Hand in sein Hemd und suchte dort nach etwas. Sie sah ihm zu und kicherte. Dieses Geräusch überraschte sie selbst. Wann hatte sie das gelernt? Sie hatte nie Zeit dafür gehabt, sich zu amüsieren.
    Fate zog eine Rolle aus seinem Hemd, die in Papier eingeschlagenund mit einer Schnur zugebunden war. „Das ist für dich.“
    „Ein Teil von deinem Kostüm?“
    „Mach es einfach auf.“
    Er gab ihr das Paket, aber egal, wie sehr sie sich bemühte, sie bekam den Knoten nicht auf, so aufgeregt war sie. Schließlich half er ihr dabei. Er stand dicht hinter ihr und hielt sie dabei im Arm.
    Sie schlug das Papier auf, und zum Vorschein kam der blaue Stoff. Es waren mehrere Meter von genau dem Stoff, aus dem sie den Quilt nähen wollte. Ihren Wedding-Ring-Quilt.
    „Ich möchte, dass du den Quilt zu Ende nähen kannst. Und ich möchte, dass du dabei an mich denkst, wenn du nähst.“
    Sie drehte sich in seinem Arm zu ihm um, und Tränen glänzten in ihren Augen. „Oh, Fate, das ist so viel Geld. Der Stoff war so teuer.“
    „Ich gebe dir alles, was ich habe, Helen. Das werde ich – wenn du mich lässt.“
    Jetzt gab sie ihm einen Kuss. Er legte seine Arme ganz um sie und zog sie an sich, an sein albernes gepolstertes Kostüm mit seinen albernen gepolsterten Ärmeln. Sie dachte, nichts sei so romantisch, wie hier draußen in seiner Nähe zu sein.
    „Willst du mich heiraten?“, fragte er schließlich.
    „Du weißt doch, dass ich das will!“
    „Aber du musst wissen, was ich geplant habe, Helen. Du weißt, dass ich nicht hierbleiben kann. Und ich will nicht mein ganzes Leben lang auf einer Farm aushelfen.“
    Sie nickte und wartete, dass er weitersprach.
    „Ich gehe zur Marine. Ich habe schon mit einigen Leuten dort gesprochen, und sie würden mich nehmen. Zuerst werden wir nicht so viel Zeit miteinander verbringen, aber dann hole ich dich zu mir, wo immer ich stationiert werde.
    Du kannst mit mir die Welt kennenlernen. Es ist für mich der einzige Weg, um etwas aus mir zu machen und dir ein Zuhause bieten zu können.“
    „Fate, ich kann jetzt meine Mutter nicht alleine lassen. Ich kann nicht weit

Weitere Kostenlose Bücher