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Sommer unter dem Maulbeerbaum

Titel: Sommer unter dem Maulbeerbaum Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Jude Deveraux
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Mittagessen fertig waren, waren die Frauen bereits beim Thema Geld angekommen. Sie kehrten zum Laden zurück, gingen hinein, und dann fingen sie an, ihn im Geiste umzugestalten. Zurzeit war das Geschäft noch eines von vielen in Welborn, die ein bisschen etwas von allem anboten, aber auf nichts spezialisiert waren. Es gab mit »Welborn, Virginia« bedruckte T-Shirts, ein paar Regale voller Kerzen sowie einige billige Spielsachen. Die Besitzerin kam aus dem Hinterzimmer und zeigte ihnen alles. Neben dem hübschen kleinen Verkaufsraum mit dem Erkerfenster gab es hinten noch drei Räume, die man zum Arbeiten und zur Lagerung benutzen konnte. »Früher war es ein Blumenladen«, erläuterte die Frau.
    Als sie die Hintertür öffnete und sie auf einen großen Parkplatz entließ, standen die drei Frauen für kurze Zeit einfach nur da und blinzelten im Sonnenlicht, unschlüssig, was sie als Nächstes tun sollten. Es war ihnen bewusst, dass sie an einem Wendepunkt angekommen waren. Sollten sie jetzt nach Hause gehen und alles wieder vergessen oder die Sache weiterverfolgen?
    Janice war diejenige, die eine Entscheidung traf. »Als Erstes müssen wir uns über die Konkurrenz klar werden. Gibt es in Welborn noch andere Läden für Geschenkkörbe? Ich bin mir nicht sicher, dass in dieser Gegend Platz genug für zwei mit dem gleichen Angebot ist. Jemand muss mit dem Makler über die Finanzierung sprechen. Und wir brauchen jemanden, der uns sagen kann, wie man einen solchen Laden führt - und ob wir das überhaupt machen wollen.«
    Als sie jetzt an diesen Nachmittag zurückdachte, musste Bailey schmunzeln. Janice war wie ein Ausbildungsoffizier. Sofort hatten Bailey und Patsy Haltung angenommen, und jede von ihnen hatte instinktiv gewusst, was ihre Aufgabe war. Patsy zog los, um Erkundigungen über andere Läden in der Gegend einzuziehen. Bailey ging in die örtliche Bücherei, um zu sehen, was sie herausbekam, während Janice sich ins Maklerbüro begab, um die finanzielle Seite zu klären.
    Als die drei Frauen wieder zusammentrafen, war es bereits sechs Uhr abends, und sie hatten sich tausend Dinge zu erzählen. Patsy fuhr sie zurück nach Calburn. Unterwegs kehrten sie im Supermarkt ein, wo die Frauen ohne Unterlass redeten, während sie ihre Einkaufswagen die Gänge hinunterschoben.
    Und als sie zu Hause ankamen, redeten sie genauso mit ihren Männern weiter. Janice erzählte Scott, wie sie für ihre neue Firma die Bücher führen würde. Patsy berichtete Rick, dass sie der kreative Kopf sein würde. Und Bailey verkündete Matt, dass sie sich nach den Mieten für eine professionelle Küche erkundigen wollte, damit sie anfangen konnte, ihre schmackhaftesten Gerichte in größerem Umfang herzustellen.
    »Wir wissen noch nicht, wie wir unsere Firma nennen sollen«, sagten alle drei Frauen zu ihren Männern. »Hast du eine Idee?«
    Nun saß Bailey wieder in der Nische, in der sie, Janice und Patsy zum ersten Mal über die Eröffnung einer eigenen Firma gesprochen hatten, und sah sich den Prospekt noch einmal an. Gestern war der Laden verkauft worden. Allerdings nicht an die drei Frauen.
    Was ist nur geschehen?, fragte sich Bailey noch einmal. Als sie an jenem Tag nach Hause gefahren waren, waren sie überglücklich gewesen. Lachend -und das zum ersten Mal seit langem - hatte Bailey gesagt: »Wir sind wirklich drei äußerst gelangweilte Frauen.«
    An diesem Abend hatten sie pausenlos miteinander telefoniert, wobei Bailey doppelt so viele Anrufe erhielt wie Janice und Patsy, da ja keine von beiden mit der anderen sprach. Also musste Bailey Janice wiedergeben, was Patsy gesagt hatte, und umgekehrt.
    Während dieser ersten Tage waren die Männer alle ganz wundervoll gewesen. Matt hatte angeboten, den Laden zu renovieren. Scott wollte zwei erst zwei Jahre alte Lieferwagen spendieren. Rick, dem drei Tankstellen gehörten und der, Patsy zufolge, alles auf der
    Welt reparieren konnte, würde umsonst das Benzin für die Wagen liefern und auch noch für die Wartung sorgen. Patsy sagte, ihre Söhne - und in diesem Zusammenhang fiel das Wort »freiwillig« nicht - würden die Zustellung der bestellten Körbe übernehmen.
    Eine ganze Woche lang war Baileys Leben überaus aufregend verlaufen. Ständig war das Telefon gegangen, Absprachen mussten getroffen, Bücher gelesen und Websites zu Rate gezogen werden. Mit Hilfe von Matt kam sie dahinter, wie man das Internet in Rekordzeit nutzte. Sie hatte nicht die geringste Ahnung, was man sonst noch

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