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Sommer der Liebe

Sommer der Liebe

Titel: Sommer der Liebe Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Katie Fforde
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dass von dem Feuer nachher keine Spuren zurückbleiben!«, fuhr Veronica tadelnd fort. »Wir dürfen nämlich eigentlich gar keins anzünden.«
    »Niemand wird etwas merken, Ehrenwort«, erwiderte Gus mit einem Grinsen, dem Mrs. Lewis-Jones nicht widerstehen konnte.
    Gus zeigte Rory, wie man die nicht verbrannten Äste einsammelte und wie man sicherging, dass das Feuer wirklich ganz erloschen war. Er goss viel Wasser auf die Feuerstelle, wartete, bis der Boden kühl war, und grub ein wenig in der Asche. Er wollte Rory gerade demonstrieren, wie man zuletzt Erde auf die Feuerstelle warf, als Luella fragte:
    »Möchte jemand Eis?«
    Gus und Rory wandten sich gleichzeitig zu ihr um – und Sian traf fast der Schlag. Obwohl der eine blond und der andere dunkel war, hatten sie den gleichen Gesichtsausdruck. Dann sah sie zu Fiona hinüber, und ihr wurde zuerst eiskalt und dann heiß; kein Zweifel, ihre Freundin hatte es auch gesehen. Fiona wusste, dass Gus Rorys Vater war!
    Sian stand hastig auf, warf dabei ihre Teetasse um und stolperte. »Oh, es tut mir leid, Veronica, ich …« Ihr wurde klar, dass sie stammelte, und sie versuchte, Fionas Blick auszuweichen. »Ich glaube, es wird Zeit, dass wir nach Hause gehen, Rory«, sagte sie schließlich und fühlte sich schrecklich schwach und panisch.
    »Ja, in der Tat«, erklärte Fiona und erhob sich ebenfalls. »Rory, wenn du Eis möchtest, kannst du bei mir zu Hause etwas bekommen.«
    »Nein, wirklich, Fiona«, widersprach Sian verlegen und versuchte verzweifelt, der Situation zu entkommen, »du musst unseretwegen nicht gehen. Ich bin sicher, es kann uns jemand …«
    »Auf keinen Fall. Das ist überhaupt kein Problem.« Fiona lächelte, doch ihr Gesichtsausdruck verriet eine Entschlossenheit, die Sian zittern ließ. »Ich bestehe darauf.«

12
    Fiona sah in den Rückspiegel, um zu überprüfen, ob Rory nicht vielleicht eingeschlafen war. Sie wollte mit Sian sprechen, um herauszufinden, ob ihr Verdacht stimmte. Doch Rory war hellwach, und so ergab sich keine Gelegenheit für ein Gespräch. Sian saß neben ihr und sah müde und ein bisschen blass aus.
    »Hat es dir gefallen, Rory?«, erkundigte sich Fiona fröhlich.
    »Ich mochte das Feuer, aber ich bin nicht auf einem Pony geritten«, erwiderte er nach langem Nachdenken.
    »Das können wir ja ein anderes Mal nachholen«, sagte Fiona. »Das ist kein Problem.«
    »Wirklich?«, fragte Sian. »Ich wollte schon die ganze Zeit mal bei den Reitställen anrufen und hören, ob er eine Probereitstunde nehmen kann.«
    »Ich bin sicher, Melissa kennt jemanden beim Pony-Club, der euch das nur zu gern mal versuchen lässt«, versicherte Fiona, bemüht, das Gespräch unverfänglich zu halten. Sie war ziemlich sicher, dass Sian von ihrem ungeheuerlichen Verdacht wusste, aber bis sie unter vier Augen waren, wollte sie keine Verlegenheit zwischen ihnen aufkommen lassen – nicht vor Rory. »Sie schuldet dir schließlich was«, fuhr sie fort. »Da lädt sie doch tatsächlich einfach Luella zu dem Picknick ein und bringt sie dazu, einem Verkauf zuzustimmen! Und ich kann nicht glauben, dass Luella mir nichts von ihrem bevorstehenden Besuch erzählt hat.«
    Sian seufzte tief. »Da hat sie wirklich eine Bombe platzen lassen.«
    »Eine Bombe?«, fragte Rory von hinten.
    »So nennt man es, wenn etwas eine große Überraschung ist«, erklärte Sian.
    Wie die Entdeckung, dass man einen Enkel hat, dachte Fiona. »Darüber musst du dir keine Gedanken machen«, sagte sie laut.
    »Okay«, meinte Rory und drehte den Kopf zum Fenster.
    Fiona dachte wieder an jenen anderen Bombeneinschlag und die Fragen, die er mit sich brachte. Liebe ich Rory jetzt mehr, da ich weiß, dass wir blutsverwandt sind? Und wie stehe ich zu Sian? Sie ist eine tolle Frau, aber sie hat mir fast fünf Jahre lang ein Enkelkind vorenthalten. Doch sie wusste ja lange nichts von mir, sagte Fiona sich einen Moment später. Es kann ihr erst klar geworden sein, als Angus auf der Dinnerparty erschien. Was für ein Schock das für sie gewesen sein muss! Kein Wunder, dass sie in letzter Zeit so durcheinander war. Da bekommt Rory auf einen Schlag einen Vater und eine Großmutter. So ein komischer Zufall.
    Aber war es wirklich ein Zufall? Sian war wegen Richard hergezogen, und Angus und Richard kannten sich seit Jahren. Vielleicht hatte Sian gehofft, dass sie durch Richard Angus wiedersehen würde? Vielleicht war das der Plan gewesen?
    Fiona bog erleichtert von der Hauptstraße ab. Bald würden

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