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Sommerflimmern (German Edition)

Sommerflimmern (German Edition)

Titel: Sommerflimmern (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Mina Krämer , Sophie Berger
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die Schulter. Ich sehe ihm dabei zu, wie er dasselbe mit dem zweiten Träger macht. Wie der Regen, der noch immer auf uns niederprasselt, rinnt mir ein Schauer nach dem anderen über meine Haut, durch meinen Magen. Ich betrachte ihn, wie er mich betrachtet hat. Sein durchnässtes weißes T-Shirt, das jedes Detail seiner Brust freigibt, sein Haar, das in tropfenden Strähnen sein Gesicht rahmt, seine Arme, dessen olivbraune Hautdurch die Nässe und das gedämpfte Licht der Gewitterwolken zu schimmern scheint. Ich will jetzt nicht zurück. Ich will mehr. Nehme eine seiner Hände und schiebe sie auf meinen Rücken, bis sie das Ende des Reißverschlusses erreicht, der jetzt das Einzige ist, das mein Kleid davor bewahrt, zu Boden zu fallen. Ich schließe die Augen. Doch Juan gibt mir nur einen Kuss auf meine Stirn und löst seine Hand von meinem Rücken. Gerade als ich meine Augen wieder öffnen will, spüre ich seine Hände auf meinen Schultern und mit sanftem Druck dreht er mich um, sodass ich nun mit meinem Rücken zu ihm stehe. Ich bin verunsichert, weiß nicht, was ich tun soll, will mich fast wieder umdrehen, doch als seine Lippen sachte über meinen Nacken streifen, lasse ich es geschehen. Während er den Reißverschluss meines Kleides langsam öffnet, wandern Juans Küsse über meinen Hals zu meinem Ohr und zurück. Er schiebt mein Kleid gegen den Widerstand meiner nassen Haut hinunter, bis es auf die Erde sinkt, schließt seine Arme um mich und drückt mich fest an sich, ohne seinen Mund von mir zu lösen. Mein Atem stockt, als er mich plötzlich zu sich herumreißt. Wir versinken in einem langen stürmischen Kuss, der auch nicht endet, als Juan mich mit einem Ruck hochhebt und in das Waldstück trägt, aus dem wir gekommen sind. Erst als er mich vorsichtig absetzt, sehen wir uns an. Als ich in seine Augen sehe, weiß ich, dass ich nie zuvor etwas Schöneres gesehen habe. Wieder lasse ich mich von dem Gefühl überwältigen,das ich schon so oft in seiner Nähe hatte, diese seltsame, wunderbare Einheit aus Aufregung und Beruhigung. Das Nächste, das ich spüre, ist die raue Rinde eines Baumes, an den Juan mich drückt. Während seine Küsse alle Gedanken in meinem Kopf wie Blätter im Herbstwind niedersinken lassen, zieht Juan sich sein T-Shirt über den Kopf. Meine Beine geben nach, als ich seine erhitzte Haut auf meiner fühle. Er fängt mich auf, hält mich und küssend taumeln wir über den Waldboden, bis wir auf das Bett der aufgeweichten Erde sinken und die Wellen wieder und wieder über uns zusammenbrechen lassen. Ich tauche hinab und treibe gemeinsam mit Juan befreit und schwerelos durch unbekannte Tiefen.

    A ls ich wieder zu mir komme, liege ich in seinem Arm, zwischen Farnen, Bäumen und Gestrüpp. Die Dämmerung hat eingesetzt und es regnet immer noch ein wenig, aber ich fühle mich vollkommen wohl. Eine halbe Ewigkeit liegen wir einfach nur so da, küssen uns, sehen uns immer wieder an, als sei es das erste Mal, oder als würden wir uns erst jetzt wirklich sehen. Nichts, das näher sein könnte, nichts, das inniger sein könnte, nichts, das klarer sein könnte, als Juan und ich auf diesem kleinen Stückchen Welt. Einer Welt, der ich auf der Stelle mitteilen möchte, dass das ganze Gezappel und Gestammel Sinn macht, das mir mal so unglaublich albern und merkwürdig zu sein schien.
    »Charlotte …«, flüstert Juan in mein Haar.
    »Ja?«, antworte ich, während ich wieder und wieder Juans Duft einatme, als wäre er eine lebensverlängernde Droge.
    »Ich bin gerade der glücklichste Mensch der Welt.«
    Ich kichere selig vor mich hin, woraufhin er mir mit den Fingern gegen den Kopf schnippt.
    »He, da gibt es gar nichts zu lachen, das ist eine verdammt ernste Sache.«
    Ich kichere weiter, umschlinge Juan noch fester mit meinen Armen, während er fortfährt.
    »Ich weiß auch nicht warum, aber irgendwie musste ich gerade an mein Boot denken … Ich habe nämlich eins, in Spanien, ein kleines Segelboot und ich würde gerne mal mit dir –«
    Wie vom Blitz getroffen richte ich mich auf.
    »O nein, Alexander! … Ich habe ihn einfach stehen lassen!«
    »Nein, Charlotte. Er war gar nicht da«, erklärt Juan und zieht mich zurück zu sich auf seine Brust.
    »Wie meinst du das?«
    »Anna. Nachdem sie mich angerufen hatte, wollte sie ihm Bescheid geben. Du hast jetzt wohl einen Arzttermin oder so was. … Hör mal. Der Flug morgen ist ja eh erst spät. Vorher solltest du hier noch in Ruhe alles klären. Mit

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