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Sommer unter dem Maulbeerbaum

Titel: Sommer unter dem Maulbeerbaum Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Jude Deveraux
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was Phillip zu dir gesagt hat, als er anrief.«
    Bailey musste zugeben, dass ihre Gedanken so intensiv mit der Firmengründung beschäftigt gewesen waren, dass sie Phillip nicht sehr genau zugehört hatte. Daher war es schwer, sich an die Einzelheiten zu erinnern. Und das, was ihr wieder einfiel, musste näher erläutert werden, damit Matt es begriff.
    Nach einer Weile stand er auf, um Bailey noch eine Tasse Tee zu holen. Als er zurückkam, sagte er: »Vielleicht hat Manville deine Mutter eine Einverständniserklärung unterschreiben lassen, dir aber nie davon erzählt.«
    »Das hat Phillip auch gesagt, aber es ergibt keinen Sinn. Ich habe Jimmy erzählt, ich würde bald neunzehn. Er hätte keinen Grund gehabt zu glauben, dass er die Erlaubnis meiner Mutter brauchte. Ich habe ihm gesagt ...«
    Mit einem Schlag riss Bailey die Augen weit auf. »O mein Gott.«
    »Was ist?«
    »Das ... das glaube ich nicht.«
    »Was?!«
    »Als ich Jimmy kennen lernte, überreichte er mir einen Preis. Ich war in der ...» Einen Moment lang war
    Bailey zu fassungslos, um weiterzusprechen. »Ich war in der Kategorie der unter Achtzehnjährigen.»
    Matt lehnte sich zurück. »Ich möchte, dass du mir alles über den Tag erzählst, an dem du ihn kennen gelernt hast. Jedes Wort.»

21. KAPITEL
    Ich wüsste gern, wer zum Teufel behauptet hat, ich würde das tun«, sagte James Manville und grinste den kleinen Mann mit dem Abzeichen auf der Brust höhnisch an. Jimmy war groß und kräftig und trug schwarze Rennkleidung aus Leder. Seine Löwenmähne und sein dichter Schnurrbart ließen ihn noch größer erscheinen, als er ohnehin schon war.
    »Es stand, eh, in Ihrem Vertrag, Sir«, erklärte der kleine Mann. »Das Festkomitee hat Ihrem Rennwagen einen Platz in ...«
    »Schon gut«, fauchte Jimmy. »Was soll ich bewerten? Blumengestecke?« Er sah über den Kopf des kleinen Mannes hinweg zu seinen beiden Angestellten hinüber; sie lachten leise über den Scherz ihres Chefs.
    Der kleine Mann merkte nicht, dass Jimmy nur scherzte. »Nein«, erwiderte er und zog sein Klemmbrett zu Rate. »Es handelt sich um Eingemachtes. Marmeladen und Gelees.« Er sah zu Jimmy hinauf. »Ich bitte um Entschuldigung, Sir. Jemanden von Ihrem Format zu bitten, etwas so Unbedeutendes zu beurteilen, ist undenkbar. Ich werde natürlich dafür sorgen, dass derjenige, der das zu verantworten hat, fliegt. Er ...«
    »Wo?«
    »Sie meinen: wer.«
    »Nein!«, fauchte Jimmy. »Ich meine, was ich sage. Wo ist die Einmachausstellung?«
    »Sie ist, eh, dort lang, Sir«, erwiderte der Mann und bemühte sich, mit Jimmy und seinem Gefolge Schritt zu halten.
    »Lillian, du hast ihm gefallen!«, rief Sue Ellen.
    »Nein, das hab ich nicht«, entgegnete Lillian Bailey und umklammerte ganz fest die vier blauen Bänder, die sie gewonnen hatte. »Er war einfach nur höflich.«
    »Machst du Witze? Wie viele Preisrichter küssen die Gewinner auf die Wange?«
    »Warum sollte er ...«, begann Lillian, doch sie konnte nicht weitersprechen, denn als James Manville sie das vierte Mal auf die Wange geküsst hatte, hatte er geflüstert: »Wir treffen uns um drei am Riesenrad«, und Lillian hatte genickt.
    »Ich muss gehen«, sagte Lillian und rannte dann auf die Hauptarena zu, wo, wie sie wusste, ihre Mutter und ihre Schwester sein würden. Dolores hatte vor, heute zu singen, gleich nach dem ersten Autorennen. Dem Rennen, an dem er teilgenommen hat, dachte Bailey, und Erregung durchfuhr sie.
    Man hatte ihrer Mutter und ihrer Schwester einen kleinen Bereich im hinteren Teil der Arena zugewiesen. Vorne war er offen und an den anderen drei Seiten von Zelttuch umgeben. Ganz hinten hatte man einen provisorischen Tisch hineingestellt, und Dolores saß jetzt vor einem Spiegel und trug Wimperntusche auf. Sie trug ihr knappstes Cowgirl-Kostüm, das mit all den Fransen.
    »Da bist du ja«, sagte Frieda Bailey, als sie ihre zweite Tochter erblickte. »Steh nicht so hemm, mach dich nützlich. Sieh zu, was du mit den Haaren deiner Schwester machen kannst.«
    Lillian nahm die Bürste zur Hand und fing an, das Haar ihrer Schwester zu frisieren.
    »Sei vorsichtig!«, fauchte Dolores. »Ich werde mich noch überall mit Wimperntusche bekleckern, wenn du weiter so an mir herumzerrst.«
    »Entschuldigung«, sagte Lillian, dann hielt sie den Atem an. Wie sollte sie ihnen beibringen, dass James Manville - der James Manville - sich mit ihr verabredet hatte? Würden sie sie packen und kreischen vor Freude, so wie Dolores und

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