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Sommer unseres Lebens - Wiggs, S: Sommer unseres Lebens

Sommer unseres Lebens - Wiggs, S: Sommer unseres Lebens

Titel: Sommer unseres Lebens - Wiggs, S: Sommer unseres Lebens Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Susan Wiggs
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hatten gekämpft und geblutet und geweint und gegen die Verzweiflung gekämpft, und sie hatten ein Anrecht darauf, endlich wieder zu ihren Lieben daheim zurückzukehren.
    Er war nicht so naiv zu glauben, dass auf jeden von ihnen ein Leben voller Glückseligkeit wartete. Es würde Schwierigkeiten und Probleme geben, Enttäuschungen und Rückschläge wie bei allen anderen auch. Aber nicht jetzt. Nicht heute.
    Er ließ die Heimkehrer hinter sich und schaute sich unter den anderen Wartenden nach seiner Mutter um. Dabei versuchte er, weder zu erwartungsvoll noch zu verzweifelt auszusehen. Aber verdammt, er war ziemlich lange weg gewesen, lang genug, um anzufangen, liebevoll an sie zu denken und sich an die guten Zeiten zu erinnern.
    Am Rande der Menschenmenge stand eine kleine Gruppe, die ein Schild mit der Aufschrift „Jeder Soldat“ in die Höhe hielt. Es schien sich um eine Organisation zu handeln, die jedem Soldaten ein herzliches Willkommen bereitete. Vor allem denen, die aus welchem Grund auch immer nicht von Familie oder Freunden in Empfang genommen wurden.
    Glaubten sie wirklich, irgendein Soldat würde sich an sie wenden? Sie könnten genauso gut ein „Loser bitte hier melden“-Schild hochhalten.
    Doch zu seiner Überraschung näherte sich ein breitschultriger Mann mit den Abzeichen eines Sergeants auf den Schultern der Gruppe. Er wirkte etwas zögerlich, seine Scheu schien so gar nicht zu seinem massiven Äußeren zu passen. Jemand aus der Gruppe bemerkte ihn, und sofort war er von freundlichen Menschen umringt. Danach kamen noch ein paar mehr Soldaten. Einige wirkten etwas verstohlen, schienen es dann aber zu genießen, von einer warmen Hand und einem freundlichen Wort empfangen zu werden.
    Ross ging an den Fremden vorbei. In einem Sturm war vermutlichjeder Hafen recht. Familie hatte für verschiedene Menschen verschiedene Bedeutungen.
    Einigen, dachte er, als er seinen handgeschriebenen Namen entdeckte, bedeutete sie nicht besonders viel.
    Auf dem Schild stand „R. Bellamy“, und es wurde von einem weiß behandschuhten, uniformierten Fremden mit Hut gehalten. An seiner Brusttasche steckte ein Abzeichen mit dem Namen „Royal Limo Service“.
    Großartig, dachte Ross. Seine Mutter hatte eine Limousine geschickt, um ihn vom Flughafen abzuholen. Sein Magen zog sich kurz zusammen, und er gab sich mental einen Tritt, weil er überhaupt gewagt hatte, etwas anderes zu erwarten.
    „Das bin ich“, sagte er zu dem Limousinenfahrer und schüttelte ihm die Hand. „Ross Bellamy.“
    „Willkommen in New Jersey, Sir!“ Der Fahrer hatte einen leichten Akzent. „Mein Name ist Pinto. Darf ich Ihnen Ihr Gepäck abnehmen?“
    „Danke.“ Ross reichte ihm den Seesack.
    „Der Ausgang ist hier entlang“, sagte Pinto. „Hatten Sie einen angenehmen Flug?“
    „Er war in Ordnung, ja.“
    „Woher kommen Sie?“
    „Aus dem östlichen Teil Afghanistans.“
    Pinto stieß einen leisen Pfiff aus. „Sie waren also im Einsatz.“ Er setzte den Seesack ab und schüttelte Ross’ Hand. „Ich bin froh, dass Sie wieder hier sind, Sir!“
    „Ja.“ Das Händeschütteln fühlte sich lächerlich gut an.
    Zu Ross’ Erleichterung hatte seine Mutter darauf verzichtet, eine Stretchlimousine zu schicken, und hatte einen ganz normalen Wagen der Oberklasse bestellt. Dankbar ließ Ross sich in die weichen Lederpolster sinken, die unter seinem Gewicht leicht seufzend nachgaben. Er schnallte sich an und sah sich um. Ganz offensichtlich hatte seine Mutter ansonsten das VIP-Package bestellt. Es gab eine ganze Reihe von Annehmlichkeiten – Eis und Getränke, Cocktail-Snacks, Pfefferminz,ein Autotelefon.
    Er nahm den Hörer ab und wählte die Nummer seiner Mutter. „Mrs Talmadges Residenz“, meldete sich eine Angestellte.
    „Ich bin’s, Ross“, sagte er. „Ist meine Mutter zu sprechen?“
    „Einen Augenblick bitte.“
    „Ross, Darling!“, zwitscherte Winifred Lamprey Bellamy Talmadge Sekunden später durchs Telefon. „Wo bist du?“
    „Im Auto auf dem Weg vom Flughafen.“
    „Ist der Wagen angemessen? Ich habe sie gebeten, ihr bestes Auto zu schicken.“
    „Oh ja, ganz toll.“
    „Ich kann dir gar nicht sagen, wie unendlich erleichtert ich bin, dass du wieder da bist! Ich bin vor Sorge fast verrückt geworden.“
    Es war nur natürlich für eine Mutter, sich um ihren Sohn Sorgen zu machen. Vor allem, wenn er sich in ein Krisengebiet begab.
    „Danke“, sagte er.
    „Ich meine, was denkt er sich denn nur?“, sprach sie

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