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Sommerflammen

Sommerflammen

Titel: Sommerflammen Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Sabine
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Er sah aus wie ein Bär, der sich während des Winterschlafs in Ruß gewälzt hatte. Mit wild abstehenden Haaren und müden Augen grunzte er eine Art Begrüßung, bevor er in die Büsche schlurfte.
    Das Lager erwachte zum Leben. Weitere Grunzer waren zu hören, noch mehr müde, glasige Augen blinzelten ins erste Tageslicht, als die Feuerspringer sich über Proviant und Kaffee hermachten. Gull kam aus dem Zelt, Gesicht und Hals ruß geschwärzt. Aber sie sah, dass sein Blick hellwach war, bevor er sich in den Wald schlug.
    »Der Wind frischt auf.« Gibbons stellte sich neben sie und schlürfte gierig seinen Kaffee.
    »Ja.« Sie starrte auf die zum Himmel aufsteigenden Rauchsäulen. Orange und golden flackerte es inmitten des Rots auf. Wie der Himmel, die Magie und das Zeltlager erwachte auch der Feuerdrache. »Der Wettergott
    ist uns heute nicht wohlgesonnen. Der Wind ist böig, Windstärke vier bis fünf, es bleibt trocken, und die Temperaturen sollen auf mindestens siebenundzwanzig Grad steigen. Der Feuerdrache wird begeistert sein.«
    Rowan zog ihre Skizzen hervor. »Diese Flanke da halten wir gesichert, aber am Bach haben wir an Boden verloren. Als das Feuer übergesprungen ist, ist es hier durchgefegt. Die Bodentrupps haben dort angegriffen und das Feuer bis hierher zurückgedrängt. Aber gegen Mitternacht hat es sie zum Rückzug hinter diese Linie gezwungen.«
    »Wurde jemand verletzt?«
    »Leichte Verbrennungen, Prellungen und blaue Flecken. Niemand musste evakuiert werden.« Sie sah sich kurz um, als Gull näher trat, und faltete die Karte auseinander, um sie Gibbons zu zeigen. »Wenn wir von hier aus Wasser gegen den Kopf des Feuers pumpen und einen Giraben in diesem Sektor ausheben, dann den niedrigsten Punkt des Einsatzgebiets der Bodentrupps erreichen und dann da rübergehen könnten. Wir könnten dann versuchen, auf die Vorderseite zu kommen, während sie den Brand einkesseln. Es ist eine ganz schöne Kletterpartie, aber so könnten wir das Feuer auf der Rückseite eindämmen, seine linke Flanke blockieren, uns dann mit dem Team an den Wasserpumpen treffen und auf die Feuerspitze losgehen.«
    Gibbons nickte. »Wir müssen diese Wderstandslinie hier halten.« Er legte seinen Zeigefinger auf die Karte. »Wenn uns der Brand da durchbricht, könnte er uns einkesseln, und dann sind wir geliefert.«
    »Ich habe mir das Gebiet gestern genau angesehen. Es gibt da ein paar Sicherheitszonen. Außerdem bekommen wir heute Verstärkung von weiteren Feuerspringern. Wir werden an die vierzig Leute sein. Ich will, dass zehn an die Pumpen gehen und dass du sie anleitest, Gib. Du kannst verdammt gut mit Schläuchen umgehen. Such dir neun Leute aus, die dich begleiten.«
    »Gut.« Er warf erneut einen Blick auf das Feuer. »Sieht ganz so aus, als ob unsere Verschnaufpause vorbei ist.«
    »In welchem Team möchtest du mich einsetzen?«, fragte Gull, als Gibbons ging, um sich seine Mannschaft zusammenzustellen.
    »An der Säge, unter Yangtrees Kommando. Entweder du hältst diese Widerstandslinie, oder du wirst deinem Spitznamen Speedy Gonzalez alle Ehre machen müssen. Wenn das Feuer dich von hinten erwischt, schlägst du dir einen Pfad den Berg hoch, direkt ins Schwarze. Dorthin.« Sie sah ihm in die Augen, als sie einen Finger auf die Karte legte. »Hast du das verstanden?«
    »Wir halten die Linie, und danach darfst du mich auf einen Drink einladen.«
    »Halte die Linie, durchbreche sie und schlage eine Schneise bis zum Wasserteam. Unter diesen Umständen lasse ich mich vielleicht darauf ein. Pack deine Ausrüstung.« Sie ging zum Lagerfeuer und hob die Stimme: »Gut, Jungs und Mädels, es wird Zeit zu kämpfen.«
    Sie fuhr ein Stück auf der Planierraupe mit und sprang dann ab, um mit dem anstrengenden Marsch zu den Bodentrupps zu beginnen und deren Fortschritte aus nächster Nähe zu begutachten.
    »Winsor, oder? Ich bin’s, Tripp«, rief sie dem schlanken, ernst drcinblickenden Mann zu, um das Kreischen der Sägen zu übertönen. Das Feuer knisterte bedrohlich, während seine Hitze die Haut reizte. »Mein Team arbei- um sich zu euch hoch. Mit etwas Glück trifft es kurz nach Mittag hier ein.«
    Als sie die Jungs musterte, bestätigte sich ihr Verdacht. Sie hatten ihre Verletzungen heruntergespielt. Sie zeigte auf einen der Männer, der eine Pulaski schwang. Sein Gesicht glänzte verschwitzt. Dort, wo das Feuer seine Brauen versengt hatte, befanden sich rohe Fleischwunden. »Das war aber knapp.«
    •>So knapp, dass wir

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