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Sommerflammen

Sommerflammen

Titel: Sommerflammen Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Sabine
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die Fresse poliert, würde ich sofort mit dem Finger auf Tripp zeigen. Aber sie fern der Straße zu ermorden, ihr das Genick zu brechen und einen Brand zu legen? Das passt nicht zu meinen Beobachtungen. Wer auch immer Dolly ermordet und sie in den Wald geschleppt hat, der dachte, das Feuer würde nur ein Häuflein Asche von ihr übrig lassen. Oder ihm zumindest einen großen Vorsprung verschaffen, bevor die Leiche entdeckt wird. Es wäre unglaublich dumm von Tripp gewesen, die Polizei zu rufen. Und dumm ist sie mit Sicherheit nicht.«
    »Dann wären wir uns ja einig.«
    »Noch einmal zum Opfer: Ich habe versucht herauszubekommen, wo sie in Florence gearbeitet hat. Bisher ist mir das nicht gelungen. Ich habe am Highway mit den Motels angefangen, aber niemand kannte sie. Es kann sich auch keiner erinnern, dass sie nach Arbeit gefragt hätte. Nicht weiter verwunderlich, da sie erst kurz zuvor zweimal fünftausend Dollar auf ein Konto bei einer Bank in Lolo eingezahlt hatte. Geld, das ich zu Matthew Brayner zurückverfolgen konnte. Und die Bank in Lolo ist nicht gerade ihre Hausbank«, fügte DiCicco hinzu. »Deshalb gehe ich davon aus, dass die Zahlungen geheim bleiben sollten. Nicht einmal ihre Eltern sollten etwas davon erfahren.«
    Er selbst hatte das Thema Geld noch nicht angesprochen, und Geld spielte doch immer eine Rolle. »Vielleicht plante sie, erneut abzuhauen?«
    »Gut möglich. Aber sie hat eine Schwäche: Männer. Und deshalb werde ich mich in allen Motels entlang der Strecke Florence - Missoula nach ihr erkundigen. Vielleicht hat sie versucht, was mit Jim Brayners Bruder anzulangen.«
    »Sex, Geld und Schuld.« Quinniock nickte. »Die drei wichtigsten Motive. Wann legen wir los?«
    1 7 Gull saß mit seinem Notebook auf dem Bett. Er hatte E-Mails beantwortet und ein paar Bilder verschickt, die er frühmorgens im Zeltlager von den Bergen gemacht hatte. Dann hatte er sich kurz um seine Geschäfte gekümmert und gerade die Webseite seiner Heimatzeitung aufgerufen, um die Sportnachrichten zu überfliegen. Er wusste, dass das Flugzeug mit den Feuerspringern zurückgekehrt war, und fragte sich, wie lange es wohl dauern würde, bis Rowan an seine Tür klopfte. Denn das würde sie zweifellos tun, und sei es nur, um ihren Streit fortzusetzen. Sie war nicht der Typ, der Konflikten aus dem Weg ging. Und selbst wenn sie das gewollt hätte: Es war fast unmöglich, sich auf dem Fliegerhorst aus dem Weg zu gehen.
    Doch er konnte warten.
    Aus reiner Neugier googelte er >Brandstiftung<. Noch während er sich die Ergebnisse ansah, überlegte er, im Aufenthaltsraum vorbeizuschauen. Vielleicht hatte Dobie Lust, mit ihm in die Stadt zu fahren? Wenn man sich ablenkt, fällt das Warten leichter, dachte er. Dann erregte ein Artikel sein Interesse. Gedankenverloren sagte er: »Ja«, als es klopfte. »Die Tür ist offen.«
    »Nur weil sie nicht abgesperrt ist, ist sie noch lange nicht offen.« Er sah zur Tür. Rowan lehnte im Türrahmen.
    »Jetzt ist sie offen.«
    Sie ließ die Tür auf, als sie das Zimmer betrat, und stellte sich so, dass sie auf den Bildschirm seines Notebooks
    sc hauen konnte. »Du recherchierst zum Thema Brandstiftung?«
    »Ja, insbesondere zum Legen von Waldbränden. Das l ind ich naheliegend. Wie sind die Aufräumarbeiten gelaufen?«
    »Ihr habt ein ziemliches Chaos hinterlassen.« Sie hob den Blick und sah ihm ins Gesicht. »Wie ich hörte, war der Einsatz ganz schön haarig.«
    »Teilweise ja.« Er grinste. »Ich habe dich vermisst.«
    »Weil ich so gut bin oder weil ich so gut aussehe?«
    »Beides.« Er fuhr den Computer herunter. »Wie wär’s mit einem Spaziergang? Wer können uns den Sonnenunlergang ansehen.«
    »Gut, von mir aus.« Als sie hinausgingen, zog sie ihre Sonnenbrille aus der Tasche. »Nur weil ich so überrascht war und nicht in Freudenschreie ausgebrochen bin, dass mein Vater eine Beziehung hat, bin ich noch lange nicht eifersüchtig.«
    »Ach, so nennst du das jetzt? Du warst überrascht und bist nicht gerade in Freudenschreie ausgebrochen? Ich hätte eher gesagt, du warst außer dir vor Wut.«
    »Weil ich so überrascht war.«
    »Das glaube ich dir sogar«, meinte Gull. »Wenn du deinen Vater noch nie im Leben beim Küssen gesehen hast.«
    »Ich finde nicht, dass ich überreagiert habe. Zumindest nicht extrem.«
    »Wozu über solche Kleinigkeiten streiten?«
    »Es tut mir nicht leid, dass ich dich zur Hölle geschickt habe.«
    »Dann muss ich auch keine Entschuldigung annehmen. Auch ich

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