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Sommerflammen

Sommerflammen

Titel: Sommerflammen Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Sabine
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flattern.
    »Ich will alles wissen, möchte aber nicht, dass dir traurige Erinnerungen unser Picknick verderben.«
    »Das waren schon alle schlechten Neuigkeiten. Wären meine Tante und mein Onkel nicht gewesen, würde ich mich wahrscheinlich kaum noch an meine Eltern erinnern. Die Schwester meiner Mutter«, setzte er erklärend hinzu. »Meine Eltern hatten sie zu meinem Vormund bestimmt. Sie haben mich nach Nordkalifornien geholt und aufgezogen.« Während er weitererzählte, nahm er Teller und Besteck heraus, und sie hörte aufmerksam zu.
    »Sie haben mir viel von meinen Eltern erzählt und mir Fotos gezeigt. Die vier hatten sich ausgezeichnet verstanden, und meine Tante und mein Onkel wollten die Erinnerung an sie wachhalten. Das ist ihnen auch gelungen.«
    »Du hast Glück gehabt.«
    Ihre Blicke trafen sich. »Großes Glück. Sie haben mich nicht nur aufgenommen, sondern behandelt wie ihren eigenen Sohn. Und das habe ich immer gespürt.«
    »Es ist ein Unterschied, ob man nur eine Pflicht erfüllt oder jemandem ein echtes Zuhause bietet.«
    »Meine Cousins haben mir nie das Gefühl gegeben, nicht dazuzugehören. Einer ist ein Jahr älter, der andere ein Jahr jünger als ich.«
    Deshalb war er auch so ausgeglichen, dachte sie, so gelassen und selbstbewusst.
    »Das scheinen großartige Menschen zu sein.«
    »Ja. Nach meinem College-Abschluss konnte ich über eine ziemlich stolze Summe aus einem Treuhandfonds verfügen. Sie stammte aus dem Vermögen meiner Eltern und einer Lebensversicherung. Mein Onkel und meine Tante hatten keinen Cent davon angerührt, sondern alles für mich angelegt.«
    »Und du hast eine Spielhalle gekauft.«
    Er prostete ihr mit dem Champagner zu. »Ich mag Spielhallen für Familien. Aber im Grunde leitet sie mein jüngerer Cousin, und Jared, der ältere und Anwalt, kümmert sich um die juristischen Belange. Meine Tante hilft bei der Eventplanung, und mein Onkel hat sich in den letzten Jahren um die Werbung gekümmert.«
    »Ein Familienbetrieb für Familienspaß. Das gefällt mir.«
    »Wir sind glücklich damit.«
    »Und was sagen deine Verwandten zu deinem Sommerjob?«
    »Sie können damit leben. Bestimmt machen sie sich Sorgen, lassen es mich aber nicht spüren. Du aber bist mit einem Feuerspringer aufgewachsen.« Sie häuften sich Huhn und Salat auf die Teller. »Wie bist du damit zurechtgekommen?«
    »Indem ich davon ausging, dass er unbesiegbar ist. Wo wir gerade von Superhelden reden«, meinte sie und stöhnte lustvoll auf, als sie in das knusprige Backhuhn biss. »Marge ist einfach unglaublich. Ich dachte wirklich, er wäre unsterblich«, fuhr Rowan fort. »Ich habe mir nie Sorgen um ihn oder mich gemacht. Er war Iron Man.«
    Gull schenkte nach. »Hiermit trinke ich auf Iron Man Tripp. Seinetwegen sitzen wir beide hier.«
    »Komisch, aber wahr.« Sie aß, entspannte sich und fühlte sich in seinem Beisein wohler als gedacht. »Ich weiß nicht, wie viel du von mir weißt. Von meinen Eltern.«
    »Ich habe da was läuten hören.«
    »Das ist mit Sicherheit untertrieben. Mein Vater sah und sieht ziemlich gut aus. Du wirst alte Fotos von ihm gesehen haben.«
    »Das hast du von ihm geerbt.«
    »Ich sage nur: Wikingerbraut.«
    »Du bist niemand, der sich so schnell geschlagen gibt.«
    »Wie dem auch sei, ein Mann wie Iron Man mit so einem Beruf zieht Frauen an wie ein Magnet.«
    »Dasselbe Problem habe ich auch. Eine echte Belastung.«
    Sie schnaubte und probierte von dem Kartoffelsalat. »Aber er ist nicht der Typ, der nach einem Brand oder der Saison nach einer schnellen Nummer Ausschau hält.« Sie runzelte die Stirn, als Gull bloß grinste. »Er ist nicht der Typ dazu. Genau wie ich hat er sein ganzes Leben hier verbracht. So etwas würde sich schnell herumsprechen. Er lernte meine Mutter kennen, als sie nach Mis-soula kam, um als Kellnerin zu arbeiten. Sie war auf der Suche nach einem Abenteuer. Eine schöne und ein bisschen verrückte Frau. Jedenfalls hatten sie eine Affäre. Sie lernten sich Anfang Juli kennen und haben Mitte September geheiratet, weil sie schwanger war. Ganz schön dumm eigentlich, aber ich sollte ihnen dankbar sein, denn sonst säße ich jetzt nicht hier.«
    Er hatte sich sein Leben lang gewollt gefühlt. Wie musste es sein, die Existenz einer Art Betriebsunfall zu verdanken?
    »Wir beide können ihnen dankbar sein.«
    »Für sie war es bestimmt aufregend.« Rowan steckte sich eine dicke Blaubeere in den Mund und sprach weiter. »Da ist dieser toll aussehende Kerl in

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