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Sommerflammen

Sommerflammen

Titel: Sommerflammen Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Sabine
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zu.« Er legte ihr die Hände fest auf die Schultern, sodass er ihr in die Augen sehen konnte. »Noch steht nicht fest, wer es ist. Aber vielleicht ist es Dolly.«
    »O Gott, Gull.«
    »Selbst wenn dem so sein sollte, können wir nichts daran ändern. Aber niemand wird dich damit in Verbindung bringen.«
    »DiCicco.«
    »Sie hat soeben erfahren, dass wir die ganze Nacht zusammen waren. Es gibt viele, die mitbekommen haben, dass wir dein Zimmer gemeinsam betreten und es heute Morgen gemeinsam wieder verlassen haben. Wenn du verdächtig bist, bin ich auch verdächtig. Ich glaube nicht, dass das für DiCicco oder sonst wen eine Rolle spielt. Sie macht einfach nur ihren Job. Die Sache ist somit ausgestanden.« Er strich ihr über die Arme. »Du bist am Ende, du zitterst ja. Wärst du fit gewesen, hätte sie dich nicht so durcheinandergebracht.«
    »Gut möglich, aber durcheinandergebracht hat sie mich in der Tat.«
    »Vergiss sie.« Er küsste Rowan auf die Stirn, auf den Mund. »Wir tun Folgendes: Wir essen etwas. Dabei kannst du dir anhören, was der Rest der Truppe dazu sagt, dass die Beamtin dich nach einem Alibi fragt.«
    »Das dürfte mir in der Tat guttun.«
    »Nichts geht über wahre Solidarität! Und nach dem Essen gebe ich dir ein Alibi für heute Nacht.«
    Sie grinste kokett. »Wer weiß, vielleicht bin ich ja diejenige, die dir ein Alibi gibt.«
    »So funktioniert es genauso. Los, lass uns gehen, bevor die Schweine die ganze Lasagne aufgefressen haben.« Beim Hinausgehen gab er ihr einen sanften Klaps auf den Po. »Und noch etwas, Ro: Mach dir keine Sorgen. Wenn sie dich verhaften, kaufe ich dich frei.«
    Ihr Lachen überraschte sie und sorgte dafür, dass sich ihr Magen wieder ein wenig beruhigte.
    Nach ihrem Morgentraining ging Rowan in die Kantine. Wenn jemand Bescheid wusste, dann Marge.
    »Lynn füllt gerade das Büfett auf«, erzählte Marge. »Oder willst du dich lieber bedienen lassen?«
    »Ich hätte nichts dagegen.«
    Silberne Kreolen baumelten neben Marges knallblauem Kopftuch mit den gelben Smileys, als sie nach einem Saftkrug griff. »Willst du nicht mit deinem Freund frühstücken?«
    Rowan beantwortete Marges Grinsen, indem sie bloß die Augen verdrehte. »Ich habe keinen Freund, ich habe einen Liebhaber. Und die nehme ich mir und verstoße sie anschließend wieder, wie es mir gerade so passt.«
    »Haha!« Marge schenkte ihr ein Glas Saft ein. »Der wird sich nicht so leicht verstoßen lassen. Trink das.«
    Gehorsam nahm Rowan einen Schluck. »Karottensaft, Cranberrysaft und …« Sie nippte erneut daran. »Das ist kein Orangensaft, sondern … Mandarine?«
    »Blutorange.«
    »Das klingt eklig, schmeckt aber köstlich. Gibt es schon Neues von Dolly?«
    Marge schüttelte den Kopf, während sie Eier verrührte. Das war kein Nein, begriff Rowan, sondern nur ein mitleidiges Kopfschütteln. »Die Polizei hat ihr Auto gefunden, auf einem der Forstwege unweit des Highways. Mit einer Reifenpanne.« »Nur ihr Auto?«
    »Der Zündschlüssel soll noch gesteckt haben, aber ihre Handtasche war verschwunden. Vielleicht hatte sie Probleme mit dem Wagen und hat ihn stehen lassen.«
    »Aber warum auf einem Forstweg?«
    »Ich erzähle nur, was ich gehört habe.« Nachdem sie das Omelett in der Pfanne hatte, fügte Marge Schinkenwürfel, Käse, Tomaten und etwas Spinat hinzu. »Vielleicht ist sie zurück zum Highway gelaufen. Oder jemand ist ihr gefolgt, als sie in den Forstweg einbog, und hat sie mitgenommen.«
    »Die Polizei weiß nach wie vor nicht, ob die verkohlte Leiche …?«
    »Und deshalb bringt es auch nichts, sich darüber den Kopf zu zerbrechen.« Marge bemühte sich, zuversichtlich zu klingen, doch ihrem kurzen Stocken entnahm Ro-wan, dass sie sich große Sorgen machte.
    »Ich wollte es ihr heimzahlen, hätte ihr wirklich zu gern eine reingehauen. Aber jetzt, wo ihr vielleicht etwas zugestoßen ist? Ich will kein schlechtes Gewissen haben, und erst recht nicht wegen Dolly.«
    »Ich kenne niemanden, der Probleme so anzieht wie Dolly Brakeman. Hätte L.B. sie nicht gefeuert, hätte ich ihn vor die Wahl gestellt: ich oder sie. Und ich habe kein schlechtes Gewissen deswegen. Es würde mir leidtun, falls ihr etwas zugestoßen sein sollte. Aber ein schlechtes Gewissen? Nein. Auch ich wollte ihr oft genug eine reinhauen.«
    Marge stellte Rowan das Omelett, Vollkorntoast und ihre selbst gemachte Pflaumenmarmelade hin. »Iss! Du hast abgenommen, dabei hat die Saison gerade erst begonnen.«
    »Es ist die erste

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