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Sommer, Sonne, Ferienglück

Sommer, Sonne, Ferienglück

Titel: Sommer, Sonne, Ferienglück Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Peter Heim
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Bude kam, daß die ›Villa Caruso‹ wieder wurde, was sie einst gewesen war? Sechs Wochen, sieben, acht? Ihm erschien es eine Ewigkeit …
    Die Dusche jedenfalls tat das, was Duschen zu tun haben: Sie gab Wasser von sich. Und wie! Und nicht nur seine Dusche funktionierte – auch die von dreiundzwanzig anderen Zimmern. Und wenn's auch noch etwas zaghaft kam, es kam. Dazu nicht mehr so braun und rostfarben wie zu Beginn.
    Theo sang wieder einmal, und dies aus vollem Herzen.
    Nicht allzu lange, die Pflicht rief: Es ist ja schon acht, nein, acht Uhr zwanzig!
    Zuvor noch ein kurzer Blick auf den Arbeitsplan. Das Stück Karton hatte Theo drüben in der ›Orangerie‹ gefunden und es auf die Innenseite einer Schranktür genagelt, eine Pinnwand war so entstanden, genausogut, wie sie die Manager in der Zentralverwaltung der SUR in München benutzten. Dort hatte er sie zuerst gesehen. Schließlich, nicht nur eiserne Disziplin, auch Rationalität war gefragt, wenn all die Vorgaben in kurzer Zeit noch verwirklicht werden sollten.
    15. JULI.
    Das Datum ganz oben. Und in fingergroßen, roten Lettern.
    Fünfzehnter Juli – ein Datum wie ein Schwur. Dann würde die ›Villa‹ ihre Pforten öffnen, und der große Zirkus konnte beginnen. FÜNFZEHNTER JULI – kein Schwur, eine drohende, geballte Faust. Die spürte er jetzt im Nacken.
    Theo benötigte nur einen einzigen Blick, um sich auf der Tabelle, die er gezeichnet hatte, Übersicht zu verschaffen.
    Links die Tage, die noch zur Verfügung standen – die Galgenfrist. Wenig genug waren das. Daneben, Reihe nach Reihe, Rubrik nach Rubrik, die Arbeitsgebiete und Krisenherde: Küche – Decke im goldenen Saal – Abwasser – Orangerie …
    Die ›Orangerie‹ hatte er sogar mit drei Kreuzchen bezeichnet, denn sie war besonders wichtig, schließlich hatte Frau Pauli gleich für einen ganzen Monat reserviert.
    Weiter: Heizungszentrale, Wäscherei, Einkauf, Lagerhaltung, Personal, und dieses wiederum gegliedert in: Empfang, Zimmerservice und Sonstiges …
    Machte sich gut.
    So richtig professionell, beinahe, als habe er hier am Gardasee-Ufer ein Hilton aufzubauen. Aber Ordnung muß schließlich sein.
    Die Querlinien auf der Grafik stellten die Beziehungen zwischen bisher geleisteter Arbeit und heutigem Datumsstand her.
    Das war nun weniger hübsch, im Grunde erschreckend. Hier klafften die Lücken. Mit dem Pool waren sie nicht weitergekommen, die blöde Umwälzanlage funktionierte auch noch nicht, weil ja dieser Spezialist aus Brescia sie noch immer hängenließ: »Domani, domani, Signore …«
    Und dann die Kostenaufstellung. Immer in Millionen zu rechnen, auch wenn es Millionen Lire waren, machte einen glatt verrückt. Aber was die verdammten Kosten anging, dafür war Christa zuständig. Die schoß ihm sowieso einen Luftballon nach dem anderen ab, so daß er sie gestern bereits ›Katastrophen-Christi‹ getauft hatte …
    An diesem Morgen jedoch, als Theo am verglasten Ende der Terrasse, neben der Küchenausgabe, der einzigen Ecke, wo man weder Staub zu schlucken brauchte noch über Mörtelberge rutschte und auch von Geschrei geschützt war, diese italienischen Handwerker brachten es ja fertig, sich beim Hämmern noch zu unterhalten – an diesem Morgen wenigstens schien Christa guter Laune.
    Sie lachte. »Wie siehst denn du wieder aus?«
    »Ich? Wieso?«
    Theo trug seinen alten, khakifarbenen Safarianzug. In Nairobi gekauft, als das noch Nairobi hieß. In ihm hatte er noch ganz andere Schlachten geschlagen, und überhaupt: Bis am fünfzehnten der endgültige Sieg errungen war, würde er ihn nicht mehr ausziehen. Das stand fest.
    »Na, wie stehen die Aktien?«
    Er goß sich Kaffee aus der Warmhaltekanne ein. Brot gab's auch, frisches Landbrot. Köstlich einfach! Dazu Butter, und einen Käse vielleicht? Dieser Gorgonzola war einzigartig!
    Theresa, so ein nettes, frisches, braungebranntes Gardasee-Landmädchen, brachte das Frühstück jeden Morgen auf dem Moped von einem Bauernhof in der Nähe. Ihre Mutter war auch schon zweimal dagewesen, ein Prachtstück von Italienerin, wie man sie nur noch aus Filmen kennt, ein Vollweib. Giulietta war ihr Name. Im Handumdrehen hatte sie das ganze Bauteam auf die Beine gestellt. Marco hieß der Chef, und alles, was sonst auf der Baustelle rumrannte, waren Giuliettas Onkel, Söhne, Vettern und entfernte Neffen. Ein fliegender Start – und nur, weil sie Christa irgendwie in ihr Herz geschlossen hatte. Das mußte man der Christa ja

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