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Sommer der Liebe

Sommer der Liebe

Titel: Sommer der Liebe Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Katie Fforde
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sein.«
    »Dann lasst uns gehen.«
    Sie kehrten mit ihrer Last zum Picknick zurück. Gus schwang den Rucksack von seinem Rücken auf den Boden. »Also, was haben wir denn da?«
    Rory blickte hinein. »Viele Sachen.«
    »Warum packst du sie nicht für mich aus, Kumpel?«
    Rory steckte eine Hand in den Rucksack und holte einen Kessel heraus. Dann kamen eine Art Folie und ein stramm zugebundener, wasserdichter Beutel zum Vorschein.
    »Das ist meine Plane«, erklärte Gus. »Und das mein Kompass«, fuhr er fort, als Rory weiter auspackte. »Erste-Hilfe-Set. Kopflampe. Pfeife. Könntest du die für uns testen? Blas einmal kurz rein.«
    Rory tat wie geheißen.
    »Hast du da drin alles, was du zum Wandern brauchst?«, erkundigte sich Luella, die zusammenzuckte, als ein Pfiff die Luft zerriss.
    Gus schüttelte den Kopf. »Nicht wirklich. Ich habe meinen Schlafsack und mein Zelt nicht dabei.«
    »Kein Messer?«, wollte Fiona wissen, die wahrscheinlich für alle Frauen sprach.
    Gus schüttelte den Kopf. »Nein. Das steckt in meinem Gürtel.« Er grinste. »Ich habe auch keine Axt dabei. Das könnte sich als Problem erweisen.«
    Doch Gus kam auch ohne Axt hervorragend zurecht. Umgeben von den anderen, stapelte er Äste aufeinander und verteilte kleineres Anzündholz darauf.
    »Also gut, gebt mir die Thermoskanne, dann bringen wir das heiße Wasser zum Kochen. Wir könnten den Kessel auch im Bach füllen und das Wasser dann durch ein Tuch schütten, aber ich schätze, die Damen werden langsam ungeduldig«, bemerkte Gus, nachdem das Holz aufgeschichtet war.
    »Ich würde noch ein bisschen Zeitungspapier darunterstopfen und es anzünden«, erklärte Sian, erstaunt darüber, wie viel Mühe Gus sich gab. Er war ein so aktiver Mensch! Dass er eine Sache so gründlich machte, überraschte sie. Gus war der geborene Lehrer, fand sie. Rory war fasziniert. Tatsächlich beobachteten sie ihn alle gebannt und konzentrierten sich, als müssten sie die Aufgabe demnächst allein ausführen.
    »Zeitungen würden bestimmt funktionieren, doch es ist lustiger, es gleich richtig zu machen. Ich möchte Rory zeigen, wie man ein Feuer ohne Streichhölzer anzündet.«
    Schließlich griff Gus in einen Beutel, der um seinen Hals hing. Daraus holte er einen kleinen Baumwollsack hervor. »Zunder«, erklärte er und nahm etwas Weißes und Bauschiges heraus. »Damit mogeln wir ein bisschen, damit es schneller geht.«
    »Wie meinst du das?«, fragte Rory und klang enttäuscht.
    »Wenn wir campen, dann versuchen wir es mit Wildpflanzen, versprochen, aber hiermit kann man schneller ein Feuer entfachen. Und wir wollen uns doch beeilen, weil deine Mum eine Tasse Tee haben möchte.«
    Gus und Rory legten sich auf den Bauch. Gus hatte ein Büschel Heu aus seinem Rucksack geholt. »Das hier ist wirklich trocken, Kumpel. Jetzt legen wir ein bisschen von dieser Watte drauf – ich habe meiner Mutter eins von ihren Make-up-Pads gestohlen, aber verrate es ihr nicht.«
    »Ich glaube, sie weiß es schon«, sagte Rory nachdenklich.
    »Und jetzt werde ich hiermit ein paar sehr heiße Funken erzeugen.« Gus kratzte mit einem Stück Metall über eine Steinstange, die er ebenfalls in dem Beutel um den Hals getragen hatte. Ein silberner Funkenregen schoss heraus, traf auf die Watte und dann auf das Heu. Gus hob das Häufchen hoch und ließ es auf das feine Anzündholz fallen, wo noch mehr Heu lag. Bald brannte das Feuer prasselnd.
    »Nicht gerade die orthodoxe Methode«, sagte Gus und legte noch ein paar dickere Äste darauf, »aber damit bekommen wir das Wasser im Kessel schnell zum Kochen.«
    »Oh«, sagte Veronica Lewis-Jones, als sie ein bisschen später zurückkehrte. »Stimmte etwas nicht mit dem Wasser in der Thermoskanne?«
    Alle außer Angus und Rory hatten umgehend ein furchtbar schlechtes Gewissen.
    »Gus wollte nur ein bisschen angeben, fürchte ich«, erklärte Fiona. »Er wollte Rory zeigen, wie man ein Feuer anzündet und Wasser im Kessel kocht. Nimm dir etwas Tee. Er ist köstlich.«
    »Wir mussten die Teebeutel allerdings aufreißen, um die Blätter in den Kessel zu füllen«, fügte Sian hinzu.
    »Hättet ihr die Beutel nicht einfach in die Becher hängen können?«, fragte Veronica und sah ehrlich verwirrt aus.
    »Das wäre dann nicht der richtig aufgekochte Tee gewesen«, antwortete Gus, »so, wie man ihn früher zubereitet hat, als es noch keine Teebeutel gab. Er muss so heiß sein, dass man sich daran den Mund verbrennt.«
    »Dann kümmere dich aber darum,

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