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Sommerflammen

Sommerflammen

Titel: Sommerflammen Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Sabine
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herab.
    Wie fühlt es sich an, zu morden und zu brennen?
    Fair.
    Das Feuer fraß sich nach Osten, verschlang Wälder und Wiesen. Seine Spitze glich einem hungrigen Maul, das ebenso gierig wie heimtückisch alles verschlang, was auf seinem Weg hinweg über die Grenze des Bundesstaats lag.
    Gull bohrte seine Steigeisen in eine Kiefer und klettert in ihrem Stamm in den rußig-roten Himmel empor. Schweiß tropfte von seinem Gesicht und durchweichte das Tuch, das er sich um Mund und Nase gebunden hatte wie ein Räuberhauptmann, während er seine Säge durch Kinde und Holz zog. Äste fielen mit einem dumpfen Knall zu Boden, als er wieder herunterkletterte.
    Der Feuersturm, den sie eindämmen wollten, tanzte
    und sprang behände die Bäume hoch. Er setzte ihre Zweige in Brand, während er sein Lied brüllte.
    Gull bekam wieder festen Boden unter den Füßen, hängte das Kletterseil aus und ging zur Sägelinie. Er wusste, dass Rowan sich um die Spitze des Feuers kümmerte. Und er wusste, dass die Feuerspringer aus Idaho zweimal • Ii ii Rückzug hatten antreten müssen, weil der Wind so Uli kisch gewesen war. Er hörte das Grollen des Donners, sah, wie das Löschflugzeug durch den dichten Rauch stieß. Bislang schien der Feuerdrache das Löschgel zu Verschlingen, als wäre es Wackelpudding.
    Er wusste nicht mehr, wie viele Stunden sie im Bauch derBestie verbracht hatten, seit die Sirene am frühen M orgen losgegangen war. Seit jenem Morgen, an dem er in Rowans Augen geschaut hatte, während sie sich unter
    ihm bewegte, sich ihr Körper unter dem seinen aufbäumte und wieder in die Laken zurücksank. Noch heute Morgen hatte er den Geschmack ihrer schlafwarmen Haut auf der Zunge gespürt.
    Jetzt schmeckte er Rauch und spürte, wie die Erde bebte, als ein weiterer Baum geopfert wurde. Er sah dem Feind ins Auge, kannte seine unstillbare Gier. Tag oder Nacht waren eins geworden. Aber im Grunde war das egal. Alles, was zählte, spielte sich in diesem ewigen roten Zwielicht ab.
    Dobie trat aus dem Rauch, seine Augen über dem Mundschutz waren rot gerändert. »Gibbons führt uns nach Osten, während wir die Schneise verlängern. Das Team in den Pumpen kontrolliert die rechte Flanke des Feuers beim Pack Creek. Das Löschgel hat ihm einen Dämpfer verpasst.«
    »Gut.« Gull griff nach seiner Ausrüstung.
    »Ich habe angeboten, gemeinsam mit dir durch den verbrannten Teil zu gehen, um nach Brandinseln Ausschau zu halten und Totholz zu entfernen. Anschließend gehen wir in einem großen Bogen zur Spitze des Feuers
    »Wie nett von dir, dass du mich mit eingeplant hast.«
    »Irgendjemand muss es ja tun, Kumpel.« Die rot geränderten Augen lachten. »Es ist ein Umweg, aber ich wette, wir sind schneller an der Spitze des Feuers als dir anderen. Dort gibt es dann richtig Action!«
    »Kann sein. Ich stehe auch lieber an vorderster Front
    »Dort kannst du Seite an Seite mit deiner Süßen kämpfen. Los geht’s!«
    Brandinseln erblühten wie Blumen, explodierten wie Granaten, brodelten wie flache Pfützen. Der Wind frisch te auf, verdichtete den Rauch und sorgte für Flugfeuer.
    Gull rang nach Luft, während Dobie anfing, den Brandinseln Namen zu geben.
    »Scheiß Co-Rektor Brewster.« Dobie trampelte auf die leckenden Flammen herum. »Er hat mich der Schule verwiesen, weil ich auf der Toilette geraucht habe.« Highschool kann echt scheiße sein.« »Mittelschule. Ich habe früh angefangen zu arbeiten.« »Und dich auf deinen Traumjob vorbereitet«, sagte
    Gull, während er auf die nächste Brandinsel losging.
    »Und das hier ist die bescheuerte Gigi Japper. Sie hat für für einen Softballspieler sitzen lassen.« »In der Mittelschule?«
    »Letztes Jahr. Ausgerechnet Softball! Wie kann man so was nur ernst nehmen.« »Sei froh, dass du sie los bist.«
    »Recht hast du! Nun, Käpt’n, diese Verteidigungslinie durfte gesichert sein. Ich schlage vor, wir gehen weiter mich Norden. Ich bin nämlich nach wie vor auf der Suche nach dem alten Mr. Cotter. Er hat auf meinen Hund geschossen, bloß weil es dem als Welpe gefiel, seine Petunien zuscheißen.«
    »Wir werden Mr. Cotter gemeinsam durchprügeln.« »Du bist wirklich ein treuer Freund.« Sie legten eine gemeinsame Mittagspause ein, verschlangen Energieriegel, Erdnusscracker und teilten sich den Apfel aus Gulls Rucksack.
    »Ich liebe diese Arbeit«, sagte Dobie. »Dabei war ich nur anfangs gar nicht so sicher. Ich dachte zwar, dass es ganz okay sein würde. Aber nicht, dass es mein Traumjob

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