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Sommerferien in Peking

Sommerferien in Peking

Titel: Sommerferien in Peking Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Leela Wang
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sagt zu seinen Freunden auf Chinesisch: »Seid jetzt alle ganz ruhig! Lasst mich ihn was fragen.« Er geht in die Hocke und spricht Ricky langsam auf Deutsch an: »Wie heißt du?«
    Ricky freut sich über die Neugierde und antwortet sofort: »Ricky.«
    Der Student ist begeistert, dass Ricky seine Frage verstanden hat, und fragt aufgeregt weiter: »Wie alt bist du, Licky?«
    Da antwortet Ricky wieder sehr schnell: »Ich heiße Ricky, nicht Licky. Meine Schwester, die heißt Lisa. Und sie ist schon sehr groß. Sie wird allein nach Peking fliegen. Wenn ich so groß bin, fliege ich auch allein nach China. Und wir gehen heute zu Knut, dem kleinen Eisbären. Und dann essen wir Donuts mit Schokoladenüberzug ...« DerStudent hat offensichtlich nicht mit so einer langen Antwort gerechnet. Er hebt erstaunt die Augenbrauen hoch und hört konzentriert zu. Ricky möchte sich noch weiter mit den Studenten unterhalten, aber Mama sagt jetzt, wir müssten uns beeilen – weil Knuts Show bereits angefangen habe. Und die möchte Ricky auf keinen Fall verpassen.
    Als wir zum Ausgang laufen, höre ich hinter uns noch, wie der eine Student die anderen auf Chinesisch fragt: »Hat Licky gesagt, wie alt er ist? Habt ihr es verstanden?«
    Mama grinst mich an und ich grinse zurück. Die richtige Aussprache des deutschen »R« ist eben nicht leicht für Chinesen.
    Mit der U-Bahn haben wir schnell unser Ziel erreicht. Aber als wir aus der U-Bahn aussteigen, stehen schon viele Leute in einer Schlange vor dem Zoo. Die Schlange ist so lang, dass wir den Eingang des Tierparks gar nicht sehen können. Wie alle anderen, die gerade aus der U-Bahn herauskommen, stellen wir uns brav am Ende der Schlange an.
    Nach fünf Minuten wird Ricky unruhig und jammert nach Süßigkeiten. Papa geht daraufhin kurz weg und kommt mit zehn Donuts mit Schokoladenüberzug zurück. Zehn Donuts? Ich weiß, was das bedeutet – das Warten wird sehr lange dauern.
    Mama schaut Papa und die Donuts skeptisch an.
    »Sollen wir hier einfach weiter warten?«, fragt sie. Die Schlange hat sich kaum vorwärtsbewegt.
    »Was sonst?« Papa gibt Ricky und mir je einen Donut. »Selbst wenn wir Knut heute nicht sehen können, sollt ihr nicht weinen. Zumindest haben wir leckere Donuts gegessen ...«
    Mama verdreht die Augen. »Aber wir sind extra so weit gefahren wegen Knut. Es wäre doch sehr ärgerlich, wenn die Kinder nicht mal einen Blick von ihm erhaschen könnten, oder?«
    »Ich dachte, wir sind hierhergefahren wegen Lisas Visum«, murmelt Papa mit einem Donut im Mund. Aber da hört Mama schon nicht mehr zu. Mama ist manchmal genauso starrköpfig wie ich. Oder besser gesagt, ich bin genauso dickköpfig wie Mama. Wenn sie sich etwas in den Kopf gesetzt hat, dann führt sie das auch zu Ende.
    »Ihr wartet hier und ich schaue mal, was da vorne los ist«, sagt sie und damit ist sie auch schon fort.
    Als ich bei meinem dritten Donut bin, kommt Mama angerannt.
    »Kommt alle schnell mit«, befiehlt sie und nimmt Ricky auf den Arm.
    »Wir haben bereits 15 Minuten hier gewartet. Wo gehen wir jetzt hin?«, protestiert Papa. Aber Mama läuft schon an der Schlange vorbei. Wir laufen und laufen und laufen und nach ein paar hundert Metern sehen wir immer noch nicht den Tierparkeingang.
    »Mein Gott«, wundert Papa sich jetzt auch, »wie lang ist diese Schlange überhaupt?«
    Als wir endlich den Eingang erreichen, weist Mama mit ihrem Zeigefinger auf eine andere Schlange vor der zweiten Kasse. Diese ist viel kürzer als die erste.
    »Vor dieser Kasse warten viel weniger Besucher. Die Leute aus der U-Bahn stellen sich immer an die erstbeste Schlange und keiner macht sich die Mühe, am Anfang vorbeizuschauen.«
    Mama blickt Papa stolz lächelnd an.
    Nach weiteren 15 Minuten Warten haben wir die Eintrittskarten. Als wir zum Gehege von Knut laufen, kann Papa es immer noch kaum glauben. »So viele Leute in einer Schlange habe ich in meinem Leben noch nie gesehen. Wir hätten mindestens fünf Stunden warten müssen ...« Er wischt sich den Schweiß von der Stirn. Dann starren wir plötzlich auf eine zweite Schlange.
    »Oh, mein Gott!«, sagt Papa mit großen Augen und auch Mama runzelt die Stirn. Diese Schlange ist nicht so lang wie die außerhalb des Tierparks, aber einen zweiten Eingang mit einer kürzeren Schlange gibt es hier sicherlich nicht.
    »Hier müssen wir wohl mindestens noch zwei Stunden warten, aber in 20 Minuten ist die Show von Knut vorbei«, sagt Papa enttäuscht und kratzt sich am

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