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Sommerflammen

Sommerflammen

Titel: Sommerflammen Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Sabine
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anders.«
    »Warum müssen wir das wissen? Warum erzählen Sie uns das alles? Sie machen nur alles kaputt.« »Es tut mir leid, aber Dolly war in der Mordnacht mit einem Mann zusammen. Wir müssen herausfinden, wer er ist, und ihn vernehmen.«
    »Er hat sie umgebracht? Der Mann, dem sie sich hinbegeben hat, den sie vor uns verheimlicht hat?« Leo geiet wieder außer sich.
    »Wir müssen ihn vernehmen«, wiederholte Quinniock. »Wenn Sie auch nur die leiseste Ahnung haben, wer das gewesen sein könnte, müssen wir das wissen.«
    »Sie hat uns angelogen. Wir wissen gar nichts. Wir halten gar nichts mehr. Lassen Sie uns allein.«
    »Da wäre noch etwas, Mr. Brakeman, worüber wir reden müssen«, ergriff Agent DiCicco das Wort. »Heute Abend wurde gegen halb zehn auf Rowan Tripp und Gulliver Curry geschossen. Die beiden machten einen Spaziergang über den Fliegerhorst.«
    »Was hat das mit uns zu tun?«
    »Nun, eine Remington 700 in der Scharfschützenausführung wurde im Waldstück neben dem Fliegerhorst gefunden. In die Metallplakette am Schaft ist Ihr Name eingraviert.«
    »Sie beschuldigen mich eines Mordversuchs an dieser
    Frau? Sie kommen zu mir nach Hause, erzählen mir, dass meine Tochter eine Lügnerin und Hure war, und behaupte n, ich wäre ein Mörder?«
    »Es ist Ihr Gewehr, Mr. Brakeman, und Sie haben Ms.
    Tripp neulich bedroht.«
    »Meine Tochter wurde ermordet, und Sie … Mein Gewehr steht im Waffenschrank. Ich habe es seit Wochen nicht mehr hervorgeholt.«
    »Wenn das so ist, würden wir es gern sehen.« DiCicco erhob sich.
    »Ich zeige es Ihnen, und dann verlassen Sie sofort mein Haus.« Er sprang auf, polterte durch die Küche und riss eine Tür auf, die in den Keller führte.
    Oder in eine Höhle, dachte DiCicco. Tote Tierköpfe schmückten die holzgetäfelte Wand. Über einem breiten Liegesessel und dem alten Sofa schwebte eine regelrechte Menagerie. Der Tisch, der vor dem Sofa stand, hatte Kratzer vom jahrelangen Ablegen der Stiefel, dahinter befand sich ein riesiger Flachbildfernseher. Der Raum verfügte zudem über einen alten Kühlschrank, in dem bestimmt harte Drinks aufbewahrt wurden. Es gab einen Arbeitstisch für das Nachladen der Schrotkugeln, ein einfaches Regal, in dem Schachteln mit Tontauben, Jägerwesten und Jagdkappen untergebracht waren, merkwürdigerweise auch mehrere gerahmte Familienfotos. Darunter auch ein großes, das ein hübsches kleines Mädchen mit einem knallrosa Plastikhaarreif auf dem kahlen Köpfchen zeigte. Auf einem grauen Metallschreibtisch in einer Ecke befanden sich eine Lampe, ein Computer und jede Menge Papierkram. Darüber hing ein Bild von Leo und einigen anderen Männern, die neben einem Düsenjet standen. DiCicco fiel wieder ein, dass er als Flugzeugmechaniker arbeitete.
    An der Längswand stand ein großer Waffenschrank mit orangen Türen. Wutschnaubend marschierte Leo darauf zu, stellte die richtige Zahlenkombination ein und riss die Tür auf.
    DiCicco hatte kein Problem mit Waffen, hielt im Gegenteil sogar große Stücke auf sie. Aber angesichts dieses Waffenarsenals riss sie doch die Augen auf: Repetiergewehre, Schrotflinten, Handfeuerwaffen, Halbautomatikwaffen, Revolver, Bockflinten und die Zielfernrohre dazu.
    Sie alle glänzten, wie es nur gut gereinigte, geölte und gepflegte Waffen tun. Aber das fragliche Gewehr befand sich nicht darunter, und als sich Leo Brakemans Atmung hektisch beschleunigte, wanderte ihre Hand zu ihrer eigenen Waffe.
    »Sie haben da eine beeindruckende Waffensammlung, Mr. Brakeman, aber eine Remington 700 ist nicht dabei.«
    »Jemand hat sie gestohlen.«
    Ihre Hand schloss sich um den Schaft ihrer Waffe, als er mit hochrotem Kopf und geballten Fäusten herumwirbelte.
    »Jemand hat eingebrochen und sie gestohlen.«
    »Soweit wir wissen, haben Sie keinerlei Einbruch gemeldet.« Quinniock trat näher.
    »Weil ich es nicht gemerkt habe. Jemand schiebt uns das in die Schuhe. Sie müssen herausfinden, wer das ist.«
    »Mr. Brakeman, Sie müssen uns leider begleiten.« Sie wollte keine Gewalt anwenden und hoffte, dass das nicht nötig würde. Trotzdem war DiCicco vorbereitet.
    »Ich gehe nirgendwohin.«
    »Leo.« Quinniock sprach ruhig auf ihn ein. »Mach es nicht noch schlimmer, als es ist. Komm einfach mit, und wir reden darüber. Sonst muss ich dir Handschellen anlegen und dich gewaltsam abführen.«
    »Leo.« Irene brach auf der Treppe zusammen. »Mein Gott, Leo.«
    »Ich habe nichts getan, Irene, Gott ist mein Zeuge. Ich habe dich

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