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Sommerflimmern (German Edition)

Sommerflimmern (German Edition)

Titel: Sommerflimmern (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Mina Krämer , Sophie Berger
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Leseempfehlung:
Siri Goldberg, Farnblütenträume
    Als E-Book ebenfalls im Thienemann Verlag erschienen:

    Siri Goldberg
    Farnblütenträume
    ab 15 Jahren
    ISBN 978 3 522 62061 1
    Heute soll es passieren! Paula hat alles minutiös geplant: die Fahrt mit Leo auf die luxuriöse Hütte ihres Vaters, das Mittsommerfest und selbst das Wetter zeigt sich gnädig. Doch dann fehlt die Sahne für die Erdbeeren und damit nimmt der Tag einen höchst turbulenten Verlauf. Denn der Almbursche Chris, der eigentlich Musiker ist, hat weitaus mehr zu bieten als das bisschen Schlagsahne. Ungewollt bringt er Paulas ausgeklügelten Lebensplan beträchtlich ins Wanken …



Für Gina und all jene,
    die anderen eine Tür öffnen.

En människa gör ingen sommar.
    Men tvä gör vintern mindre kall.
    Ein Mensch macht noch keinen Sommer.
    Aber zwei Menschen machen den Winter weniger kalt.
    Schwedisches Sprichwort

H eute wird es also passieren. Der Gedanke kostet mich ein Lächeln.
    Leo legt den ersten Gang ein und treibt den Golf die Bergstraße hoch, dass der Kies unter den Rädern wegspritzt. Ein Steinchen schlägt gegen das Seitenfenster. Ich schaue hinaus. Weit unter uns läuft das steil abfallende Gelände in eine Wiese aus. Durch das Muster auf der Scheibe, das im Fahrtwind zerronnene, mit Staub vermischte Regentropfen hinterlassen haben, sieht sie wie ein impressionistisches Gemälde aus. Als wäre sie aus einzelnen Farbtupfen zusammengesetzt. Wo die Wiese ausfranst, schließen Äcker und Bauernhöfe an, erdfarbene Vierecke wie aus Picassos Pinsel. Dahinter hockt das Dorf, Flötz. Ein paar hingewürfelte Häuser, die sich um einen Kirchturm drängen, in einem von ihnen ist mein Vater aufgewachsen.
    »Freust du dich auf die Party?«, fragt Leo.
    »Und wie!« Auf den Abend, das große Fest und auf das, was danach passieren wird. Natürlich habe ich einen Plan ausgetüftelt. (Nicht umsonst nennt Zoe mich immer »Paula, die Planungsweltmeisterin«.) Meine Pläne sind meistens genial. Okay, mit der Umsetzung hapert es manchmal. Aber heute dürfte es nicht allzu schwierig sein, weil Leo ganz bestimmt das Seinige zum Gelingen beitragen wird.
    Für einen Augenblick wendet er mir sein Gesicht zu und grinst mich an. Ich wüsste zu gern, was ihm durch den Kopf geht. Ahnt er etwas? Rechnet er damit, dass es heute Nacht so weit sein wird, nach endlosen Wochen des Hinhaltens? Keine vorgetäuschten Schwindelanfälle, keine krampfhaften Lass-uns-über-etwas-anderes-reden-Gespräche, bis die Zunge Blasen wirft und auch der geringste Anflug von Lust abgeflaut ist. Einfach fallen lassen. Genießen. Mir kribbeln jetzt schon die Fingerspitzen und meine Geschmacksknospen rufen das Zimtaroma von Leos Lieblingskaugummi auf, der seine Zungenspitze süß und zugleich einen Hauch bitter schmecken lässt.
    PLING! Wir sind da. Das Haus ist größer, als ich es mir vorgestellt habe, und sieht mit seiner nach außen gewölbten Metall-Glas-Fassade wie ein futuristischer Fremdkörper aus. Als hätten Marsmenschen beim Überfliegen der Alpen ein Stück ihres Raumschiffs verloren.
    Leo springt aus dem Wagen. Er breitet die Arme aus, als ob es sich um SEIN Ferienhaus handeln würde, nicht um das meiner Eltern. »Was sagst du dazu?«
    Ich verkneife mir ein Grinsen. Irgendwie hat er ja recht. Als Praktikant in Dads Büro war er direkt in die Planung involviert. Das macht das Haus schon irgendwie zu seinem Baby. Also lege ich die größtmögliche Anerkennung in meine Stimme und nicke ausgiebig. »Sieht toll aus! Schön modern.« Gegen die überladene Villa, die Dad auf Menorca gebaut hat, ist es in der Tat eine ästhetische Meisterleistung.
    »Der Grundriss des Hauses ist in ein Kreissegment eingeschrieben.« Begeistert zeichnet Leo ihn in die Luft.
    Ich mag es, wenn er ins Schwärmen gerät. Wenn sich die Augen, die er beim Nachdenken immer zusammenkneift, in große runde Kinderaugen verwandeln. Wenn die Myriaden von Sommersprossen, die sein Gesicht überziehen, vor Aufregung zu hüpfen beginnen. Als wollten sie gleich abheben und zum Mond fliegen.
    »Durch die umlaufende Glasfront und die gewölbte Fassadenform ergibt sich ein fantastischer Rundblick.«
    »Wunderbar. Vielleicht gewinnt ihr ja einen Preis dafür?«, sage ich, um den Tanz der

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