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Sommerfrische – Verbotene Kuesse im Mondschein

Sommerfrische – Verbotene Kuesse im Mondschein

Titel: Sommerfrische – Verbotene Kuesse im Mondschein Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Nicola Cornick
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bitte nicht übel, dass ich jetzt allein sein will, aber ich möchte in Ruhe über alles nachdenken.”
    “Lass mich wissen, wie du dich in Bezug auf Lord Ashwick entschieden hast”, sagte Sibella und erhob sich ebenfalls. “Kann ich dich morgen wieder besuchen kommen?”
    “Selbstverständlich”, antwortete Annis freundlich. “Und es versteht sich von selbst, dass du die Erste sein wirst, die erfährt, ob ich Ashwicks Frau werde.”
    Zwei Tage nach dem peinlichen Zwischenfall im Hotel erhielt Annis ein Schreiben von Lady Copthornes Sekretär, in dem ihr mitgeteilt wurde, in den Augen Ihrer Ladyschaft sei sie nicht die richtige Patronesse für ihre Tochter. Für Annis war dieser Brief Beweis genug, dass bereits üble Gerüchte über sie in Harrogate kursierten. Bedrückt grübelte sie darüber nach, wie sie sich nun den Lebensunterhalt verdienen solle. Sie würde viel Zeit verstreichen lassen müssen, bis sie erneut als Anstandsdame tätig werden konnte, doch selbst dann war nicht sicher, ob der Skandal sie nicht einholte.
    In sehr niedergeschlagener Stimmung speiste sie daheim zu Abend und wünschte sich, Lord Ashwick möge bei ihr sein und ihr raten, was sie tun solle. Vorläufig war jedoch nicht damit zu rechnen, dass er ihr die Aufwartung machte, und sie wusste seine Zurückhaltung zu schätzen.
    Seufzend erhob sie sich, läutete und teilte dem kurze Zeit später eintretenden Butler mit, sie hätte nichts dagegen, wenn er und das übrige Personal sich den Abend freinähmen. Nachdem er sich höflich bedankt hatte, begab sie sich in ihr Boudoir und versuchte zu lesen, konnte sich indes nicht konzentrieren.
    Plötzlich hörte sie zu ihrer Verwunderung irgendwo im Haus Dielen knarren. Da mittlerweile alle Dienstboten fort waren, wurde sie argwöhnisch, lauschte, vernahm wieder das seltsame Knarren und stand auf. Entschlossen, der Sache auf den Grund zu gehen, ergriff sie den Feuerhaken und verließ den Salon. Leise huschte sie durch den schwach von Nachtlampen erhellten Korridor zum Arbeitszimmer, durch dessen zu ihrer Überraschung einen Spalt geöffnete Tür Licht fiel. Vorsichtig blieb sie stehen, hörte Papier rascheln und war sicher, einen Einbrecher anzutreffen.
    Mutig zog sie die Tür weiter auf, ging in den Raum und hob schlagbereit den Feuerhaken. Im gleichen Augenblick drehte der am Schreibtisch stehende Mann sich zu ihr um, und fassungslos erkannte sie Lord Ashwick.
    “Sie haben mich auf frischer Tat ertappt, Madam”, murmelte er betreten.
    Sie legte den Schürhaken auf den Konsoltisch, starrte entgeistert, zwischen Zorn und Enttäuschung schwankend, den Earl an und begriff, dass sie ihm fälschlicherweise zu vertrauen begonnen hatte. “Es überrascht mich nicht, Sir, Sie hier anzutreffen”, erwiderte sie kalt. “Ich nehme an, Sie befolgen Mr. Woodhouses Rat und spionieren selbst mir hinterher! Wie sind Sie ins Haus gelangt?”
    “Durch den Hintereingang”, antwortete Adam gleichmütig.
    “Dann verlassen Sie bitte das Haus auf demselben Weg, denn sonst wäre ich genötigt, die Nachtwache zu rufen”, sagte Annis barsch. “Ich frage mich ohnehin, was Sie hier suchen. Die oberste Schublade des Schreibtischs enthält lediglich eine Aufstellung der Termine, die ich in den letzten Wochen wahrgenommen habe.”
    “Mich interessiert weniger das, womit Sie beschäftigt waren. Viel größeren Wert lege ich darauf, Informationen über Ihren Cousin zu erhalten.”
    “Man muss kein Hellseher sein, um sich das denken zu können”, äußerte Annis spitz. “Waren Sie schon auf dem Dachboden? Im Allgemeinen werden Geheimnisse dort aufbewahrt.”
    “Ich hatte vor, ihn bei meinem nächsten … hm … Besuch in Augenschein zu nehmen.”
    “Sie enttäuschen mich, Sir!”, erwiderte Annis verärgert. “Wie können Sie sich unterstehen, mein Vertrauen auf diese schäbige Weise zu missbrauchen?”
    “Man hat mir erzählt, Sie seien nicht zu Hause, sondern zum Dinner bei Ihrer Cousine”, antwortete Adam.
    “Soll das eine Entschuldigung dafür sein, dass Sie ohne mein Wissen hier eingedrungen sind?”, fragte Annis fassungslos.
    “Nein, nur eine Erklärung dafür, warum ich Ihre vermeintliche Abwesenheit genutzt habe”, sagte Adam betreten. “Ich weiß, dass ich einen unverzeihlichen Fehler begangen habe. Leider hatte ich jedoch nicht die Zeit, mich mit Ihnen abzustimmen.”
    “Sie hatten mir versprochen, erst mit mir zu reden, ehe Sie irgendetwas zu Charles’ Nachteil unternehmen”, äußerte Annis

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