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Sommer unter dem Maulbeerbaum

Titel: Sommer unter dem Maulbeerbaum Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Jude Deveraux
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ist als Nächstes passiert?«
    »Das ist alles. Jimmy und ich fuhren gerade die Achterbahn hoch, als er sagte: >Du willst mich nicht zufällig heiraten, oder?-, und ich kreischte: -Jaaaa-, den ganzen Weg nach unten.«
    Bailey stand vom Sofa auf und stellte sich neben den Kamin. Die Erinnerung stimmte sie traurig. Was war schief gelaufen mit ihr und Jimmy? Ab wann hatte sich alles ins Negative gewendet?
    Unten vor der Achterbahn nahm er meine Hand und zog mich weg. >Wo ist deine Mutter?«, fragte er.
    Und da geriet ich in Panik. Ich blieb abrupt stehen, denn mir war klar, wenn wir meine Mutter um Erlaubnis fragten, würde die Heirat nicht stattfinden. Sie oder meine Schwester würden ihm die ganze Sache vermutlich verleiden. Oder womöglich würde eine von ihnen ihn mir abspenstig machen, da beide sehr schön waren. Im besten Fall würden sie monatelang eine Hochzeitsfeier planen, und ich konnte mir nicht vorstellen, dass Jimmy all das Theater mitmachen würde. Mit einem Schlag sah ich das alles vor mir. Und bevor du fragst, nein, ich war nicht in Versuchung, mir meine einzige Chance bei einem Mann wie James Manville zu verderben, indem ich ihm erzählte, ich sei erst siebzehn. Und wie so oft verstand Jimmy mein Zögern vollkommen.
    Bailey holte tief Luft. »>Bist du sicher?-, fragte Jimmy. Ja, ich bin sicher-, antwortete ich. -Keine Zweifel?- -Keine.- -Ich werde für dich sorgen-, sagte er. -Das weiß ich-, erwiderte ich, dann legte ich meine Hand in die seine und folgte ihm zu seinem Wagen.
    Drei Stunden später waren wir verheiratet. Und ich habe meine Mutter und meine Schwester drei Monate lang nicht wiedergesehen. Bis dahin hatten sie Zeit genug, sich an den Gedanken zu gewöhnen, dass ich mit James Manville verheiratet war.«
    Matt warf ihr ein schiefes Lächeln zu. »Haben dich mit offenen Armen empfangen, was?«
    »Mit offenen Brieftaschen kommt der Sache näher.«
    »Ich bin zwar kein Anwalt, aber ich glaube, damit die Ehe rechtskräftig sein konnte, hätte Manville die Zustimmung deiner Mutter vor der Heirat einholen müssen. War dafür genügend Zeit? Hätte er es tun können? Hat eine von ihnen eine Andeutung gemacht, dass sie vor der Trauung wussten, du würdest Manville heiraten?«
    Bailey versuchte, sich an jede Einzelheit jenes ersten Besuches zu erinnern. »Jimmy sagte, ich müsste mich mit meiner Familie aussöhnen, also sind wir nach Kentucky gefahren, um sie zu besuchen. Manche Frauen hätten vielleicht triumphiert, aber mir war das alles peinlich. Ich hatte das Gefühl, etwas falsch gemacht zu haben, indem ich einfach durchgebrannt war. Und ich wollte doch so gern ihre Zustimmung.«
    »Versetz dich in die Vergangenheit zurück«, forderte Matt sie auf. »Versuch, dich an alles zu erinnern, was an diesem Tag gesagt wurde.«
    Bailey schloss die Augen und versuchte, sich zu konzentrieren. »Ich entsinne mich, dass es eine Menge neuer Sachen im Haus gab, ein paar Möbelstücke und einen Geschirrspüler. Und mehrere Reparaturen waren durchgeführt worden. Ich glaube mich zu erinnern, dass das Dach neu aussah. Ich hab nie etwas gesagt, aber ich wusste, dass sie Geld von Jimmy angenommen hatten. Aber er war nun mal ein großzügiger Mann.«
    »Und wie haben sich deine Mutter und deine Schwester dir gegenüber verhalten?«
    Bailey schluckte. Manche Wunden heilten nie. »Sie waren kühl und distanziert, wie Fremde. Ich wollte, dass meine Mutter und Dolores sich auf mich stürzten und mich stürmisch umarmten und mir sagten, dass sie sich für mich freuten. Aber stattdessen haben sie ...«
    Bailey wandte sich für einen Moment ab, dann sah sie ihn wieder an. »Dieses Wühlen in der Vergangenheit mag ich nicht. Es ist schäbig und es tut weh.«
    »Erinnerst du dich an die Frau im Fernsehen, die geweint hat, weil sie ihre Stellung verloren hatte und drei Kinder durchbringen musste?«, fragte Matt leise. »Ich kann mir vorstellen, dass sie und noch eine Menge anderer Leute jetzt leiden.«
    Bailey schloss noch einmal die Augen. »Es war, als erinnerten sie sich überhaupt nicht an mich, als wäre ich nie ein Teil ihres Lebens gewesen. Ich war für sie eine Fremde. Statt mir eine Cola zu geben, wie sie und meine Schwester sie tranken, hatte meine Mutter ein Teeservice aus Porzellan gekauft. Sie schenkte mir eine Tasse Tee ein und fragte mich, ob ich ein oder zwei Stück Zucker wollte. Noch nie im Leben hatte ich eine Tasse heißen Tee getrunken und von Würfelzucker hatte ich nicht mal gehört. Es war alles so

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