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Sommer unter dem Maulbeerbaum

Titel: Sommer unter dem Maulbeerbaum Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Jude Deveraux
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herausfinde, was geschehen ist.«
    »Womit geschehen ist?«
    »Ich weiß nicht. Es ist nur ...« Sie verstummte, zog ihre Nachttischschublade auf und nahm ihr Adressbuch heraus. Zwischen den Seiten steckte der kurze Brief, den Phillip ihr gegeben hatte.
    Matt nahm ihn entgegen und las ihn durch. »Was bedeutet das? Er will, dass du die Wahrheit herausfindest über was?«
    »Ich weiß es nicht.« Bailey schrie es beinahe heraus. »Ich weiß es nicht« wiederholte sie, dann sank sie in die Kissen zurück. »Was soll ich nur Carol sagen? Ich weiß nicht wie, aber ich bin schuld an Phillips Tod. Wenn ich die Wahrheit herausgefunden hätte und wenn ich auf Phillip gehört hätte, wenn ...«
    »Dein einziger Fehler war, dass du mich nicht ins Vertrauen gezogen hast«, sagte Matt. »Hör jetzt mal zu, ich möchte, dass du Folgendes tust. Wir gehen jetzt beide da hinaus und tun so, als hättest du keine niederschmetternde Nachricht erfahren. Ich werde Violet sagen, sie soll Carol von allen Medien fern halten, bis wir mit ihr sprechen können. Und ich lass mir etwas einfallen, wie wir sie alle so schnell wie möglich loswerden. Dann setzen wir zwei uns hin und reden. Einverstanden?«
    Ein Teil von Bailey war der Meinung, sie sollte auf eigenen Füßen stehen, doch ein anderer Teil wollte den Kopf an Matts breite Schulter lehnen und ihm die Führung überlassen. Der feigere Teil setzte sich durch.
    »Danke«, sagte Matt, als er sah, wie ihr Gesicht sich entspannte. Er nahm ihre Hände, zog sie vom Bett hoch, strich ihr die Haare glatt und schaute auf sie hinunter. »Nicht schlecht«, meinte er. »Du siehst aus, als wärst du gerade hingefallen.«
    »Schön wär’s«, schniefte Bailey.
    »Das sagt sie mir jetzt«, sagte Matt mit solcher Ernsthaftigkeit, dass Bailey nahe daran war zu lächeln. Er nahm ihre Hand. »Also komm jetzt, Kopf hoch, wir sind sie bald los.«
    Matt machte es so, wie er gesagt hatte. Sie begaben sich nach draußen und alle sahen sie neugierig an. Matt ging geradewegs zu Violet und flüsterte ihr etwas zu, doch niemand bemerkte es, da alle Bailey anstarrten. Als sie es nicht fertig brachte, ihnen in die Augen zu sehen, lächelten sie, als wüssten sie, was sie und Matt in ihrem Schlafzimmer getrieben hatten. Um sie alle zum Gehen zu bewegen, brauchte Matt nur zu gähnen und zu sagen: »War das ein langer Tag!«
    Alle außer Alex erklärten, sie müssten jetzt aufbrechen. Patsy sagte etwas zu Rick, Rick sagte etwas zu seinen Söhnen, und dann flüsterten diese Alex etwas zu. Alex sagte: -Aber ich hasse Videospiele.« Daraufhin ging Carla zu ihm hinüber und stieß ihn mit dem Ellbogen in die Rippen. »Hey! Warum hast du ... Oh, ich glaube, ich werde auch gehen«, meinte er und zwinkerte Bailey zu.
    Dreißig Minuten später waren Bailey und Matt allein im Haus. Er machte ihr eine Tasse starken Tee und setzte sie aufs Sofa. »Jetzt erzähl.«
    Bailey brauchte nicht lange, um Matt alles zu berichten, was sie wusste. Dass ihr milliardenschwerer Ehemann plötzlich verstorben war und seine dicke Witwe ohne einen Pfennig zurückgelassen hatte, war auf der ganzen Welt in den Nachrichten gebracht worden. Den Brief hatte Matt ja schon gesehen, und alles, was Bailey seit ihrer Ankunft in Calburn hatte ergründen können, war, dass Jimmy möglicherweise der Sohn von Frank McCallum gewesen war.
    »Wer zum Teufel sind dann Atlanta und Ray?«, wollte Matt wissen.
    Baileys Augen weiteten sich. »Woher soll ich das wissen? Dafür, dass diese Stadt ein Klatschparadies ist, gibt es ziemlich viele Geheimnisse. Wenn Jimmy ein Kind von Frank ist, dann nehme ich an, Atlanta und Ray sind seine anderen Kinder.« Sie legte die Hände vors Gesicht. »Das ist alles viel zu schnell gegangen. Als ich sie auf deinem Foto sah ...«
    Matt zog ihr die Hände weg. »Mein Foto? Wovon redest du?«
    »Du hast ein Foto von Atlanta und Ray in deinem Schuhkarton.«
    »Du meinst diese beiden unansehnlichen Teenager?«, fragte Matt und blickte sie finster an. »Und du hast mir glattweg vorgelogen, du wüsstest nicht, wer sie sind.«
    »Ich ...«, begann sie, doch er winkte ab.
    »Ich hole meinen Karton.« Er ging aus dem Zimmer und kam kurze Zeit später mit seinem Schuhkarton zurück. Dann hielt er das Foto hoch. »Ich habe diesem Bild nie viel Beachtung geschenkt und oft gedacht, ich sollte es wegwerfen, doch ich hab’s nicht getan.« Er stellte den Karton mit den Fotos auf den Couchtisch. »Ich möchte, dass du mir Wort für Wort wiederholst,

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